Montag, 26. November 2012

Griechenland im Generalstreik am 6. und 7. November 2012

ERSTER STREIKTAG: EINE GROSSE KAMPFDEMONSTRATION DER ENTSCHLOSSENEN ARBEITER übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Athen, 7. November 2012, KKE-Website. (auf Kommunisten-online am 26. November 2012) – Die erste Streikdemonstration von PAME am Dienstagmorgen in Athen und in Dutzenden anderen Städten war massiv, kämpferisch und lebhaft. Ein Zeichen für das Ausmaß der Demonstration in Athen bot die Tatsache, daß die gesamte Innenstadt voller Menschen war. Tausende Arbeiter, Selbständige, Kleinhändler, Jugendliche und Frauen demonstrierten ihre Ablehnung der brutalen gegen das Volk und gegen die Arbeiter gericheten Maßnahmen, die von der Regierung, der EU und der Troika durchgedrückt werden. Die zentrale Losung der Demonstration lautete: „Die Maßnahmen müssen überwunden werden - Das Volk muß das Sagen haben - Entweder herrschen wir oder die Monopole“. Als die Demonstrationsteilnehmer von PAME das Parlamentsgebäude erreichten, umschloß ein Strom von protestierenden Menschenmassen mit Fahnen und Spruchbändern von PAME den Syntagma-Platz. Wieder einmal war der Demonstrationszug und der Marsch von PAME beachtlich größer als jener der kompromittierten Führungen von GSEE und ADEDY. Der Streikkampf begann bei Anbruch des Morgengrauens am Dienstag. Die Arbeiter aus ihren Arbeitsstellen und die Mitglieder der klassenbewußten Gewerkschaften standen an ihren Fabriken, Hotels, Supermärkten, Geschäften, Banken. In ganz Griechenland verteidigten sie den Streik und riefen die Arbeiter dazu auf, an den Streikdemonstrationen teilzunehmen. Ein besonderer Moment war die Initiative der Branchengewerkschaft der Arbeiter des Finanzbereiches, die ein gigantisches Banner über die Fassade des Gebäudes der „Bank von Piräus“ als Reaktion auf eine der Bankengruppen hingen, die eine Führungsrolle beim Angriff auf die Arbeiter und Angestellten im Bankbereich gespielt hat. Etwas später trafen die Marschblöcke auf der zentralen Demonstration mit den Bannern von Dutzenden Gewerkschaften der Industriearbeiter, der Volkskomitees, der Arbeitslosenkomitees, der Studenten, der Lehrer, der Arbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen usw. ein. Nikos Papageorgiou, Vorsitzender der Gewerkschaft der Arbeiter der Restaurant-, Tourismus- und Hotelbranche in Attica, war der zentrale Sprecher auf der Demonstration von PAME. Er hob u.a. hervor: „Wenn wir nicht uns selbst organisieren und für einen tiefgreifenden Wechsel auf der Ebene der Wirtschaft und der Macht kämpfen, gibt es keinen Weg, daß die Renten, die Sozialsicherheit und die sozialen Rechte von einer Regierung auf der Stufe von vor 2-3 Jahren wiederhergestellt werden (...) Für die klassenbewußte Arbeiterbewegung gibt es keine andere Perspektive als den Kampf für einen anderen Entwicklungsweg, mit dem Volk als Herren seines Landes, ohne die Verpflichtungen gegenüber der EU, mit der Vergesellschaftung der großen Monopole. Bis es dazu kommen wird, werden wir kämpfen und dabei echte Klassensolidarität üben, an jeder Arbeitsstelle, in jedem Wohngebiet, damit die Maßnahmen nicht durchkommen, damit sich niemand allein stehen sieht gegenüber den Bossen und ihren Machtmitteln. Wir werden den Kampf verstärken, auf daß das Volk kein reiner Zuschauer bei den Entwicklungen bleibt, sondern das Volk sie prägt (...) Wir werden noch entschlossener innerhalb und außerhalb unserer Arbeitsstellen weitermachen.“ Er rief dann zur massenhaften Beteiligung an der Streikdemonstration von PAME am Mittwoch um 17 Uhr in Omonia auf. Eine große Delegation des ZK der KKE nahm an der Demonstration teil. An ihrer Spitze stand Genossin Aleka Papariga, Generalsekretär des ZK der KKE. Sie unterstrich auf der Streikdemonstration von PAME in Omonia: „Wir rufen das Volk auf, systematisch und gut organisiert Ungehorsam und Widerstand nicht nur gegenüber den Regierungsmaßnahmen, sondern gegenüber dem Gesellschaftssystem insgesamt zu zeigen. Das ist ein guter Anfang, damit der Gegenangriff organisiert werden kann, welcher an seinem Ende die Abschaffung der Monopole, die Loslösung von den Verpflichtungen gegenüber der EU bzw. den Austritt aus der EU haben muß. Jede andere Lösung, die derzeit vorgeschlagen wird, agiert lediglich im Rahmen des bestehenden Gesellschaftssystems.“ Solidaritätsbotschaften an die Streikdemonstration wurden von Dutzenden klassenbewußten Organisationen und Gewerkschaften aus aller Welt geschickt, darunter auch vom Europäischen Regionalbüro des Weltgewerkschaftsbundes (WGB). Eine weitere kämpferische Streikdemonstration wird am Mittwoch nachmittag stattfinden. Ihr folgt ein Marsch zum Parlament zu dem Zeitpunkt, wenn über die gegen die Arbeiter gerichteten grausamen Maßnahmen dort abgestimmt werden wird. Quelle: http://inter.kke.gr/News/news2012/2012-11-07-1hmera

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