Sonntag, 5. Februar 2017

„Gender Pension Gap“ - eine Überraschung?

   
Wie bereits im Artikel vom 27. Februar 2016 „Warum ist Oma arm?“ im Bezug auf den Armutsbericht dargestellt wurde, sind immer mehr Frauen von Altersarmut betroffen. Dies wird durch eine neue bürgerliche Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur sogenannten „Gender Pension Gap“, die jetzt herauskam, untermauert. Laut dieser Studie erhielten Frauen 2014 in Westdeutschland mit durchschnittlich 576 Euro Rente monatlich und damit 42% weniger als Männer (durchschnittlich 994 Euro). In den neuen Bundesländern betrug die Differenz 23%, Männer bekamen durchschnittlich 1057 Euro, während Frauen nur 818 Euro Rente erhielten.
Schuld daran ist, dass Frauen im Schnitt immer noch 21 % weniger als Männer verdienen, da sie mehr in Teilzeit arbeiten, mehr Auszeiten für Kindererziehung nehmen und sie letztendlich auch weniger Lohn für gleiche Arbeit bekommen. In dieser Situation ist es nicht möglich privat vorzusorgen.
Zwar sei der Rentenunterschied in den letzten 20 Jahren gesunken (Westdeutschland 1995: 48%), trotzdem ist die Lage seitdem nicht besser geworden. Immer noch erhalten 70% der Frauen weniger Rente als ein Ein-Personen-Haushalt Anspruch auf Sozialleistungen hat.
Immer mehr alte Menschen und vor allem alleinstehende Frauen werden somit in ihrem Leben immer weiter eingeschränkt. Und das nur, weil sie Frauen sind und das Patriarchat existiert. Nicht nur gleiche Löhne für gleiche Arbeit muss eine Tagesforderung sein, auch eine sofortige Erhöhung der Rente für Frauen. Die meisten von ihnen erhalten nun die Rechnung dafür, dass sie jahrelang gratis die wichtige Reproduktionsarbeit geleistet haben und als Sklavin im Haushalt schufteten. Dass sie nun dafür büßen müssen zeigt, dass dem Staat diese Frauen egal sind. Egal, was sie z.B. von Mütterrente faseln, es ist nur Heuchelei. Der imperialistische Staat hat kein Interesse, den Frauen zu helfen. Befreien können sie sich nur selbst.

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