Montag, 25. August 2014
Tausende bilden Kette gegen Braunkohle
Protest gegen Energiepolitik und Abbaggerung zwischen Brandenburg und Polen / Grüne: Teilnehmerzahl hat »alle Erwartungen übertroffen«
Berlin. Tausende Braunkohlegegner haben mit einer rund acht Kilometer langen Menschenkette zwischen Brandenburg und Polen gegen eine Erweiterung des Tagebaus in der Region protestiert. Mitorganisator Thomas Burchardt zählte rund 7.500 Teilnehmer. Die Kette verband am Samstag ab etwa 13.45 Uhr rund eine halbe Stunde lang Kerkwitz (Spree-Neiße) und das polnische Grabice. Beide Orte sind von einer Abbaggerung bedroht - Energiekonzerne planen, dort neue Tagebaufelder zu erschließen. Auch Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und Parteichefin Simone Peter protestierten mit. Bei der Partei hieß es, es sei »um ein Zeichen für das Ende der zerstörerischen Kohleförderung« gegangen. Die Teilnehmerzahl habe »alle Erwartungen übertroffen«.
Die rot-rote Landesregierung in Brandenburg hatte Anfang Juni den Weg für die Tagebauerweiterung Welzow-Süd bei Cottbus freigemacht. Im März hatte bereits Sachsen die Tagebauerweiterung Nochten (Landkreis Görlitz) genehmigt. Derzeit läuft noch ein Braunkohlenplanverfahren für die Grube Jänschwalde nördlich von Cottbus. Auch hier will Vattenfall mehr Braunkohle fördern. Der schwedische Energiekonzern will damit drei seiner fünf aktiven Tagebaue im Lausitzer Braunkohlerevier erweitern. In Polen ist der Ausbau der Braunkohleförderung des Konzerns PGE im Grenzgebiet Gubin/Brody Teil der polnischen Energiestrategie bis 2030. Der polnische Regierungschef Donald Tusk hatte zuletzt im Mai die Tagebaupläne als »wichtige Investition« unterstützt. dpa/nd
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