Mittwoch, 26. September 2018
Türkei » Politik
a) Wachsende Solidarität mit den inhaftierten Bauarbeitern des
Istanbuler Flughafens
„Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat die
mangelhaften Arbeitsbedingungen beim Bau des dritten Flughafens in
Istanbul scharf kritisiert. „Es hat bereits tödliche Arbeitsunfälle
gegeben, weil der Arbeitsschutz nicht eingehalten wird. Außerdem
berichten die Beschäftigten von geprellten Löhnen und einer
unmenschlichen Unterbringung. Das sind unhaltbare Zustände, gegen die
die Bauarbeiter zu Recht in den Streik getreten sind“, sagte IG
BAU-Bundesvorsitzender Robert Feiger. Die Gewerkschaft verurteilt
insbesondere die Festnahme von mehreren Hundert Beschäftigten, die
sich für bessere Arbeitsbedingungen eingesetzt haben. „Der
Arbeitsschutz auf der Flughafen-Baustelle muss dringend verbessert
werden, um Arbeitsunfälle zu vermeiden“, so IG BAU-Vize Dietmar
Schäfers, der auch Präsident der Europäischen Föderation der Bau- und
Holzarbeiter (EFBH) ist. Zudem müssten alle Beschäftigten freigelassen
werden, die allein deshalb in Haft seien, weil sie sich gegen
schlechte Arbeitsbedingungen gewehrt hätten, so Schäfers…“ – aus der
Pressemitteilung „IG BAU verurteilt Verhaftungen von Bauarbeitern am
Istanbuler Flughafen“ am 20. September 2018 bei der IG BAU, worin auch
noch auf die Stellungnahme des Internationalen Gewerkschaftsbundes
verwiesen wird, nach dessen Zählung bisher 42 Bauarbeiter das
Großprojekt mit ihrem Leben bezahlen mussten… Siehe dazu auch zwei
weitere aktuelle Beiträge über Proteste gegen Verhaftungen und
Verfahren, sowie den Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge
http://www.labournet.de/?p=137723
b) Neuer Protest gegen Entlassungen bei Cargill in der Türkei: Weil
sie eine Gewerkschaft gründen wollten…
„Eine Grosskundgebung vor dem Hauptsitz von Cargill in Istanbul am 18.
September mit Teilnehmern von 22 Gewerkschaften sowie
zivilgesellschaftlichen und politischen Organisationen zeigte die
breite Unterstützung für die vierzehn Beschäftigten und Mitglieder der
der IUL angeschlossenen Tekgida-Is, die unablässig protestiert haben,
seit sie vor mehr als 150 Tagen entlassen wurden, als sie dabei waren,
bei Cargill in Bursa-Orhangazi, Türkei, eine Gewerkschaft zu gründen.
Die Demonstration war der Schlusspunkt des Marsches der 14
Beschäftigten über mehr als 115 Kilometer von der Fabrik bis zur
Zentrale des Unternehmens in der Türkei, durch den ihre Botschaft in
der Türkei verbreitet wurde. Über ihren Kampf wurde in der türkischen
Presse ausgiebig berichtet, und er wurde sogar von dem populären
türkischen Musiker Haluk Levent aufgegriffen. Die Teilnehmer des
Marsches wurden auf der letzten Etappe ihres friedlichen Marsches am
17. September von der Polizei kurzzeitig festgehalten…“ – aus dem
Bericht zur Kampagne „#TheCargill14 jetzt wieder einstellen!“ am 20.
September 2018 bei der IUF – worin auch ein Link zur Petition
enthalten ist, die seit dem 17. Juli 2018 organisiert wird und bisher
von weit über 8.000 Menschen unterzeichnet wurde
http://www.iuf.org/w/?q=de/node/6429
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