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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0572 .......... 23. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Jürgen Wagner / Christoph Marischka
Abo (kostenlos)........ https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste/
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Liebe Freundinnen und Freunde,
in dieser IMI-List finden sich
1.) eine erste Einschätzung zum Putsch in Mali;
2.) neue IMI-Texte;
3.) Ein kurzer Standpunkt zu den Pannen mit Corona-Tests in Bayern, die
auf einen einschlägig bekannten Bundeswehr-Dienstleister zurückzuführen
sind.
1.) Erste Einschätzung zum Putsch in Mali
Gestern hat in Mali offenbar ein Putsch stattgefunden. Die Bundeswehr
ist mit zwei Einsätzen und zahlreichen Spezialkräften vor Ort, u.a. um
Soldaten auszubilden und das malische Verteidigungsministerium zu
beraten. Innerhalb der UN-Truppe MINUSMA ist die Bundeswehr u.a. für die
Aufklärung und das militärische Nachrichtenwesen zuständig.
IMI-Standpunkt 2020/043
Putsch in Mali
Bundeswehr soll erstmal in den Kasernen bleiben
https://www.imi-online.de/2020/08/19/putsch-in-mali/
Christoph Marischka (19. August 2020)
2.) Neue IMI-Analysen und -Standpunkte
IMI-Standpunkt 2020/042
Ecolog und die Corona-Tests
Es wäre lustig, wenn es nicht so ernst wäre.
https://www.imi-online.de/2020/08/17/ecolog-und-die-corona-tests/
Emma Fahr (17. August 2020)
IMI-Standpunkt 2020/041
Hiroshima-Gedenktag
Rede von Tobias Pflüger in Göttingen
https://www.imi-online.de/2020/08/11/hiroshima-gedenktag/
Tobias Pflüger (11. August 2020)
IMI-Standpunkt 2020/040
Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen – ein Zeichen gegen das atomare
Wettrüsten setzen!
Rede zum 75. Hiroshima-Jahrestag in Herrenberg
https://www.imi-online.de/2020/08/06/atomwaffenverbotsvertrag-unterzeichnen-ein-zeichen-gegen-das-atomare-wettruesten-setzen/
Jürgen Wagner (6. August 2020)
IMI-Analyse 2020/35
US-Truppenabzug: Luftnummer oder Aufrüstungsvehikel?
https://www.imi-online.de/2020/07/30/us-truppenabzug-luftnummer-oder-aufruestungsvehikel/
Jürgen Wagner (30. Juli 2020)
IMI-Standpunkt 2020/039 - in: junge Welt, 24.7.2020
Die EU – ein »handlungsfähiger Stabilitätsanker«?
Unter deutscher Ratspräsidentschaft geht der Umbau der EU in eine
Militärmacht voran.
https://www.imi-online.de/2020/07/24/die-eu-ein-handlungsfaehiger-stabilitaetsanker/
Tobias Pflüger (24. Juli 2020)
IMI-Standpunkt 2020/038
Dein Jahr für Deutschland
Der neue Bundeswehr-Freiwilligendienst löst die Probleme der Bundeswehr
nicht
https://www.imi-online.de/2020/07/23/dein-jahr-fuer-deutschland-2/
Tobias Pflüger (23. Juli 2020)
3. Ecolog und die Corona-Testpannen
IMI-Standpunkt 2020/042
Ecolog und die Corona-Tests
Es wäre lustig, wenn es nicht so ernst wäre.
https://www.imi-online.de/2020/08/17/ecolog-und-die-corona-tests/
Emma Fahr (17. August 2020)
Tagelange Wartezeiten, falsche Testergebnisse und 900 unidentifizierte
Infizierte[1]: Bayern macht zur Zeit Schlagzeilen mit massiven Pannen in
ihren neuen Corona-Testzentren an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen.
Im Zentrum des Schlamassel steht wieder einmal Ecolog.
Das Düsseldorfer Unternehmen ist kein unbeschriebenes Blatt in
Deutschland: der auf militärische Infrastruktur spezialisierte
Logistik-Dienstleister ist seit Jahren in Auslandseinsätzen für die
Bundeswehr tätig. Wie die Firma nun an den Auftrag kam, mobile
Testzentren zu betreuen, ist fragwürdig. Denn die Zusammenarbeit mit
Ecolog ist seit je her geprägt von Skandalen. Die Liste beginnt mit so
schlechtem Essen, dass die Bundeswehr einen neuen Anbieter forderte und
geht weiter mit flockendem Diesel im Panzer und Pink verfärbten
Uniformen. Aber nicht immer ist die Unfähigkeit von Ecolog so
anekdotisch. Die unsachgerechte Entsorgung von Abwasser an den
Bundeswehrstützpunkten sorgte zum Beispiel für die großflächige
Verschmutzung von Feldern in Afghanistan. Die rosa Uniformen machten die
Soldat*innen im Einsatz auf Nachtsichtgeräten besser sichtbar. Ein
Sicherheitsrisiko, dass zur Vertragskündigung führte. Wer entschied die
Neuausschreibung für sich? Ecolog.[2]
In den letzten Jahren sind laut Medienberichten bis zu 20 Angestellte
von Ecolog im Zusammenhang mit Bundeswehreinsätzen entführt worden, etwa
die Hälfte der Opfer wurde getötet.[3]
Bei allen Fauxpas und fatalen Fehlern schafft es Ecolog immer wieder,
stattliche Ausschreibungen für sich zu entscheiden, häufig sogar
freihändig statt im öffentlichen Wettbewerb.[4]
So auch jetzt wieder in Bayern. Der Freistaat hatte buchstäblich über
Nacht die Einrichtung von Corona-Testzentren für Reiserückkehrende aus
Risikogebieten veranlasst. Binnen 24 Stunden fand sich vor allem
ehrenamtliches Personal von Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz,
welche unter strapaziösen Bedingungen die Coronatests interimsmäßig
durchführten. Dann sollten private Unternehmen diese Aufgabe
übernehmen.[5] Angeboten hatte sich beispielsweise die Aichinger
Ambulanz Union, welche seit Jahrzehnten für den Münchner Rettungsdienst
tätig ist.[6]
Bekommen hat den Auftrag: Ecolog. Und das Chaos nahm seinen Lauf, denn
es gab bei weitem nicht genug Personal, um die Aufgabe zu stemmen.
Ironischer Weise bat Ecolog daraufhin jene Hilfswerke um personelle
Unterstützung, die den Job bis dahin eh schon ehrenamtlich gemacht
hatten und dies, trotz Überlastung, auch weiterhin tun, bis Ecolog
seinen Auftrag anständig erfüllt.[7] Das Unternehmen macht derweil
Umsatz und das Virus breitet sich weiter aus. Ecolog ist das
Stehaufmännchen unter den Dienstleistern. Die Grundlage dafür entbehrt
jeder Vernunft.
Noch eine Anekdote zum Schluss: Ecolog steht schon in den Startlöchern,
die nächsten Corona-Testzentren in Bayern zu übernehmen.[8]
Anmerkungen:
[1] Hallo München (13.8.20): Panne bei Corona-Tests von
Urlaubs-Rückkehrern: 44.000 warten noch auf ihr Ergebnis in Bayern. URL:
hallo-muenchen.de.
[2] Frankfurter Rundschau (2.2.2019): Die Bundeswehr ist unser Liebster
Kunde. URL: fr.de.
[3] Wirtschaftswoche (28.3.2006): Latrinen Putzen. URL: wiwo.de Und
Osservatori balcani e caucaso transeuropa (22.2.2006): Macedonian
Hostages in Iraq freed. URL: balcanicaucaso.org.
[4] Frankfurter Rundschau (2.2.2019).
[5] Süddeutsche Zeitung (9.8.2020): Reiserückkehrer müssen tagelang auf
ihre Ergebnisse warten. URL: sueddeutsche.de.
[6] Aichinger Ambulanz Union (2020). URL: aicher-ambulanz.de.
[7] Süddeutsche Zeitung (9.8.2020): Reiserückkehrer müssen tagelang auf
ihre Ergebnisse warten. URL: sueddeutsche.de.
[8] Hallo München (13.8.20): Panne bei Corona-Tests von
Urlaubs-Rückkehrern: 44.000 warten noch auf ihr Ergebnis in Bayern. URL:
hallo-muenchen.de.
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