Mittwoch, 25. September 2019
Dossier: Klimastreik-Beteiligung: Bei Amazon, Microsoft und Google machen das die Belegschaften selbst – und rufen andere auch zur Teilnahme auf
Amazon, Google, Microsoft, Facebook, Twitter: Der #techclimatestrike
mobilisierte Tausende (nicht nur) in den USA
Ob in New York, Seattle, Kalifornien (San Francisco und San José) –
aber auch in Toronto, Cambridge, Dublin und Bangalore – die Zentren
des digitalen Kapitalismus waren an diesem 20. September 2019 auch die
Zentren der Arbeitsverweigerung zum Klimaprotest. An einigen Orten –
wie beispielsweise in New York – gab es regelrechte gemeinsame Blöcke
von Beschäftigten verschiedener Konzerne, #techclimatestrike eben. Die
1.500 Amazon-Beschäftigten, die über ihren Twitter-Kanal zum Streik
aufgerufen hatten, blieben weder im eigenen Unternehmen, noch bei den
anderen der Branche alleine, wie es auch die 700 Aufrufenden bei
Google nicht blieben. Gemeinsam vertraten sie den „4 Punkte-Katalog“,
den die Amazon-Beschäftigten als erste ausgearbeitet und vorgeschlagen
hatten: Völliger Stopp der Kohlendioxyd Emission spätestens 2030,
keine Software-Dienstleistungen mehr an Unternehmen, die fossile
Energie als Geschäftsmodell haben, keine Unterstützung für Wahlkämpfe
von Politikern, die den Klimawandel leugnen und keine Repression gegen
Klimaflüchtlinge. Das fand insgesamt immerhin so viel Rückhalt und
Unterstützung, dass sich mehrere Unternehmen genötigt fühlten, am
Donnerstag, 19. September kurzfristig zu Pressegesprächen einzuladen.
Herr Bezos persönlich (von Beruf Oligarch, auch wenn sie im westlichen
Medienjargon eher „Geschäftsmann“ genannt werden) gab bekannt, dass
Amazon einen „Pakt“ abschließen werde, um die Vorgaben des Pariser
Klimaabkommens zu erfüllen (was die AktivistInnen am selben Tag
ausführlich als „viel zu wenig“ kritisierten) – und künftig genau
prüfen, wen man im Wahlkampf finanziell unterstütze. Was ebenfalls auf
Kritik stieß: Die Amazon-Aktionsgruppe „Wir machen das nicht“ (die
sich gegen einen Software-Vertrag mit Palantir zur Migrantenjagd an
der US-Grenze wendet) wies darauf hin, dass die Klimakrisen-Leugner
allseits bekannt seien. Zum #techclimatestrike ein ausführlicher
Beitrag, der die Entwicklung der Proteste vor allem seit dem
letztjährigen Google Walkout nachzeichnet bis zum gestrigen
Aktionstag, sowie eine Reihe von Kurzmeldungen über den Verlauf
(zumeist aus Twitter-Kanälen)
http://www.labournet.de/?p=154559
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