Sozial ist, was sozial ist - Die CDU schreibt auch dieses Jahr in ihr
Wahlprogramm: "Sozial ist, was Arbeit schafft." Über die tiefbraune
Herkunft dieses Slogans - und seine inhaltliche Verlogenheit
"... Dass die INSM den Spruch populär gemacht hat, ist schon schlimm
genug. Noch schlimmer ist, dass er ursprünglich aus tiefbraunen
Gewässern stammt: Alfred Hugenberg, Vorsitzender der Deutschnationalen
Volkspartei (DNVP) und Unterstützer von Adolf Hitler, sagte am 31.
Juli 1932 in einer Rundfunkansprache zur Reichstagswahl: "Gesunde
Wirtschaft bedeutet heute vor allem Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Derjenige ist wirklich und wahrhaft sozial, der Arbeit schafft." Der
Hugenberg-Konzern kontrollierte damals die Hälfte der deutschen Presse
und trug maßgeblich zum Aufstieg der NSDAP bei. Nach der
Machtergreifung der Nazis wurde Hugenberg kurzfristig Hitlers
Wirtschaftsminister. Noch bei der Reichstagswahl im März 1933
verbreitete Hugenberg die Parole: "Sozial ist, wer Arbeit schafft."
Hitler ante portas. (...) Darüber hinaus ist der Slogan inhaltlich
genauso leer wie Schnittlauch. Denn das Ziel der Arbeit um der reinen
Arbeit willen hat hierzulande zu einem Status quo geführt, der nicht
für alle eine "großartige Bestätigung" oder gar einen "Erfolg"
darstellt (...) Sozial ist, was - Verzeihung für den Pathos - zu einem
gesunden und glücklichen Leben für jeden einzelnen Menschen führt,
denn darum geht's ja letztendlich, oder? Kurzum: Sozial ist, was
wirklich sozial ist." Beitrag von Patrick Spät vom 2. September 2017
bei Telepolis zu unserem Lieblingsthema
https://www.heise.de/tp/features/Sozial-ist-was-sozial-ist-3812537.html
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