Montag, 26. November 2012
Vielfältige Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen - Brandkatastrophe in Bangladesch unterstreicht seine Brisanz
25.11.12 - Auf der ganzen Welt und in mehreren hundert Städten Deutschlands fanden heute und gestern Demonstrationen, Kundgebungen, Veranstaltungen sowie Fahnenhissaktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Er fand dieses Jahr zum zweiten Mal als gemeinsamer Kampftag der internationalen Frauenbewegung statt, entsprechend dem Beschluss der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Venezuela 2011. Wie notwendig dieser Tag ist, zeigt nicht zuletzt die grauenhafte Brandkatastrophe in einer Textilfabrik in Dhaka (Bangladesch).
Mindestens 109 der vorwiegend weiblichen Beschäftigten kamen dabei am Samstagabend ums Leben. Weitere 200 erlitten Verbrennungen oder andere schwere Verletzungen. Der Brand ist eine Folge der extremen Ausbeutung mit niedrigsten Löhnen und der Missachtung sämtlicher Sicherheitsstandards in der Textilindustrie des Landes. Davon profitieren vor allem internationale Konzerne wie in diesem Fall die Handelskette C&A. Erst im September waren bei einem ähnlichen Fabrikbrand in Pakistan 259 Menschen ums Leben gekommen und vor sechs Jahren in Bangladesch 61 Menschen.
Solche Arbeitsbedingungen für hunderttausende und Millionen von Arbeiterinnen vor allem in neokolonial abhängigen Ländern sind eine Form der besonderen Ausbeutung und Unterdrückung der werktätigen Frauen und der Gewalt an Frauen. In Bangladesch lehnen sich immer mehr Textilarbeiterinnen mutig dagegen auf - in oft erbitterten Streiks und Demonstrationen auch gegen den Einsatz des staatlichen Gewaltapparats. Sie sind Teil des internationalen Industrieproletariats, das heute die entscheidende Kraft im Kampf für eine sozialistischen Perspektive ohne kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung und damit auch der Befreiung der Frau ist.
Auch von den Aktivitäten in Deutschland zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat "rf-news" erste Korrespondenzen erhalten. Aus Frankfurt/Main wird unter anderem berichtet: "Bei sonnigem Spätherbstwetter setzte gestern in der Frankfurter Innenstadt eine breite Aktionseinheit ein gemeinsames Zeichen gegen jede Form der Gewalt an Frauen und an Mutter Erde. Aufgerufen hatte eine breite Aktionseinheit aus ASF Hessen Süd, DKP Kreis Frankfurt, Feministische Partei, Frauenverband Courage, Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt, MLPD Kreis Rhein-Main und verschiedene Einzelpersonen." (hier der vollständige Bericht)
Und im kurzen Bericht aus Münster heißt es: "Unter diesem Motto veranstaltete das Frauenbüro und der Arbeitskreis 'Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen' und 'Gewaltschutzgesetz' eine Aktion in der münsteraner Innenstadt. Sie entrollten am vergangenen Freitag zwei blaue Fahnen von 'Terre des Femmes' ... am Stadtweinhaus."
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