Sonntag, 27. Mai 2018

[17. Mai 2018 in Münster] Protestaktion gegen die 20 Jahresfeier der IGZ: „Zwischenhändler für Arbeitskraft bezeichnen wir als Sklavenhändler. Menschen verleiht man nicht!“



  „Leiharbeit wurde unter dem Vorwand eingeführt, bei  
Produktionsspitzen ausnahmsweise Arbeitskräfte ausleihen zu können.  
Diese Ausnahme ist zur Regel geworden. Noch nie gab es so viel  
Leiharbeit wie heute. Nach einer Anstellung von 9 Monaten in einem  
Unternehmen steht einem Leiharbeiter der gleiche Lohn wie einem  
Stammbeschäftigten zu. Hier wurde nicht nur für Ausnahmeregelungen  
gesorgt, in der Praxis werden die Leiharbeiter oft vor Ablauf der 9  
Monate entlassen. Für viele heißt es: "Einmal Leiharbeiter, immer  
Leiharbeiter!". Selbst mit gleicher Bezahlung bleiben Leiharbeiter  
Beschäftigte zweiter Klasse. Leiharbeiter sind flexible Manövriermasse  
der Wirtschaft. Das Leben ist für den Betroffenen schwer planbar.  
Leiharbeit bedeutet eine Spaltung der Belegschaften. Die Interessen  
der Arbeiter sind denen des Interessenverbandes Deutscher  
Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) entgegengesetzt! Stammarbeiter sind  
ebenso gegen eine Spaltung der Belegschaften, wie die Leiharbeiter.  
Niemand soll unter prekären Bedingungen beschäftigt sein! Ein  
Unternehmer hat direkt mit einem Arbeiter einen Arbeitsvertrag zu  
schließen, wenn er dessen Arbeitskraft braucht. Zwischenhändler für  
Arbeitskraft bezeichnen wir als Sklavenhändler. Menschen verleiht man  
nicht!“ – aus dem Aufruf „17.5 Münster: Gegen Leiharbeit – 20 Jahre  
IGZ, Kein Grund zu feiern!“ hier am 11. Mai 2018 bei chefduzen  
dokumentiert, zu der Protestaktion gegen die Verbandsfeier, die am  
17.5. in Münster von 13°°-15°° Uhr vor dem Messe- und Congress  
Centrum, Halle Münsterland von Betroffenen organisiert wurde – und von  
IGL (Interessengemeinschaft der Leiharbeiter), chefduzen.de (Forum der  
Ausgebeuteten), FAU Münsterland (Basisgewerkschaft) und LEIHKEULE  
(Leiharbeiter Kollegenzeitung) unterstützt wird – und, wenn auch  
leider nur aus der Ferne, vom LabourNet Germany aber so was von  
befürwortet, unterstützt und was auch immer wird, zumal wir ja in  
einem der – sehr wenigen – Länder leben, in denen Gewerkschaften nicht  
gegen Leiharbeit kämpfen, sondern sie gestalten möchten.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329237.0

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