Dies
ist eine erste Ankündigung um einen Strafprozess für ein lange
zurückliegendes, für den Widerstand gegen die Braunkohle aber
wichtiges und symbolisches Ereignis - nämlich die (meiner
Kenntnis nach) ersten technischen Blockade von Kohlezügen. Sie
fand während des Klimacamps 2012 (also vor über 5 Jahren
statt) und markierte zusammen mit den ersten Klimacamps und
der Besetzung des Hambacherforstes den Start der
überregionalen Ausdehnung von Protest und Widerstand. Ohne
diese Ereignisse, die den Anfang bildeten und damals noch
nicht so beachtet wurden wie die heute daraus entstandenen
Massenproteste, wäre die Geschichte in Sachen Braunkohle
wahrscheinlich anders verlaufen.
Aus
meiner Sicht bietet der Prozess gleich mehrere Chancen.
1.
Legitimation von Widerstandshandlungen gegen klimaschädliche
und unnötige Braunkohle
- Zu beweisen, dass Braunkohleabbau und -verfeuerung für die Versorgung der Bevölkerung nicht lebenswichtig ist (dann müsste es einen Freispruch geben, denn die Anklage behauptet, dass Kohle wichtig ist).
- Zu beweisen, dass es Rechtfertigungsgründe für Widerstand gibt (nach § 34 StGB).
- Zu beweisen, dass die anfänglichen Aktionen die Basis für den breiten Protest und die politische Wirkung waren und daher nach § 34 StGB als angemessen und erfolgversprechend zu betrachten sind.
2.
Mobilisierung für die COP in Bonn
Die ist nämlich kurz danach oder sogar, wenn es mehr Verhandlungstage werden, während des Prozesses. Der Prozess kann daher für alle (Aktionsgruppen, Netzwerke, NGO) auch eine Gelegenheit sein, Bonn zu thematisieren.
Die ist nämlich kurz danach oder sogar, wenn es mehr Verhandlungstage werden, während des Prozesses. Der Prozess kann daher für alle (Aktionsgruppen, Netzwerke, NGO) auch eine Gelegenheit sein, Bonn zu thematisieren.
3.
Mobilisierung für die Rodungssaison
Kurz vor dem Prozess beginnt wieder der Kampf Baummördermaschine gegen Baumbesetzer*innen. Hier könnte eine Verknüpfung von Themen, Pressearbeit, Aktionen usw. sinnvoll sein.
4. Und
überhaupt, dass ein Sofortausstieg aus der Kohle nötig ist!
Kurz vor dem Prozess beginnt wieder der Kampf Baummördermaschine gegen Baumbesetzer*innen. Hier könnte eine Verknüpfung von Themen, Pressearbeit, Aktionen usw. sinnvoll sein.
Anbei die Ladung und hier schon mal eine kleine, vorläufige
Terminankündigung. Ich würde mich freuen, wenn sich viele
überlegen, ob der Prozess verknüpfbar ist wie benannt (oder noch
anders).
Neu gesucht wird ein*e Energieexpert*in, di*er als
Laienverteidiger*in oder wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in bei
einem der Pflichtanwälte mit auf der Verteidigungsbank sitzt und
vor allem mit Fragen, Anträgen und Erklärungen die Überflüssigkeit
der Braunkohle sowie die Schäden von Abbau/Verfeuerung ins
Verfahren einbringt. Leider hat die Person, die schon zugesagt und
mit der ich alles vorbereitet hatte, absagen müssen wegen dem
zeitgleich laufenden Steinkohle-Aussteigsbegehren in München.
