Montag, 25. August 2014
Die vergessene Migration
Vortragreise zur Situation der Tagelöhner_innen aus Guerrero in der
Landwirtschaft von Nordmexiko mit Paulino Rodríguez Reyes vom
Menschenrechtszentrum Tlachinollan
Von 13.10.2014 bis 23.10.2014
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Eine Veranstaltung des Öku-Büro München, unterstützt von Kathfonds und
Brot für die Welt
Wenn über Migration in Mexiko geredet wird, denken wir automatisch an die
zahllosen Menschen, die in die USA migrieren, oder an die vielen
Mittelamerikaner_innen, die Leib und Leben riskieren, um die Grenze zu den
USA zu erreichen.
Über die tausend Frauen, Männer und Kinder, die jedes Jahr ihre Gemeinde
in Guerrero verlassen, um in der Landwirtschaft im Norden Mexikos zu
arbeiten, redet fast niemand.
Der Bundesstaat Guerrero ist einer der ärmsten Regionen Mexikos. Aber
nicht nur das: Der Staat kommt seinen Aufgaben nicht nach. So gibt es keine
ausreichende ärztliche Versorgung und auch zu wenig Unterstützung gegen
den Hunger. Stattdessen schickt man lieber Soldaten gegen die rebellische
Bevölkerung.
Jahrzehntelang sind die Gemeinden der „Montaña de Guerrero" (Bergland
von Guerrero) - außer während dem Wahlkampf - von der Regierung und
Behörden ignoriert worden.
Eine der Folgen des Freihandelsabkommens mit USA und Kanada (NAFTA) ist
der Zusammenbruch der traditionellen Landwirtschaft. Perverserweise
eröffnete das Abkommen die Ansiedlung von Konzernen des Agrobusinesses.
Dadurch konnten indigene Bäuerinnen und Bauern nicht mehr von der
Subsistenzwirtschaft leben. Sie wurden zu Niedriglohnarbeitern des
landwirtschaftlichen Proletariats.
In der Montaña leben vor allem Indigene der Me´phaa, Nauas, Na savi und
Nn anncue; sie werden als billige Arbeitskräfte auf den Feldern von Multis
des Agrobusiness im Norden Mexikos eingesetzt. Ganze Familien müssen in
überfüllten und maroden Bussen einige Tausend Kilometer fahren, um an
ihre Arbeitsorte, die gleichzeitig für sechs Monate ihr Zuhause sein
werden, anzukommen.
Auf diesen Feldern, auf denen überwiegend für den Export produziert wird,
gilt nur eins: Arbeiten, arbeiten, arbeiten...
Die Rechte der Tagelöhner_innen werden missachtet, es werden z.B. keine
schriftlichen Arbeitsverträge ausgehändigt und viele erkranken durch den
Einsatz von Pestiziden. Um ihr Arbeitspensum erfüllen zu können, müssen
die Eltern auch die Kinder mit auf die Felder bringen.
1994 gründete Abel Barrera das Menschenrechtszentrum Tlachinollan. In
seiner Arbeit legen sich die Mitarbeiter_innen von Tlachinollan
regelmäßig mit den Herrschenden an, klagen Rechtsstaatlichkeit und
Menschenrechte ein und fordern, dass sich die Armee für Folter,
Vergewaltigungen und illegale Durchsuchungen verantworten muss. Nicht
selten werden sie wegen ihres Engagements von den Mächtigen verfolgt.
Seit 2006 dokumentiert das Menschenrechtszentrum Tlachinollan die
Menschenrechtsverletzungen gegen die Tagelöhner_innen.
Am 27. Mai erhielt Abel Barrera Hernández für die Arbeit des
Menschenrechtszentrum Tlachinollan den Menschenrechtspreis 2011 der
deutschen Sektion von Amnesty International.
Paulino Rodríguez Reyes ist Na Saavi-Indigene, er selbst hat die
Migration an eigenen Leib erlebt, schon als Kind musste er seine Familie in
der saisonalen Migration begleiten, als Erwachsener arbeitete er selbst auf
den Landwirtschaftsfeldern und war auch in den USA. Heute arbeitet er in
der Migrationsabteilung der Menschenrechtszentrum Tlachinollan.
Er wird über seine eigenen Erfahrungen als Migrant berichten, sowie über
der aktuelle Lage für Migrant_innen aus Guerrero und der Arbeit von
Tlachinollan.
Falls ihr Interesse an eine Veranstaltung mit unseren Gast habt, freuen wir
uns über eine Rückmeldung.
Was wir brauchen:
Einen Veranstaltungsraum
Einen Beamer
Unterkunft und Verpflegung für 2 Personen
Selbstbeteiligung: 200 € (darüber kann man immer reden)
Die Vorträge finden auf spanischer Sprache statt und können von dem
Begleiter übersetzt werden.
Kontakt:
Daniel Tapia Montejo
Über Mail: mex@oeku-buero.de
Telefonisch: 089 4485945
Mobil: 017632692946
--
Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia
Pariser Str. 13
D-81667 Muenchen
Alemania
Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673
EMail: info@oeku-buero.de
http://www.oeku-buero.de
Vereinsregister Nr. VR 11081
Registergericht: Amtsgericht Muenchen
Vertretungsberechtigter Vorstand: Miriam Stumpfe und Eberhard Albrecht
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