Die
Amerikaner kommen. In Fort Carson (Colorado) hat sich die 3.
Panzerbrigade der 4. US Infanteriedivision mit mehr als 2000 Panzern und
Lastwagen auf dem Weg gemacht.
Kiel/Lübeck
.
Bis Weihnachten soll das Gerät in texanischen Häfen auf Frachter
verladen und nach Deutschland verlegt werden. Es ist die größte
Truppenverlegungsoperation der US Army nach Deutschland seit 1990. Von
Bremerhaven aus wird die Ausrüstung wieder auf Züge verfrachtet und über
Schleswig-Holstein nach Osteuropa gebracht. Transporte sollen ab Januar
auch über Kiel und Lübeck erfolgen.
Stena
hat deshalb bereits ein zusätzliches Schiff ab Januar auf der Route
Travemünde-Liepaya im Angebot. Die Verlegung ist Teil der Operation
Resolve, mit der die baltischen Staaten unterstützt und ein deutliches
Signal in Richtung Moskau gesetzt werden soll. Die Verlegung ist laut
US-Kommando EuCom auf neun Monate begrenzt. Weihnachten 2017 sollen die
mehr als 4000 Soldaten wieder in Colorado sein.
Auf
dem Nato-Gipfel in Warschau hatte das Bündnis im Juli die Unterstützung
der Balten beschlossen. Da Lettland, Estland und Litauen zusammen nicht
einmal 20 Panzer haben, stationieren Nato-Staaten ab Januar schweres
Gerät im Baltikum sowie in Polen. Die Bundeswehr wird im Frühjahr 650
Soldaten und Leopard-Kampfpanzer ins Baltikum verlegen – ebenfalls per
Bahn und Schiff. Weitere Truppen kommen aus Kanada und Großbritannien.
Die
amerikanischen Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams mit einem Gewicht von fast
70 Tonnen haben die ersten 1600 Kilometer bereits hinter sich. Sie
stehen im Hafen von Beaumont in Texas, wo sie auf Schiffe verladen
werden. Die Verlegung einer kompletten US-Brigade sei auch ein wichtiger
Test der logistischen Fähigkeiten, heißt es bei der US Armee.
Es
gehe auch darum, nachzuweisen, ob die Kampfkraft zur rechten Zeit an
den rechten Platz nach Europa gebracht werden könne, sagte Oberst Todd
Bertulis, stellvertretender Logistik-Chef des US-Kommandos Eucom in
Stuttgart. Mit mehreren Schiffsladungen sollen Panzer, Lastwagen,
Kommandofahrzeuge und Container über den Atlantik gebracht werden. In
Deutschland erfolgt die Weiterreise auf Zügen. Wann die ersten Einheiten
in Kiel und Lübeck eintreffen, ist noch nicht absehbar. Um alle 2000
Fahrzeuge zu befördern, sind etwa 40 Güterzüge notwendig. „Wir sind
darauf vorbereitet“, heißt es in den Häfen. Im Moment werden die
Kapazitäten bei den Reedereien geprüft. Die Reederei Stena Line hat
gerade erst die Verstärkung der Linie Travemünde nach Liepaya in
Lettland durch ein zweites Schiff angekündigt. Die Reederei DFDS bietet
für die Transporte die beiden Kiel-Klaipeda-Fähren an, kann aber auch
kurzfristig zusätzliche Schiffe einsetzen.
Nach
Angaben der US-Armee, ist der Einsatz nicht aufs Baltikum beschränkt.
Die 4000 Soldaten sollen auch in anderen Staaten Osteuropas Flagge
zeigen.
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