Montag, 31. August 2020
Massive soziale Proteste in mehreren Regionen Libyens: „Geht endlich Alle!“ – die „anerkannte“ Regierung lässt schießen. Mit Waffen aus der Türkei, dank Airbus-Hilfe?
Die „international anerkannte Regierung“ in Libyen handelt, wie es
international anerkannte Regierungen so tun: Feuer frei auf
Demonstrationen – Waffen bekommt sie ohnehin genug: Aus der Türkei mit
deutscher Hilfe (Airbus). Sprich Terror und willkürliche Festnahmen –
und kein Erfolg. Im Bürgerkrieg Libyens Partei ergreifen, ist (grob,
ungefähr) so, als würde man bei einem Duell zwischen Erdogan und al
Sisi Partei ergreifen. Auch in den Gebieten, in denen jene Kräfte
bestimmen, die sich auf den Warlord Haftar als Interessensvertreter
geeinigt haben, gab es massive Repression gegen soziale Aktivitäten.
Das Leben der Menschen bedrohen, um eigene Machtansprüche (und den
Zugang zu diversen Finanzierungsquellen) zu sichern, die verbreitete
Selbstbereicherung und die Handlungsunfähigkeit im Angesicht der auch
in Libyen sich ausbreitenden Epidemie – alles dies hat dazu geführt,
dass die Menschen zunehmend die Angst vor Protest verlieren und sich
gegen beide Seiten samt ihrer diversen Milizen mit ständig wechselnden
Bündnissen wenden – und ihre jeweiligen internationalen Unterstützer.
Zu denen, trotz aller Berufungen auf die militärischen Aktionen der
Türkei und Russlands und angeblicher Untätigkeit der EU eben auch
diese gehört – ihr hauptsächliches Interesse bleibt es, alle Kräfte in
Libyen zu unterstützen, die der (afrikanischen) Fluchtbewegung mit
Terror begegnen. Zur aktuellen Entwicklung in Libyen und den
inzwischen tagelang andauernden sozialen Protesten an verschiedenen
Orten des Landes eine kleine aktuelle Materialsammlung vom 25. August
2020, in der auch der Airbus-Beistand für die türkischen
Waffenlieferungen Thema ist
https://www.labournet.de/?p=177323
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