Mittwoch, 26. September 2018
Türkei » Arbeitskämpfe
a) Streik der Bauarbeiter am neuen Istanbuler Flughafen: Das
Erdogan-Regime reagiert wieder einmal mit massivem Polizeiüberfall
Hemmungslose Gewaltorgien der (keineswegs nur) uniformierten
Schlägerbanden – das war die Reaktion des AKP-Regimes auf den Protest
der Bauarbeiter am 3. Istanbuler Flughafen am 15. September 2018.
Bauarbeiter, die nach dem „Unfalltod“ zweier Kollegen in der Nacht
zuvor, dann am Freitag, 14. September in den Streik getreten waren
gegen ihre unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Wenn Bauarbeiter in der
Türkei ohnehin bereits ein extrem gefährlicher Job ist, dann ist es
noch eine Steigerung davon, an Erdogans Renommierprojekt arbeiten zu
müssen. Die, bescheiden ausgedrückt, seltsamen Verbindungen Erdogans
mit der Bauindustrie tragen dazu bei. Immerhin so viel, das dieses
Projekt zuletzt im Rahmen unserer Dokumentation zum Worker’s Memorial
Day 2018 einen „Ehrenplatz“ erhielt (siehe den Verweis am Ende dieser
Materialsammlung). Der Streik der Bauarbeiter am Freitag und Samstag
war nichts anderes, als ein Akt völlig normaler Selbstverteidigung
gegen ein mörderisches Arbeitsregime. Was bei der regierenden
Ungerechtigkeitspartei in der Türkei vermutlich demnächst wieder als
terroristischer Akt verleumdet werden wird. Wobei – einmal mehr – die
Bilder zeigen, wer hier Terrorist ist: Das Profitsystem, dessen Diener
(und Nutznießer) Erdogan und Co sind. Volle Solidarität mit dem Streik
der Bauarbeiter in Istanbul! Siehe dazu unsere aktuelle
(zweisprachige) Materialsammlung „AKP-Regime gegen Bauarbeiter: Terror
im Dienste des Profits“ vom 16. September 2018
http://www.labournet.de/?p=137494
b) Streik und Repression am Istanbuler Flughafen: Bauunternehmen
nennen Streikende „Terroristen“, lassen Prügel-Garden auf
Festgenommene los und rekrutieren Streikbrecher
„Die Bauarbeitergewerkschaft der Türkei hat sich heute mit einer
schriftlichen Stellungnahme zu den Geschehnissen nach den Festnahmen
an die Öffentlichkeit gewandt. In der Erklärung heißt es, Hunderte
Arbeiter seien mit Sonderbussen in Festnahmezentren gebracht worden,
die die Form von Konzentrationslagern angenommen hätten. In diesen
Zentren seien die Arbeiter von den Chefs des Konsortium IGA
misshandelt worden. Mit der Folter hätten die Arbeiter dazu gezwungen
werden sollen, die „Rädelsführer“ des Widerstands preiszugeben. Die
IGA unterhalte eine organische Beziehung mit der AKP-Regierung und sei
innerhalb der Türkei zu einer paramilitärischen Kraft geworden, so die
Gewerkschaft…“ – aus der Meldung „Istanbuler Flughafen: Folter für
Erdoğans Prestigeprojekt“ am 16. September 2018 bei der ANF, worin die
diktatorische Vorgehensweise des sogenannten Baukonsortiums bereits
deutlich wird. Zur Entwicklung nach dem Polizeiüberfall in der
Freitagnacht und den Protesten gegen Erdogans neuerliche
Polizeistaatsattacke drei weitere aktuelle Beiträge und den Hinweis
auf unseren ersten Bericht vom Sonntag
http://www.labournet.de/?p=137518
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