Mittwoch, 26. September 2018
Karstadt greift nach Kaufhof. Immobilien im Visier
a) Fusion von Karstadt/Kaufhof – Weitere Konzentration im Einzelhandel
"... In einem von ver.di verbreitetem Flugblatt, dass kurz nach
Bekanntgabe der Fusion erschienen ist, wird an die „Soziale
Verantwortung“ der Eigentümer, Signa und HBC, appelliert und
gefordert, dass beide Unternehmen eigenständig bleiben und beide
Gesamtbetriebsräte erhalten bleiben sollen. Es wird eine breite
Beteiligung der Beschäftigten und Betriebsräte an der Neuausrichtung
der beiden Unternehmen eingefordert sowie eine Standort- und
Beschäftigungssicherung. Zu guter letzt wird eine Tarifbindung für
beide Unternehmen eingefordert. Ob damit allerdings die geltenden
Tarifverträge des Einzelhandels gemeint sind und damit diese auch bei
Karstadt gelten sollen, ist nicht so richtig klar. Es müsste klar
sein, dass sowohl bei Karstadt wie bei Kaufhof diese wieder/weiter zu
gelten haben. Wer 1 Milliarde € für solch eine Fusion hat, kann auch
locker die nicht gerade üppigen Gehälter der Beschäftigten bezahlen.
Im übrigen sollte ver.di sich die Appelle an die „Soziale
Verantwortung“ der Unternehmer sparen, die auch in der Vergangenheit
bewiesen haben, das bei ihnen die Profitmacherei über allem steht.
(...) Wenn es eine erfolgreiche Durchsetzung der Forderungen geben
soll, braucht es auch hier eine Änderung der Haltung – mit Co
Managment sind keine Erfolge zu erzielen. Für kämpferische
Kolleg*innen ist hier eine bedeutende Aufgabe. Erfolgreich kann nur
mit einer klaren Haltung gekämpft werden, die sich auch in den
Forderungen ausdrücken müssen. Diese liegen klar auf der Hand: Schluss
mit dem Sanierungstarifvertrag bei Karstadt, vollständige Anwendung
der Tarifverträge des Einzelhandels in beiden Unternehmen. Eine
Standort- und Beschäftigungssicherung muss auch den Kampf gegen
schleichenden Personalabbau beinhalten – deswegen Kampf um jeden
Arbeitsplatz." Artikel von Helmut Born aus der SoZ vom Oktober 2018
(pdf) - wir danken!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/09/karhof_born1018.pdf
b) Karstadt kauft ein. Fusion mit Kaufhof kostet 7.000 Arbeitsplätze
"Für die Beschäftigten bedeutet dies nichts Gutes. Unmittelbar nach
bekannt werden der Fusion beider Warenhausgiganten befürchten die
Gesamtbetriebsräte der Warenhäuser einen weiteren Kahlschlag in der
dann neuen Warenhaus AG. „Kosten kann man überall sparen. Beim
Personal, der Logistik, dem Einkauf und bei den Hauptverwaltungen“ ist
von dort zu hören. Auf der Strecke bleibt nach neusten
Insiderberichten nicht nur die Hauptverwaltung des bisherigen Karstadt
Konzerns in Essen. Regiert werden soll zukünftig von der Kölner
Kaufhof Zentrale aus. Gefährdet sind die Löhne und Gehälter der
Kaufhof Kolleginnen und Kollegen schon seit fast einem Jahr. Seit
November versucht HBC aus dem Flächentarifvertrag auszutreten.
Anscheinend, wie sich jetzt herausstellt, um den Verkaufspreis zu
erhöhen. Es ist zu erwarten, dass der neue Besitzer, ähnlich wie bei
Karstadt, einen Haustarifvertrag durchsetzt. Seit vielen Jahren
verzichten die noch rund 18.000 Beschäftigten von Karstadt auf
Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie andere Sozialleistungen. Neben den
Lohnkürzungen und der Tarifflucht sehen die Kaufhof Gesamtbetriebsräte
6.000 der 20.000 Arbeitsplätze gefährdet. „Mehr als verharmlosende
Informationen gibt es nicht aus Köln. Die Sozialpartnerschaft kannst
du knicken“, so ein Betriebsrat aus Norddeutschland..." Artikel von
Herbert Schedlbauer aus der uz Nr. 38 vom 21.09.2018 (pdf) - wir danken!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/09/karhof_-schedlbauer1018.pdf
Siehe für die Hintergründe unser Dossier
http://www.labournet.de/?p=134206
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