Vor zwei Wochen haben wir mit einer beeindruckenden Aktion zusammen
mit über 900 Teilnehmer*innen, mit euch, die Skulptur für den Gedenkort
Burak Bektaş eingeweiht.
Nur wenige Tage danach ist die Skulptur böswillig beschädigt worden.
Mit einer unbekannten Chemikalie wurde die farbige Schutzschicht der Bronzeskulptur in Teilen zerstört.
Dies war ein gezielter Akt. Wir verurteilen diesen Angriff auf das Gedenken an Burak Bektaş aufs Schärfste!
Er reiht sich in die seit Jahren andauernde Terrorserie von Rechts in
Neukölln ein! Schmierereien, zerstörte Schaufenster, Brandanschläge auf
Autos und Wohnhäuser… Wissentlich den Verlust von Menschenleben
einkalkulierend.
Auch der Mord an Burak Bektaş am 5.4.2012 steht in diesem Kontext.
Und auch der Mord an Luke Holland am 20.9.2014 steht in diesem Kontext.
Die erste Reaktion der Mutter von Burak, Melek Bektaş, und Freunden
war: Wir wollen, dass der Mord an Burak aufgeklärt wird. Wir wollen
endlich Gewissheit. Solange es diese nicht gibt, können wir keine Ruhe
finden.“ Die Beschädigung der Skulptur trägt dazu bei, dass es keine
Ruhe gibt.
Aber, wir stehen hier, heute mit euch, mit noch mehr Solidarität. Und
eure Solidarität gibt uns Kraft und bestätigt uns erst recht darin,
weiterzumachen!
Familie Bektas, die Freundinnen und Freunde von Burak, seine Angehörigen
und wir als Initiative haben sehr viel Sympathie und Solidarität
erfahren von euch allen.
Viele waren wütend über diese Tat. Der Bezirk hat schnell reagiert und angeboten, die Reparaturkosten zu übernehmen..
Das alles sind klare Signale gegen Nazis und Rassisten. Das zeigt:
Neukölln ist anders. Und wir werden weitermachen, allen Anschlägen auf
uns und unseren Genoss_innen zum Trotz!
Wir haben erste Schäden an der Skulptur beseitigt, um den Schaden zu
minimieren. Nächste Woche wird eine neue Schutzschicht aufgetragen. Dank
Euch werden wir die Skulptur erhalten.
Wir haben den Gedenkort geschaffen. Er steht für die Erinnerung an
Burak und ähnliche unaufgeklärte Fälle, bei denen Rassismus das Motiv
gewesen sein kann. Er steht für die Forderung nach konsequenter
Aufklärung. Er steht auch für das Gedenken an die vielen Opfer
rassistischer und rechter Gewalt – Er steht letztendlich für das
Überwinden des Rassismus und für eine solidarische Gesellschaft.
Und wir werden weiter an seiner Fertigstellung des arbeiten. Denn wir
haben etwas ins Rollen gebracht, dass nicht mehr rückgängig zu machen
ist!
Das sind klare Signale gegen Nazis und Rassisten. Das zeigt: Neukölln ist anders.
Es zeigt sich einmal mehr, dass dieser Gedenkort gegen rassistische
und rechte Gewalt, gegen institutionalisierten Rassismus eine bittere
Notwendigkeit ist.
Wir fordern Aufklärung. Wir fordern Antworten, die uns die Ermittlungsbehörden bis heute nicht geben.
Nur so werden wir Ruhe finden:
Der Mord an Burak Bektas muss neu aufgerollt werden. Unabhängig und konsequent.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen