Sonntag, 27. Mai 2018

US-Militär rollt nach Osten


NATO-Manöver: Tausende Soldaten und Fahrzeuge passieren die BRD

Von Jana Frielinghaus
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US-Militärfahrzeuge auf einer Straße in Brandenburg
Seit Dienstag ist der Treck unterwegs: Tausende Soldaten und Fahrzeuge der US-Armee werden aus dem Hafen von Antwerpen in Belgien durch die Bundesrepublik ins Baltikum transportiert. Der Grund: Vom 3. bis 15. Juni findet in in Estland, Lettland, Litauen und Polen das NATO-Manöver »Saber Strike 18« mit 18.000 Militärangehörigen aus 19 Staaten statt. Außerdem sollen die bereits im Rahmen der Operation »Atlantic Resolve« an der Grenze zu Russland stationierten Kontingente des Militärbündnisses ausgetauscht werden (siehe auch jW vom 19.5.). Der Personalwechsel erfolgt dort alle neun Monate, insgesamt befinden sich dort mehr als 3.000 US-Soldaten samt Ausrüstung.
Für dieses Wochenende wurden Autofahrer in Ostdeutschland durch die Regionalmedien auf Staus und Umwege vorbereitet. Die Konvois sind mit einer Geschwindigkeit von maximal 60 Stundenkilometern auf Autobahnen unterwegs. Derzeit sind keine größeren Proteste entlang der Strecke angekündigt. Die brandenburgische Linkspartei will am Montag abend an der Fläming-Kaserne in Brück gegen die Verschärfung der Konfrontation mit Russland demonstrieren. Ein Sprecher der Partei Die Linke Thüringen sagte gegenüber jW, in dem Bundesland seien keine Aktionen gegen die Militärtransporte geplant. Die Kräfte der Genossen seien durch die Vorbereitung von Protesten am Tag der Bundeswehr am 9. Juni gebunden.
Wie die Sächsische Zeitung (online) am Freitag berichtete, waren in der Wettiner Kaserne in Frankenberg bei Chemnitz am Mittwoch die ersten 126 Fahrzeuge und 680 Soldaten eingetroffen. Nach Angaben des dortigen Presseoffiziers Sebastian Grünberg ist die Einrichtung vor allem Rastplatz und dafür zuständig, »Fahrzeuglampen, Reifendruck und Ölstände« zu überprüfen.
Michael Huth, Pressesprecher der US Army Europe, sagte dem Blatt, es seien insgesamt 42 Straßenkonvois mit zusammen mehr als 3.000 Soldaten geplant, die über Rheinland-Pfalz, Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt nach Sachsen und von hier aus weiter nach Polen fahren. Jeder bestehe aus maximal 20 Fahrzeugen. Eine Kolonne kann damit bis zu zwei Kilometer lang sein. 13 weitere Formationen mit insgesamt 800 Soldaten fahren über Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg nach Polen und in die anderen baltischen Staaten. Panzer und anderes schweres Gerät werden auf Zügen transportiert.

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