Durch die in allen Massenmedien ausgestrahlte Geschichte des Mädchens Nayirah konnte die westliche Öffentlichkeit von einem Angriff auf den Irak überzeugt werden. Sie war gelogen.
Vorbemerkung: Solch eine ähnliche Szene offerierten uns die letzten Tage auch das deutsche Staatsfernsehen. Ein weinendes Mädchen, das über angebliche Gräuel mit weinerlicher Stimme berichtete. Alles schon gehabt. Auch das das Machwerk einer PR-Agentur.
Auch Hitler rechtfertigte so seinen Krieg 1939. Bush>Obama>Hitler usw. Glauben wir ihnen nicht und halten wir uns an das Solidaritätslied von Brecht: „Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein…“ Unsere Feinde sind nicht die Völker der Welt. G.A.
10. Oktober 1990, Brutkastenlüge
von Bürgender
Quelle: gegenfrage 10. Oktober 2016
Um die Öffentlichkeit von einem Krieg gegen den Irak zu überzeugen, erfand eine US-amerikanische PR-Firma die sogenannte Brutkastenlüge. Demnach hätten irakische Soldaten Hunderte frühgeborene Babys in Kuwait aus ihren Brutkästen gerissen und getötet. Die Geschichte wurde von einem weinenden Mädchen vorgetragen, das sich später als Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA herausstellte. Die Brutkastenlüge ging als Paradebeispiel für Desinformation durch die Massenmedien in die Geschichte ein.Am 10. Oktober 1990 erschien ein 15-jähriges kuwaitisches Mädchen namens Nayirah in Washington D.C. vor dem Human Rights Caucus im Repräsentantenhaus. Sie sagte aus, dass irakische Soldaten nachdem sie am 02. August nach Kuwait eingedrungen seien, in einem Krankenhaus Hunderte früh geborene Babys aus den Inkubatoren gerissen und sie anschließend getötet hätten. Sie sei in der Entbindungsstation als freiwillige Krankenschwester beschäftigt gewesen und darum unfreiwillige Augenzeugin des Geschehens gewesen. Das westliche Fernsehen übertrug die herzzerreißenden Bilder des weinenden Mädchens auf allen Kanälen.
Amnesty International erstellte daraufhin einen 84 Seiten umfassenden Bericht über Menschenverletzungen in Kuwait, der die Story Nayirahs enthielt. US-Präsident George HW Bush bezeichnete das irakische Staatsoberhaupt Saddam Hussein von nun an als „Schlächter von Bagdad“ und als „Tyrannen, schlimmer als Hitler“. Bush zitierte Nayirah bei jeder Gelegenheit. In Bush-Reden wurde die Geschichte innerhalb nur eines Monats mindestens sechs mal erwähnt, vor dem Senat wurde damit eine vollständige Handelsblockade begründet, was Hunderttausende Iraker in lebensbedrohliche Notsituationen brachte. Doch Bush wollte Rache für den Mord an den Babys: Die sofortige Bombardierung des Irak.
Der Irak unterbreitete mehrere Friedensvorschläge und bot den Abzug seiner Truppen aus Kuwait an, im Gegenzug forderte Saddam Hussein jedoch auch einen Abzug Israels aus den bis heute völkerrechtswidrig besetzten Gebieten, was abgelehnt wurde. Am 16. Januar 1991 begannen die Vereinigten Staaten, legitimiert durch die Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates, mit Angriffen auf irakische Einheiten zur Befreiung Kuwaits. Der Krieg gegen den Irak, der auch als Zweiter Golfkrieg bezeichnet wird, sollte sich zum schwersten Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg entwickeln, schwerer noch als die Überfälle auf Korea und Vietnam. 500.000 US-Soldaten waren im Einsatz. Später wurde zudem bekannt, dass die US-geführte Koalition unter anderem absichtlich die Wasserversorgung der irakischen Bevölkerung vergiftete, was Tausende Zivilisten das Leben kostete.
Durch die in allen Massenmedien ausgestrahlte Geschichte des Mädchens Nayirah konnte die westliche Öffentlichkeit von einem Angriff auf den Irak überzeugt werden. Das Problem dabei: Die Geschichte war gelogen und stellte sich nach der Befreiung Kuwaits als eine Erfindung der US-amerikanischen PR-Agentur Hill & Knowlton heraus. Bezahlt wurde die Kampagne von der kuwaitischen Regierung, die dafür je nach Quelle zwischen 12 und 20 Millionen Dollar bereitstellte. Das 15-jährige Mädchen war die Tochter des kuwaitischen Botschafters Saud Nasir as-Sabah in den USA und als Krankenschwester war die Jugendliche niemals beschäftigt. Sie war zum Zeitpunkt des Geschehens nicht einmal in Kuwait, da sie mit ihrer Familie bereits Wochen vor Ausbruch des Invasion das Land verlassen hatte.
Mit den tatsächlichen Opferzahlen in Kuwait hätte man die Öffentlichkeit sicherlich nicht von der Notwenigkeit einer Intervention überzeugen können, dafür war die Invasion zu „unblutig“, schreibt Antiwar. Durch den Angriff des Iraks auf Kuwait kamen „nur“ 200 Personen ums Leben. Dies sind natürlich 200 zuviel, doch verglichen mit den „Friedensmissionen“ der USA verschwindend wenig. So kamen nur ein Jahr zuvor allein beim US-Überfall auf Panama insgesamt 7.500 Personen ums Leben, bei einer „Hilfsmission“ in Somalia ein Jahr später sogar 10.000 Somalier.
Die sogenannte Brutkastenlüge gilt als Paradebeispiel für Schwarze Propaganda und die Manipulation und Desinformation durch die Massenmedien, um die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit eines Kriegs zu überzeugen.
Quellen: antiwar, commondreams, wikipedia (en)
VIDEO: https://youtu.be/LmfVs3WaE9Y
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