Sonntag, 27. Mai 2018

[Hoppetosse] EU-Klage wegen Stickoxidwerten - Aktionsschwarzfahrer*innen fordern: Kein Cent für Autos - Jahrestickets für Dieselverschrotter*innen!

Kein Herumdoktorn an einem falschen Verkehrssystem!
Nur Nulltarif und Fahrradstraßen helfen!

"Wer Fahrverbote für alte Dieselfahrzeuge fordert oder Programme zur Aufrüstung luftbelastender PKW entwirft, spaltet die Gesellschaft und rettet die Profite der Autokonzerne", heißt es aus den Reihen der Aktionsschwarzfahrer*innen, die in immer mehr Städten mit ihren spektakulären Aktionen für eine Verkehrswende eintreten. Ihnen geht es um eine ökologisch wirksame und sozial gerechte Verkehrswende.
Deutliche Kritik üben die in Bussen und Bahnen offen gekennzeichnet fahrenden und mit Flyern, Aufklebern, Musik und Schildern für die Einführung des Nulltarifs und die Umwidmung von Auto- zu Fahrradstraßen werbenden Aktionsschwarzfahrer*innen an Parteien und Institutionen, die statt einer Verkehrswende lieber die Aufrüstung des bestehenden Fuhrparks befördern wollen. Plaketten und Vorschriften zur Nachrüstung von Motoren würden arme Menschen stärker treffen, da die meisten teuren Autos zwar in Herstellung und Betrieb mehr Ressourcen verbrauchen, aber bessere Filter hätten. "Eine sozial-ökologische Wende hin zu lebenswerten Städten ist mit PKWs nicht machbar", schimpfen viele der Aktionsschwarzfahrer*innen über die Reaktionen auf die Ankündigung der EU, gegen die Untätigkeit der deutschen Regierung in Sachen Luftverschmutzung klagen zu wollen. Wer wirklich eine Verkehrswende und eine bessere Luft wolle, müsse die Menschen zum einen in Busse und Bahnen bringen, zum anderen aufs Fahrrad. Das wirksamste Mittel sei der fahrscheinlose Personenverkehr (Nulltarif) und die Einrichtung von Fahrradrouten auf bisherigen Autostraßen. Dafür sei ein Stufenplan nötig, der nach wenigen Jahren zumindest alle Innenstädte gänzlich autofrei machen könne. Um eine sofortige erste Wirkung zu erreichen, sei als erster Schritt die Verschrottung der besonders luftbelastenden PKW-Typen denkbar - die Fahrzeuginhaber*innen sollten, wenn sie auf die Neuanschaffung eines PKW verzichten, mit dem Fahrzeugschein der nicht mehr zugelassenen Autos dann frei in Bussen und Bahnen fahren können. "Das kostet weniger als die Umrüstung!" Die weiteren Schritte würden dadurch zudem einfacher. Denn wenn weniger Autos fahren, sei der Platz da für Fahrräder, Busse, Straßenbahnen. Dörfer und Städte könnten aufleben und die Menschen dort aufatmen.
Die Aktionsschwarzfahrer*innen wollen ihre Aktionen deshalb intensivieren. In den vergangenen Wochen haben in vielen Städten Informationsveranstaltungen und Trainings zum demonstrativen Schwarzfahren stattgefunden. Dabei steigen die Aktivist*innen mit einem deutlichen Hinweisschild auf ihre Fahrt ohne Ticket in Busse und Bahnen ein und werben per Flyer und Gesprächen für Nulltarif und fahrradfreundliche Ortsgestaltung. Gerichte in Gießen und München hatten diese Art des Schwarzfahrens in der Vergangenheit für straffrei erklärt. Daher hoffen viele jetzt auf Nachahmer*innen in weiteren Städten und Regionen. "Die Aktion ist einfach, jederzeit möglich und erreicht sehr viele Menschen. Wenn in jeder Straßen-, S- und U-Bahn ein Mensch für Nulltarif und Fahrradstraßen wirbt, kommen wir der Verkehrswende viel näher als durch das hinhaltende Geschwätz von Politiker*innen, die die Interessen der Autoindustrie hinter hohlen Phrasen verstecken." Eine Variante des Aktionsschwarzfahrens gibt es inzwischen auch für Inhalber*innen von Dauerkarten. So können alle Menschen die Idee umsetzen.
Auch überregional wollen sich die Verkehrswendeaktivist*innen vernetzen. Am 2.6. steht ein bundesweites Vernetzungstreffen an, im Sommer und Herbst sollen gemeinsame Camps und Aktionen in verschiedenen Städten folgen. "Das wichtigste aber ist, dass überall Aktionen beginnen. Echte Verkehrswende kommt von unten!"

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