Montag, 25. August 2014
Am Montag, 1. September ist Zahltag in Wuppertal
Wir wollen soziale Rechte in den Jobcentern erkämpfen und Sonderrechtszonen für Erwerbslose verhindern!
Der erste Werktag im Monat ist traditionell der Ter
min für Protestaktionen der Erwerbslosen vor und in
den
Jobcentern. Viele kommen dann zur Behörde, weil ihr
Arbeitslosengeld II gar nicht oder nicht in der
erwarteten Höhe auf das Konto überwiesen wurde. Sie
fordern eine sofortige Auszahlung, um ihren
Lebensunterhalt bestreiten und ihre Miete zahlen zu
können. Der erste Werktag ist deshalb Zahltag!
Am
1. September
ist es in Wuppertal wieder einmal soweit.
Der Erwerbslosen- und Sozialhilfeverein
Tacheles
ruft auf zum Zahltag:
am Montag von 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr
vor der Jobcenter Geschäftsstelle 7, Schwarzbach 10
5 (Oberbarmen)
AktivistInnen des Vereins werden dort eine mobile S
ozialberatung anbieten und Leistungsbeziehende bei
Bedarf solidarisch aufs Jobcenter begleiten. Darübe
r hinaus gibt es Kaffee und ein politisches Program
m.
Unser
Motto
lautet:
Rechtsfreier Raum Jobcenter – soziale Rechte erkämpfen
!
Damit wollen wir auf bestehende Missstände bei der
alltäglichen Praxis in den Wuppertaler Jobcentern
hinweisen. Viele Wuppertaler Erwerbslosen sind entn
ervt darüber, dass eingereichte Unterlagen ständig
verloren gehen und mehrmals beim Jobcenter abgegebe
n werden müssen. Außerdem ist das Jobcenter
Wuppertal nicht in der Lage, auf geänderte Verhältn
isse flexibel zu reagieren und Bewilligungsbescheid
e
schnell zu ändern und auszuhändigen. Der Erlass ein
es schriftlichen Bescheids ist wohl das Mindeste an
Rechtssicherheit, das Leistungsbeziehende von einer
Behörde verlangen können. Im Jobcenter Wuppertal
bestehen offensichtlich nicht einmal die technische
n Voraussetzungen, um Bescheide dezentral zu ändern
und direkt auszudrucken – ein Armutszeugnis!
Außerdem will Tacheles darauf aufmerksam machen, da
ss die Unterkunftskosten für Erwerbslose in
Wuppertal viel zu niedrig bemessen sind und auch hi
er gegen geltendes Recht verstoßen wird. In zahlrei
chen
Entscheidungen ist das Jobcenter Wuppertal vom zust
ändigen Sozialgericht zur Übernahme höherer Mieten
verurteilt worden. Offensichtlich besteht für die s
tädtische Sozialverwaltung aber kein Anlass, die
Mietobergrenzen für Leistungsbeziehende nach den So
zialgesetzbüchern II und XII anzuheben und das
Unrecht zu beenden. Nach Berechnungen des Vereins w
erden den betroffenen Haushalten auf diese Wiese
ca. 3 Mio. Euro im Jahr vorenthalten – ein Skandal!
Doch es kann schlimmer kommen: Unter dem verharmlos
enden Titel
„Rechtsvereinfachungsgesetzt“
plant die
Bundesregierung eine Gesetzesänderung mit dem Ziel,
Rechte von Erwerbslosen empfindlich einzuschränken
und Sonderrechtszonen in den Jobcentern zu schaffen
. Tacheles e.V. wird beim Zahltag über diese geplan
ten
Änderungen aufklären und erhofft sich davon u.a. öf
fentlichen Druck aufzubauen, um die Rechtsverschärf
ung
mit dem Namen
„Rechtsvereinfachung“
noch abzuwenden.
Wir rufen deshalb dazu auf, am Vormittag des 1. Sep
tember zum Jobcenter nach Oberbarmen zu kommen
und Tacheles beim Zahltag zu unterstützen. Wir habe
n weitere Gruppen eingeladen, über ihre politische
Arbeit zu berichten. Wir freuen uns über Eure Betei
ligung und solidarische Unterstützung.
Auf zum Zahltag nach Wuppertal!
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