Donnerstag, 31. Mai 2018

„Wer jetzt den LKW-Streik in Brasilien fortsetzt, das sind nicht mehr die Transport-Unternehmen, sondern die sog. selbstständigen Fahrer, die ganz andere Forderungen haben“




Seit neun Tagen blockieren Zehntausende LKWs die Autobahnen,  
Stadtautobahnen und Raffinerien in ganz Brasilien, fast alle wichtigen  
Städte des Landes sind betroffen  – eine Bewegung, die sich immer mehr  
ausgeweitet hat. Auch, manche sagen: Erst recht, nachdem die  
brasilianische Regierung mit dem Einsatz des Militärs gedroht und  
diesen auch beschlossen hat. Am 24. Mai 2018 hatte die Regierung mit  
den Verbänden der Logistikwirtschaft eine Art  
Waffenstillstands-Abkommen beschlossen, das von den meisten Verbänden  
– eben außer dem der autonomen Fahrer – akzeptiert worden war. Ein  
Abkommen, das ganz offensichtlich den Forderungen eben dieser  
Autonomen nicht entgegen kam, weswegen diese ihre Streik- und  
Blockade-Bewegung sogar noch weiter verstärkten, ohne sich von der  
Drohung mit der Armee einschüchtern zu lassen. Auch weitere  
Zugeständnisse, die die Regierung am 27. Mai bekannt gab, führten  
nicht zum Ende der Blockaden – weil sie, wie unser Gesprächspartner  
sagt, eben am Kern der Forderungen der Fahrer vorbei gehen. Wer welche  
Forderungen vertritt, wie diese Situation zustande gekommen ist,  
welche politischen Kräfte in dieser Bewegung wirken und wie die  
Perspektiven aussehen, darüber sprach LabourNet Germany am Telefon mit  
Pedro Otoni, Sprecher des autonomen Netzwerkes Volksbrigaden und  
Akivist des Gewerkschaftsbundes Intersindical in Sao Paulo. Das  
Interview vom 29. Mai 2018
http://www.labournet.de/?p=132758

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen