Mittwoch, 26. September 2018
Mord an Clément Méric
Die Urteile des Pariser Gerichts im „Fall Méric“: Zwei Faschoskins zu
11 und 7 Jahren wegen Totschlag verurteilt, einer frei gesprochen
Am frühen Freitagabend, 14. September 2018, verkündete das Pariser
Gericht in erster Instanz die Urteile gegen die drei Faschoskins, die
den Tod von Clément Méric im Jahr 2013 zu verantworten haben. Esteben
Morillo, der gestanden hatte, die tödlichen Schläge ausgeführt zu
haben, wurde zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt, Samuel Dufour, weil er
mit einem Schlagring bewaffnet an dem Überfall auf den jungen
Antifaschisten teilnahm, zu sieben Jahren. Alexandre Eyraud wurde frei
gesprochen, da er nicht direkt an dem Überfall teilnahm. Die beiden
Verurteilten wollen das Urteil in nächster Instanz anfechten – bei dem
die Staatsanwaltschaft 12 Jahre, sieben Jahre und 2 Jahre Gefängnis
gefordert hatte. Im Verlaufe des Prozesses wurde die Darstellung der
Rechten widerlegt – die auch durchaus Verbreitung nicht nur in der
konservativen Presse gefunden hatte – dass es sich um eine
„Auseinandersetzung zweier darauf vorbereiteter Gruppen“ handelte.
Auch der Versuch, sich als „geläutert“ darzustellen, den die
Angeklagten während des ganzen Prozesses inszenierten, scheiterte,
trotz gewachsener Haare und bedeckter Tattoos. Die Eltern des Opfers,
die betonten, keine Anhänger von Rachejustiz zu sein, zeigten sich mit
dem Urteil vor allem zufrieden, weil es klar mache, dass es keine
„Auseinandersetzung auf gleicher Ebene„ gewesen sei, sondern ihr Sohn
Opfer eines Überfalls. „Beruhigt“ so antworteten sie auf Nachfrage,
seien sie nicht – könnten es nicht sein, angesichts ständiger
Gewaltakte Rechtsradikaler. Während der Urteilsverkündung hatten
mehrere Hundert Menschen vor dem Gericht gegen die faschistische
Aggressionen demonstriert. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und
(nochmals) den Link zum Solidaritätskomitee mit Méric, dem
KommilitonInnen, Verwandte, Freunde und GewerkschaftskollegInnen
angehören
http://www.labournet.de/?p=37916
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