Montag, 31. August 2020
Militärputsch in Mali: Für eine demokratische Zukunft?
Die USA: Sind dagegen, kritisieren die militärische Aktion, die
Präsident und Regierung Malis nach monatelangen Massenprotesten zum
Rücktritt gezwungen hat. (Ziehen allerdings nicht die naheliegende
Konsequenz, ihren kontinentalen „Africom“-Aufmarsch zu beenden).
Frankreich: Ist eigentlich auch dagegen, hat aber das imperiale
Handlungsarsenal in Westafrika erweitert: Wo einst (nicht sehr
„einst“) die Antwort auf demokratische Bestrebungen in
westafrikanischen Staaten stets der (blutige) Einsatz von
Fallschirmjägern war, bemüht man sich heutzutage, ein Arrangement zu
finden, das den Einfluss weiter sichert. Die Bundesregierung: Macht
sich “Sorgen“. Ähnlich wie in Afghanistan: Um die Bundeswehr-Soldaten
vor Ort, nicht etwa um jene Menschen, die von ihnen angegriffen
werden. Eine ganze Reihe von Organisationen und Strömungen aus der
vielschichtigen Oppositionsbewegung in Mali hat das Vorgehen der
Militärjunta begrüßt, hat es doch eine erzreaktionäre Regierung
beseitigt, die weder bereit noch in der Lage dazu war, die Wünsche und
Hoffnungen der Menschen in Mali zu erfüllen. Eine keineswegs
unproblematische Situation: Die Erfahrungen mit solchen Interventionen
der Armee sind weltweit – bestenfalls – zwiespältig. (Wie etwa die
Erfahrungen in Burkina Faso zeigen – von jenen des größten, blutigsten
und bedeutendsten Militärputsches, der in Afrika zunächst von Teilen
der demokratischen Opposition begrüßt worden war, ganz zu schweigen:
Von Ägypten ist die Rede). Siehe dazu unsere aktuelle Materialsammlung
„Nach dem Militärputsch in Mali: Welche Perspektiven?“ vom 21. August
2020 (und die Hinweise auf unsere bisherigen Beiträge zu den
Massenprotesten in Mali)
https://www.labournet.de/?p=177107
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