Mittwoch, 26. September 2018
Zornige Heimkehrer. Rumänische WanderarbeiterInnen protestieren gegen ihre Regierung
"Die derzeitigen Unruhen in Rumänien offenbaren, dass die Auswanderung
die Probleme des Landes nicht lösen kann. Die Gesellschaft ist
gespalten wie nie zuvor und befindet sich in einer Identitätskrise.
Zehntausende Menschen sind am 10. August 2018 in Rumänien gegen die
sozialdemokratische Regierung auf die Straße gegangen. In Bukarest
nahmen nach Angaben der OrganisatorInnen 60.000 Personen an einer
Großdemonstration teil, Medien sprachen von 50.000 bis 80.000
TeilnehmerInnen. Weitere Kundgebungen mit über 10.000 Menschen in den
Großstädten des Landes flankierten die Demonstration in der
Hauptstadt. Die Bereitschaftspolizei attackierte die DemonstrantInnen
wahrscheinlich auf Anweisung der Regierung mit einer Brutalität, die
wir seit den 1990er Jahren in Rumänien nicht gesehen hatten.
Aufgerufen zu der Veranstaltung hatte die rumänische »Diaspora«, so
werden die vielen rumänischen WanderarbeiterInnen im öffentlichen
Diskurs genannt. Dies erklärt den Zeitpunkt, denn viele
AuslandsrumänInnen verbringen ihren Urlaub im August zuhause. Anfang
des Monats bilden sich Schlangen an den Grenzstationen, Hochzeiten
werden gerne im August gefeiert, teilweise füllen sich sonst
verlassene Dörfer für einen Monat wieder. Die Themen für das
Großereignis wurden ebenfalls stark von den EmigrantInnen bestimmt..."
Artikel von Szabolcs Sepsi erschienen in express, Zeitung für
sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 8-9/2018
http://www.labournet.de/?p=137798
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