Montag, 31. August 2020
Gesundheitsschutz gegen „Kids First": Der Kampf um die Öffnung der Schulen in den USA
„... In den USA, Brasilien, Südafrika, Großbritannien, Frankreich,
Australien, Deutschland und vielen anderen Ländern fordern
kapitalistische Politiker die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, damit
Eltern zur Rückkehr an unsichere Arbeitsplätze gezwungen werden und
Profite für die Unternehmen erarbeiten können. Am mörderischsten ist
der Kurs auf die Wiederöffnung der Schulen in den USA, dem Epizentrum
der globalen Pandemie mit über 5,3 Millionen Fällen und fast 170.000
Todesopfern. Das Weiße Haus erklärte am Mittwoch vor der Presse: „Die
Bildung der Kinder ist mehr als nur eine wichtige Angelegenheit. Sie
hat oberste nationale Priorität, weil sie sicherstellt, dass Amerika
weiterhin aggressiv in Konkurrenz mit dem Rest der Welt treten kann.“
Kurz nach dieser Stellungnahme fand eine Forumsdiskussion mit Trump,
Vizepräsident Mike Pence, Bildungsministerin Betsy DeVos und einer
Gruppe von Lehrern und Akademikern statt. Unter den Gästen war auch
der Bildungskommissar von Florida Richard Corcoran, der sich für die
Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts in einem der Epizentren der
Pandemie in den USA stark macht. Das Ziel dieser Veranstaltung mit dem
Titel „Kids First: Getting America's Children Safely Back to School“
(„Kinder an erster Stelle: Amerikas Kinder sicher zurück in die
Schulen“) war es, Pseudowissenschaft zu propagieren und die Gefahren
einer Wiederaufnahme des Schulbetriebs herunterzuspielen. Trump
heuchelte zynisch Sorge um die Schüler, drohte aber gleichzeitig
damit, die Pandemie für Etatkürzungen im öffentlichen Bildungswesen
auszunutzen: „Ich möchte sehen, dass das Geld dem Schüler folgt“, d.
h. in kirchliche oder anderweitig private Schulen. Er fügte hinzu:
„Wenn eine Schule geschlossen ist, warum bezahlen wir sie dann?“ Trump
und seine Republikanischen Verbündeten auf bundesstaatlicher Ebene
bringen zwar am offensten die Forderungen der herrschenden Klasse zum
Ausdruck, aber auch die Demokraten unterstützen die Wiederaufnahme des
Präsenzunterrichts. Letzte Woche kündigte der demokratische Gouverneur
von New York Andrew Cuomo an, die Schulen im gesamten Bundesstaat
könnten wieder geöffnet werden, einschließlich derjenigen in New York
City, dem größten Schulbezirk des Landes mit 1,1 Millionen Schülern
und 135.000 Lehrkräften und Schulbeschäftigten...“ – aus dem Beitrag
„Wachsende Proteste gegen Öffnung der Schulen in den USA“ von Evan
Blake am 14. August 2020 bei wsws – worin auch noch über zahlreiche
örtliche Widerstandsaktionen berichtet wird... Siehe im kleinen
Überblick dazu auch eine Resolution der LehrerInnen-Gewerkschaft AFT
zur „Sicheren Wiedereröffnung der Schulen“ und einen Beitrag, der eine
Vorstellung davon gibt, was so alles als „sichere Wiedereröffnung“
verkauft werden kann – und soll...
https://www.labournet.de/?p=176788
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