Steffen Reichelt, Vertrauensmann und Betriebsrat aus Bochum überbrachte die Solidarität aus dem Europäischen Zentrallager in Bochum und führte aus, dass die Solidarität zwischen den Standorten, wenn die Interessen der Arbeiter angegriffen werden, gefestigt werden muss. Die Fackel von Opel Bochum weiterzutragen, wird heute lebendig und wir machen mit Nachdruck deutlich, dass wir niemals Werkschließungen akzeptieren werden! Das ist eine wichtige Lehre der Erfahrungen von uns Opelanern aus Bochum!
Die Bochumer und Eisenacher Opelaner/-innen eint bereits die Erfahrung, dass man den leeren Versprechungen der Geschäftsleitung nicht trauen kann. So propagierte die Eisenacher Geschäftsleitung noch vor einigen Monaten heuchlerisch, es stünde eine schwierige Zeit bevor, aber es sei schon "Licht am Ende des Tunnels" zu sehen. Nur einige Monate später verdichten sich die Indizien für eine Werkschließung in Eisenach. Dazu gehört u.a. das Aussetzen der Nachtschicht, womit verbunden bereits Arbeitsplätze abgebaut und das Lohnniveau der betroffenen Kollegen erheblich gesenkt wird.
Dabei ist sich die Geschäftsleitung auch nicht zu schade, gegen die Bochumer Opelanerinnen und Opelaner antikommunistisch zu hetzen, was sich insbesondere gegen deren ungebrochenen Widerstand gegen die Werksschließung und ihr enges Vertrauensverhältnis zur MLPD richtet. Die Kundgebung war ein wichtiges Signal, dass diese Hetze unserer gegenseitigen Solidarität unterlegen ist und wir uns nicht spalten lassen.
Angegriffen wurde auf der Kundgebung auch der Unsinn von den angeblichen "Gewinnerwerken". Dieses Märchen soll die Belegschaften spalten und den gemeinsamen Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze auf Kosten der Profite verhindern. So wurde Bochum angeblich zum "Gewinnerwerk" bei der Werkschließung von Antwerpen, Eisenach sollte das "Gewinnerwerk" der Werkschließung in Bochum sein. Und wer profitiert jetzt von einer Schließung des Eisenacher Werks?
Ein weiterer Kollege berichtete über seine Erfahrungen in der Transfergesellschaft (TFG), die diesen Monat ausläuft und viele in die Arbeitslosigkeit überstellt. Weit mehr als 1.000 Kollegen haben keine neue Arbeit gefunden. Die Kollegen aus Rüsselsheim überbrachten die solidarischen Grüße direkt vom Band mit der Losung "Eisenach, Rüsselsheim – Kampf um jeden Arbeitsplatz! Eine Belegschaft". Sie brachten ihre Erfahrungen ein, dass es notwendig ist, die Gewerkschaften zu stärken und sich zu organisieren, um die Gewerkschaften zu Kampforganisationen zu machen und die volle Kampfkraft einzusetzen.
Fritz Hofmann, Betriebsrat bei Opel Eisenach, überbrachte ein Grußwort der Kolleginnen und Kollegen von Opel in Saragossa. Sie fühlen sich sehr verbunden mit den Kollegen in Eisenach und bringen zum Ausdruck, dass es nichts bringt, über das Vorgehen von GM/Opel frustriert zu sein. Die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen international gemeinsam gegen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen oder Werkschließungen kämpfen. Für diesen Weg kandidiert er als Direktkandidat Eisenach auf der Internationalistischen Liste/MLPD zu den Bundestagswahlen 2017.
Ilka May vom Vorstand des "Eisenacher Aufbruchs" überbrachte die solidarischen Grüße des Kommunalwahlbündnis in Eisenach und führte durch die vielseitigen Redebeiträge am offenen Mikrofon. Klaus Fuchs von der MLPD ging auf die ganze Dimension der Krise der Automobilkonzerne ein. Er griff die Bundesregierung und ihre Unterordnung unter die Interessen der Konzerne an, wie sie u.a. an der VW-Krise deutlich wird. Jahrelang wurden die Massen von VW-Vorstand und Regierung belogen und betrogen und die Verantwortlichen gehen mit Extra-Boni in den Ruhestand, anstatt zur Rechenschaft gezogen zu werden. Da stimmt etwas grundsätzlich nicht! Die MLPD steht uneingeschränkt an der Seite der Kollegen hier bei Opel, aber auch im VW-Konzern oder bei MAN, wenn sie um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Für die Arbeitszeitverkürzung auf 30-Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich im Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Kollegen und ihre Familien!
Passend zu dieser Auseinandersetzung am offenen Mikrofon wurden Unterschriften für die Unterstützung des Internationalistischen Bündnisses gesammelt und einige Rote Fahne Magazine welchselten den Besitzer.
Weitere Redebeiträge gab es von der Montagsdemonstration aus Erfurt, in dem vor allem die Solidarität der gesamten Region zum Ausdruck kam, und von einer Frau eines Opel-Arbeiters, die die Kolleginnen und Kollegen aufforderte, die Familienangehörigen einzubeziehen, offen über die Situation auf der Arbeit zu sprechen und sich gegenseitig für den Kampf um jeden Arbeitsplatz zu stärken.
Zur Zeit läuft die Betriebsversammlung noch, über die rf-news weiter berichten wird.
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