Sonntag, 27. Mai 2018
Protest gegen Kupferschmelze im indischen Bundesstaat Tamil Nadu: Polizei erschießt 11 Menschen
Die Proteste der Anwohner und Anwohnerinnen der
Sterlite-Kupferschmelze in Thoothukudi (früher Tuticorin),
südindischer Hafenstadt mit rund 300.000 EinwohnerInnen, gehen schon
mehrere Jahre lang. Mehrfach war es zu Gasaustritten gekommen, die bei
Hunderten Atemnot verursacht hatten. Ein regionales Gericht hatte im
Zuge dieser Proteste schon einmal die Schließung des Werkes
angeordnet. Aber das Unternehmen gehört zum indischen Multi Vedanta –
und der legte in nächster Instanz erfolgreich Widerspruch ein. Und
fühlte sich jetzt offensichtlich stark: Man werde, so würde
beschlossen und verkündet, die Kapazität der Schmelze, bisher 400.000
Jahrestonnen, wesentlich erweitern, alle Genehmigungen seien bereits
eingeholt, demnächst werde mit den Bauarbeiten begonnen, so wurde Ende
2017 geplant. Seitdem gibt es wachsende Proteste, die von den
zahlreichen politischen Vertretern Vedantas nicht gerne gesehen
werden. Die Demonstration am 22. Mai 2018 war demnach – verboten.
Trotzdem versammelten sich über 20.000 Menschen zum erneuten Protest
gegen den Ausbau der Dreckschleuder. Mörder in Uniform eröffneten das
Feuer auf Menschen, die nicht einmal aus der Ferne den Eindruck
erwecken konnten, bewaffnet zu sein. Sie hatten aus Protest das Büro
des District Collectors besetzt (der oberste Beamte der
Justizverwaltung), weil sie den juristischen Freibrief kritisierten,
der Vedanta trotz ihrer Krankheiten erteilt worden war. Zu den
Polizeimorden in Tamil Nadu zwei aktuelle Beiträge, ein
Hintergrundbeitrag und eine Bewertung – und eine aktuelle Ergänzung
zur These, die Polizei habe genau eine solche Aktion vorbereitet
http://www.labournet.de/?p=132375
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