Vor dem Congress Zentrum auf der Erfurter Messe, in dem die Konferenz der Thüringer Betriebs- und Personalräte tagte, luden wir -Genossinnen und Genossen der MLPD und eine Rebellin - mit dem Flugblatt „Katastrophenalarm!“ die Betriebs- und Personalräte ein, sich am Protest- und Streiktag am 20. September gegen die drohende Umweltkatastrophe zu beteiligen.
Korrespondenz aus Eisenach
Wir schlugen auch vor, die Lösung der Umweltfrage zum Thema auf der Konferenz zu machen, denn es ist wichtig, dass auch in den Betrieben und Gewerkschaften die Umweltfrage diskutiert wird und dort Initiativen zur Rettung der Umwelt ergriffen werden.
Wir trafen auf eine große Aufgeschlossenheit und kamen mit einzelnen Betriebsräten auch kurz ins Gespräch. Auf die Ansprache: „Kampf für Arbeitsplätze und Umweltschutz“ gab es meist zustimmendes Kopfnicken. Ein Kollege sagte auch, dass Arbeitsplätze ja nichts mehr bringen, wenn die Umwelt total kaputt ist.
In den Gesprächen ging es auch um den katastrophalen Zustand des Thrüringer Waldes. Hier wurde der Borkenkäfer von einem Kollegen als Schuldiger ausgemacht. Tatsächlich hat der Borkenkäferbefall des Thüringer Waldes gegenüber dem Jahr 2018 um das 46fache zugenommen. Aber der extreme Borkenkäferbefall ist nicht die Ursache, sondern eine Folge der Klimaerwärmung und der damit einhergehenden extremen Trockenheit in diesem und im letzten Sommer. Nur mit der sofortigen radikalen Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen kann der Klimaerwärmung entgegen gewirkt.
Unser Plakat „Gewerkschaften als Kampforganisationen, statt C0-Management“ forderte auch zu Kommentaren heraus. Ein Kollege griff die Losung auf und sagte: „Wir arbeiten daran“ oder „Ja, das müssen die Gewerkschaften werden - Kampforganisationen.“
Die Veranstalter der Konferenz fühlten sich offenbar durch das Auftreten der MLPD gestört und riefen die Polizei. Wir ließen uns nicht einschüchtern und verteilten unser Flugblatt bis zum Beginn der Konferenz.
Die Konferenz, die vom Thüringer Arbeitsministerium organisiert war, stand unter dem Motto: „Gesellschaftliche und soziale Verantwortung!“ Fritz Hofmann, Betriebsrat bei Opel Eisenach, der an der Konferenz teilnahm, kritisierte gegenüber Rote Fahne News, dass in der Konferenz die Lösung der Umweltfrage überhaupt kein Thema war und dass die MLPD, die berechtigt zu diesem Thema Stellung nimmt, auch noch verjagt werden sollte.
Es gab in der Konferenz wichtige Debatten über den Umgang mit Rassismus und AfD-Anhängern in Betrieben und Gewerkschaften. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass zur AfD und ihren Funktionären ein klarer Trennungsstrich bis hin zum Ausschluss aus den Gewerkschaften gezogen werden muss, dass aber um unzufriedene Wähler der AfD gekämpft werden muss. Eine Kollegin berichtete, dass sie Anhänger der AfD zum Nachdenken brachte, indem sie grundsätzlich den Klassengegensatz zwischen „Arbeit und Kapital“ darlegte und dass wir Arbeiterinnen und Arbeiter zusammenhalten müssen.
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