war es in den vergangenen Monaten recht still um die deutsche Pro-Atom-Szene, so prescht sie in diesen Wochen umso lauter mit einer Kampagne voran, in der sie massiv Laufzeitverlängerungen für die sechs noch laufenden maroden deutschen AKW fordert – angeblich für den Klimaschutz. Dabei ist die Szene rund um den Pro-Atom-Verein Nuklearia eng verwoben mit den Klimawandel-Leugner*innen der AfD (siehe .ausgestrahlt-Blogbeitrag „Der Atomklüngel“), und ihre Argumente sind längst mehrfach stichhaltig widerlegt. Dennoch erhält die Pro-Atom-Gruppe nicht nur Zuspruch von rechts, sie findet erneut auch Gehör in etablierten Medien wie „Die Zeit“ und „Focus“.
Alex Rosen von der Ärzt*innen-Organisation IPPNW hat eine Replik auf einen kürzlich in der „Zeit“ veröffentlichten Pro-Atom-Gastbeitrag der Nuklearia-Frontfrau Anna Veronika Wendland und Rainer Moormann verfasst. In seinem Beitrag „Vorfahrt für die Energiewende!“ erläutert der Co-Vorsitzende der IPPNW ausführlich, warum die gesamte Argumentation der angeblichen Klimaretter*innen Wendland und Moormann nicht haltbar und ewig gestrig ist. Nach anfänglicher Zusage, Alex Rosens Erwiderung auf den Pro-Atom-Artikel abzudrucken, hat die „Zeit“ eine Veröffentlichung schließlich doch abgelehnt. Du kannst den Beitrag jedoch jetzt im .ausgestrahlt-Blog lesen.
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Am 25. September findet der nächste globale Klimastreik statt. Solltest Du an diesem Tag in Deiner Stadt auf die Straße gehen, vergiss neben der Maske die Anti-Atom-Sonne nicht! Denn die Pro-Atom-Szene agiert gezielt auf Klimademos, um vor allem junge Menschen anzusprechen und von dem Atom-Irrsinn zu überzeugen. Halte dagegen und versorge Dich und andere mit kostenlosem Informationsmaterial zum Thema „Klima und Atom“ aus dem .ausgestrahlt-Shop. Die Broschüre „Irrweg in der Klimakrise“ etwa erläutert ausführlich, warum Atomkraft keine Option gegen den Klimawandel ist, sondern Klimaschutz behindert. Das passende Poster liefert auf einen Blick 15 Argumente gegen Atomkraft in der Klimakrise. Ein Flyer fasst die wichtigsten Argumente kurz zusammen. Du kannst das Material zum Verteilen oder Auslegen auch in größeren Mengen kostenlos im Shop bestellen.
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Im Shop findest Du ebenfalls kostenlos das Transparent „Weg mit Kohle und Atom – erneuerbar ist unser Strom!“ – jetzt im neuen Design. Diese Botschaft wird ganz bestimmt auf keiner Demo übersehen. Wende Dich bei Interesse bitte per E-Mail an shop@ausgestrahlt.de.
Besuche bei Gelegenheit doch auch mal das neue .ausgestrahlt-Infoportal zum Thema „Klima und Atom“. Dort findest Du viele Informationen und Links zu Studien, die die Pro-Atom-Argumente widerlegen.
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Herzliche Grüße
Angela Wolff und das ganze .ausgestrahlt-Team
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1. .ausgestrahlt-Blog: „CSD-Atommülldesaster“
„Es ist schon viele Jahre her, da sorgte die Meldung, dass so genannte „CSD-Kokillen“ in das Zwischenlager Ahaus gebracht werden sollen, für Unmut. Die Geschichte um diese Atomtransporte ist ein Ausschnitt aus dem ganzen perspektivlosen Atommüll-Desaster, das immer teurer wird.“ In seinem Blog-Beitrag „CSD-Atommülldesaster“ beschreibt Jan Becker eindrucksvoll das Dilemma um die Rücktransporte deutschen Atommülls aus den Plutoniumfabriken in Frankreich und England.
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2. Wording: „Endlager“ suchen und finden
Das Wort „Endlager“ weckt die Vorstellung, es gäbe eine sichere und endgültige Lösung für das Atommüllproblem. Aus diesem Grund haben wir den Endlager-Begriff vor Jahren aus dem .ausgestrahlt-Wortschatz gestrichen und verwenden stattdessen etwa die Umschreibung „langfristiges Atommüll-Lager“. Das hat jedoch eine Kehrseite: wenn im Herbst offiziell die Regionen benannt werden, die im Fokus der Atommüll-Lager-Suche stehen, werden die Menschen in den betroffenen Gebieten bei ihrer Internetrecherche nach zentralen Begriffen suchen, die teilweise in .ausgestrahlt-Texten nicht vorkommen. Es besteht die Gefahr, dass das umfangreiche kritische Informationsangebot, das .ausgestrahlt zum Thema „Standortsuche Atommüll-Lager“ bereithält, in der zu erwartenden Informationsflut im Internet untergeht.
.ausgestrahlt hat sich deshalb für einen Mittelweg entschieden: wir werden den Begriff „Endlager“ zukünftig ergänzend zu „Atommüll-Lager“ verwenden – jedoch kritisch beleuchtend und keinesfalls beschönigend.
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3. Blick über den .ausgestrahlt-Tellerrand
Vom 15. bis 18. Oktober findet in Berlin das Internationale Uranium Film Festival statt, das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert. Nähere Infos zum Film-Programm findest Du hier.
Das Bündnis Agiel – Atomkraftgegner*innen im Emsland bietet geführte Touren durch die Atomstadt Lingen an. Informiere Dich hier.
Friends of the Earth Japan hat einen sehenswerten Kurzfilm über Fischer*innen in Fukushima gedreht, die gegen die Einleitung von kontaminiertem Wasser ins Meer kämpfen. Auf der Website von AntiAtomNetz Trier kannst Du Dir den Film mit deutschen Untertiteln ansehen.
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