Mo,
23.10. um 9 Uhr am Amtsgericht Kerpen (Nordring 2-8, Saal
110/1. Etage)
Strafprozess wegen der Kohlezugblockade 2012 (Hambachbahn)
Die Kohlezugblockade war neben der Besetzung des Hambacherforstes der Auftakt zu einer intensiven Phase des Widerstandes gegen die Erweiterung von Tagebauflächen, den Abriss von ganzen Orten, dem Verfeuern der Kohle und des Massenausstoßes von Klimagasen. Das Ziel der symbolischen Aktionen wurde erreicht: Inzwischen ist der Braunkohlewiderstand breit und politisch wirksam geworden. Die Durchsetzung des Kohleausstiegs scheint möglich. Die Anklage bietet hervorragende Möglichkeiten, die Verfeuerung von Kohle und ihre Folgen zu thematisieren. Sowohl ist diese für die Versorgung der Bevölkerung nicht lebenswichtig (die Anklage behauptet das einfach mal so und bastelte daraus den Vorwurf nach § 316b, Abs. 1 Nr. 2, 2. Variante) noch als auch gibt es viele Rechtfertigungsgründe für die Aktion, weil viel wichtigere Rechtsgüter auf dem Spiel stehen (daher zieht § 34 StGB). In jeden Fall müssen Sinnhaftigkeit und Folgen von Braunkohleabbau und -verstromung geprüft werden. Ziel ist ein Freispruch, weil Braunkohle überflüssig und der Widerstand gerechtfertigt ist - 2012 genauso wie heute!!!
Gruß aus
Saasen, Jörg (ab morgen für 3 Wochen unterwegs, aber immer mal
wieder per Mail ansprechbar)Strafprozess wegen der Kohlezugblockade 2012 (Hambachbahn)
Die Kohlezugblockade war neben der Besetzung des Hambacherforstes der Auftakt zu einer intensiven Phase des Widerstandes gegen die Erweiterung von Tagebauflächen, den Abriss von ganzen Orten, dem Verfeuern der Kohle und des Massenausstoßes von Klimagasen. Das Ziel der symbolischen Aktionen wurde erreicht: Inzwischen ist der Braunkohlewiderstand breit und politisch wirksam geworden. Die Durchsetzung des Kohleausstiegs scheint möglich. Die Anklage bietet hervorragende Möglichkeiten, die Verfeuerung von Kohle und ihre Folgen zu thematisieren. Sowohl ist diese für die Versorgung der Bevölkerung nicht lebenswichtig (die Anklage behauptet das einfach mal so und bastelte daraus den Vorwurf nach § 316b, Abs. 1 Nr. 2, 2. Variante) noch als auch gibt es viele Rechtfertigungsgründe für die Aktion, weil viel wichtigere Rechtsgüter auf dem Spiel stehen (daher zieht § 34 StGB). In jeden Fall müssen Sinnhaftigkeit und Folgen von Braunkohleabbau und -verstromung geprüft werden. Ziel ist ein Freispruch, weil Braunkohle überflüssig und der Widerstand gerechtfertigt ist - 2012 genauso wie heute!!!
P.S. am 27.10. beginnt dann in Bochum ein Gerichtsprozesstraining mit Schwerpunkt Psychiatrisierung (www.bpe-online.de). Wenn es Interesse gibt, kann ich die Tage zwischen dem 23. und 27. auch noch mit ein paar Veranstaltungen in NRW überbrücken ... Themen siehe z.B. auf www.vortragsangebote.tk oder auf Nachfrage (gut passen könnte Konsumkritik-Kritik oder "Macht macht Umwelt kaputt").
-- (Bitte lange Zitate beim Antworten abschneiden - spart Daten und Unübersichtlichkeit :-) Jörg Bergstedt, 06401-903283, Fax 03212-1434654, Mobil 01522-8728353 (nur erreichbar unterwegs) c/o Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen PGP unter www.projektwerkstatt.de/feedback.html www.projektwerkstatt.de - und von dort in über 15000 Themenseiten! Die Projektwerkstatt lebt davon, dass woanders Sachen übrig sind: Eine Liste, was gebraucht wird, ist unter www.projektwerkstatt.de/gesucht zu finden, z.B. kleines Audio-Aufnahmegerät, Obstpresse, Ansteckmikrofone (mit Kabel oder per Funk), CanonEF- oder M-Objektive und viele Verbrauchsmaterialien.
Mailingliste von Hoppetosse - Netzwerk für kreativen Widerstand. Alle Infos und Formular für Aus-/Eintragen sowie Archiv: www.projektwerkstatt.de/ovu.
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