Dienstag, 19. August 2014
Geheimer Urantransport entlang der Mosel
Ein Güterzug mit radioaktivem Uran soll in der Nacht zum Mittwoch Rheinland-Pfalz erreichen. Das bestätigte die Landtagsabgeordnete Stephanie Nabinger (Bündnis 90/Grüne) dem SWR.
Der Güterzug sei aktuell von Hamburg nach Südfrankreich unterwegs, so Nabinger. Bei der Ladung handle es sich um Uranerzkonzentrat, so genanntes Yellow Cake aus Kasachstan, Namibia und Usbekistan. Insgesamt 51 Container sind nach Angaben der Grünen-Politikerin aus Saarburg auf dem Weg in die südfranzösische Atomanlage Malvesi. Dort werde das Uranerz zunächst aufbereitet und danach als Brennstäbe im französischen Atommeiler Cattenom verwendet. Der Katastrophenschutz im Land sei im Vorfeld jedoch nicht über solche Transporte informiert, erklärte Stephanie Nabinger.
Atomtransporte bald Thema im Landtag?
Nach SWR-Informationen sind Güterzüge mit radioaktivem Uran mehrmals im Monat auf der Bahnstrecke zwischen Koblenz und Trier unterwegs. Stephanie Nabinger kündigte an, die Atomtransporte zum Thema im Landtag zu machen.
Kritik von Attac
Auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac Koblenz kritisiert die Urantransporte. Die Organisation geht davon aus, dass mit jedem einzelnen Transport Bevölkerung und Umwelt unnötiger Gefahren ausgesetzt werden. Der Bundespolizei zufolge ist das Uran jedoch nicht hoch radioaktiv.
Alarmierungskette sei geregelt
Die Bundespolizei erklärte, dass die Alarmierungsstellen nicht bei jedem Transport vorab informiert werden. Komme es zu einem Störfall sei die Alarmierungskette aber klar geregelt. Dass es zu Zwischenfällen kommen kann, zeigt ein Beispiel von 2008. Damals war es auf der Mosel-Strecke von Koblenz nach Trier zu einem Zwischenfall mit einem Transportzug gekommen. Er war bei Perl gestoppt worden, weil er überladen war.
Stand: 19.08.2014, 16.46 Uhr
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