Montag, 31. August 2020

.ausgestrahltNews | Hiroshima 75: Bombenrisiko Atomkraft

heute vor 75 Jahren wurde zum ersten Mal eine Atombombe eingesetzt – mit verheerenden Folgen für die Menschen in Hiroshima. Wenige Jahre später hielt US-Präsident Eisenhower seine berühmte Rede „Atoms for Peace“, mit der er der Welt weismachte, es gäbe eine „friedliche“ Nutzung der Atomenergie – und trug damit zum ersten weltweiten Boom der Atomtechnologie bei. Bis heute sind die sogenannte „zivile Nutzung“ und die militärische Nutzung eng miteinander verknüpft. Eine ganze Reihe Staaten setzen nur deshalb weiter oder sogar neu auf Atomkraftwerke, weil sie damit auch ihr militärisches Atomprogramm vorantreiben können.
„Dual Use Technologie“ nennen Fachleute die Anlagen, die sowohl für die wirtschaftliche als auch für die kriegerische Nutzung der Atomkraft verwendet werden können, etwa Wiederaufarbeitung oder Urananreicherung. Auch der Forschungsreaktor in München-Garching wird mit atomwaffenfähigem hochangereichertem Uran betrieben. Um auf den Zusammenhang hinzuweisen, rufen verschiedene Initiativen für Sonntag, den 9. August, zum Jahrestag der zweiten Atombombe, die Nagasaki auslöschte, zu einer Fahrraddemonstration  zur Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau auf.
.ausgestrahlt hat sich seit seiner Gründung auf den Protest und Widerstand gegen Atomkraftwerke und Atomindustrie konzentriert, wohl wissend, dass es den engen Zusammenhang zu Atomwaffen gibt. Doch da wir eine kleine Organisation sind, die mit ihren begrenzten Ressourcen haushalten muss, waren und sind wir sehr froh, dass sich befreundete Organisationen schwerpunktmäßig gegen Atomwaffen engagieren, etwa IPPNW , ICAN  , die Kampagne „atomwaffenfrei jetzt“ oder das Netzwerk Friedenskooperative.
» Lies mehr über das Bombenrisiko Atomkraft

Herzliche Grüße
Jochen Stay
und das ganze .ausgestrahlt-Team

1. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand

Seit Mai letzten Jahres wurden von der Urananreicherungsanlage in Gronau schon 17 Züge mit Uranmüll auf den Weg nach Russland geschickt, obwohl Atommüll-Export in Deutschland verboten ist. Bei fast jedem Transport gibt es beharrliche Proteste von Anti-Atom-Aktivist*innen. Mehr dazu hier.

2. Neuer Podcast: Atomkraft – Irrweg in der Klimakrise

Vor drei Wochen konnten Atomkraft-Befürworter*innen auf einer ganzen Seite in der Wochenzeitung „Die Zeit“ behaupten, mit AKWs ließe sich das Klima retten. Warum das nicht funktionieren kann, erläutert meine Kollegin Angela Wolff in der neuen Folge des .ausgestrahlt-Podcast. Den kannst Du auf einigen der gängigen Podcast-Plattformen anhören. Oder direkt hier:
» Hör den Podcast zu Atom und Klima

3. Online-Infoveranstaltungen zu Atommüll und Standortsuche

Nach dem Erfolg vom ersten Durchgang im Juni bietet .ausgestrahlt ab 11. August jeden Dienstag um 18.30 Uhr erneut die achtteilige Online-Veranstaltungsreihe „Basiswissen Standortsuche“  an. Damit können sich alle potenziell Betroffenen auf die Veröffentlichung des „Zwischenberichts Teilgebiete“ am 30. September vorbereiten. So wie es aussieht, werden im Bericht der „Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)“ bundesweit zahlreiche Gebiete benannt, in denen dann nach einem Standort für ein tiefengeologisches Atommüll-Lager gesucht wird. Es betrifft also viele! Schnupper doch mal in eine Online-Veranstaltung rein – oder verfolge die ganze Reihe!
Zudem bietet das Fachportal Atommüllreport, bei dem auch .ausgestrahlt mitarbeitet, unter der Überschrift „Über GAUkeleien und KERNkompetenzen“  eine Reihe von zwölf Online-Infoveranstaltungen zu allen Themen rund um Atommüll an – jeden Mittwoch um 18 Uhr.

4. Neckarwestheim: Der EnBW (fast) aufs Dach gestiegen

In den letzten Newslettern haben wir ja ausführlich über den Streit um die Risse im AKW Neckarwestheim berichtet. Die Reihe der Protestaktionen ging inzwischen weiter: Am 17. Juli, pünktlich zur Hauptversammlung der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Betreiberin des Risiko-Reaktors, erkletterten Anti-Atom-Aktivist*innen mit einem riesigen Banner die Konzern-Zentrale in Karlsruhe. Die gemeinsame Aktion von Robin Wood und .ausgestrahlt unterstrich die Forderung, das Kraftwerk endlich abzuschalten.
» Pressemitteilung, Video und Fotos von der Aktion

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5. Würgassen: Leuchtender Protest

Auch die Proteste gegen das geplante zentrale Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Würgassen am Dreiländereck zwischen NRW, Hessen und Niedersachsen reißen nicht ab. In der Nacht zum 22. Juli haben die lokale Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck und .ausgestrahlt gemeinsam mit einer riesigen Projektionsaktion gegen die Pläne der Bundesregierung angeleuchtet. Auf dem Reaktorgebäude des ehemaligen AKW waren Sprüche gegen das gigantische Atommüll-Projekt zu lesen. Die Bilder gingen durch die Medien.
» Würgassen-Infos, Pressemitteilung und Fotos von der Aktion

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