Der 28 Jahre alte Abshir A. muss sich seit Montag
wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung,
der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und des
Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verantworten. Die
Generalbundesanwaltschaft wirft ihm vor, Anfang 2012 von London über
Dubai in sein Geburtsland Somalia gereist zu sein und sich dort der
Terrorgruppe Al-Schabab angeschlossen zu haben. A. wurde bei seiner
Rückreise am 4. Juli dieses Jahres am Frankfurter Flughafen
festgenommen.
Laut Anklage soll A. nach
Durchlaufen der Sicherheitsüberprüfung den Treueeid auf den „Emir“
genannten Anführer der Al-Schabab abgelegt, eine viermonatige
militärische Grundausbildung absolviert und dann, bewaffnet mit einer
Kalaschnikow, einen „Verteidigungsposten“ bezogen haben. Die Anklage
nennt ein eher bizarres Detail: Nachdem A. gesundheitliche Probleme
bekam oder vielleicht auch etwas die Lust am Heiligen Krieg verlor, bat
er um Befreiung von seinem Posten. Was die Al-Schabab ihm auch gewährte –
allerdings erst, nachdem er ein ärztliches Attest vorgelegt habe.
Der
Angeklagte wollte sich am ersten Verhandlungstag weder zu den Vorwürfen
noch zu seiner Person äußern. Der vollbärtige Glatzkopf verfolgte die
Verhandlung eher teilnahmslos – bis auf mehrfaches breites Grinsen, das
er dem im Publikum sitzenden Salafistentröster Bernhard Falk schenkte,
einem für seine „Gefangenenarbeit“ berüchtigten Konvertiten und
ehemaligen linken Terroristen.
Der Staatsschutzsenat hat zunächst zehn Verhandlungstage bis Mitte Januar terminiert.
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