Samstag, 16. September 2017
Ein bedeutender Streik bei VW Portugal: Zur Verteidigung der Demokratie und für bessere Arbeitsbedingungen - eben nicht nur auf dem Papier
Die über 3.000 Beschäftigten von VW Portugal im Autoeuropa-Werk in
Palmela haben den ganzen Streiktag 30.8.2017 über, in allen Schichten
nahezu völlig geschlossen an der Aktion teilgenommen (über den Beginn
des Streiks in der Frühschicht haben wir berichtet, siehe den Verweis
am Ende des Beitrags). Womit sie mehr als deutlich gemacht haben, dass
sie die Zwangsarbeit an Samstagen ablehnen, die das Unternehmen
diktieren wollte – und die Betriebskommission dafür einspannte. Nach
deren Rücktritt aufgrund einer krachenden Niederlage bei der
Urabstimmung über ein betriebliches Abkommen, das 175 Euro mehr für
die Samstagsschichten versprach, war es zu einem regelrechten
Propagandakrieg gekommen, in denen den Streikorganisatoren der
Gewerkschaft SITE Sul von Sektierertum über Populismus bis zum Schaden
am Standort alles vorgeworfen wurde, was so im Arsenal
betriebswirtschaftlicher Logik gehandelt wird. Umso mehr muss nach
diesem Proteststreik unterstrichen werden: Er war Ergebnis einer
demokratischen Entscheidung der Belegschaft, die nicht nur mit rund
75% dafür gestimmt hatte (und dies auf weiteren Vollversammlungen zu
Wochenbeginn nochmals bestätigt), sondern dies auch noch
verdeutlichte, in dem die Streikbeteiligung deutlich über dem Anteil
derer lag, die für den Streik gestimmt hatten. Was in den entstandenen
Debatten um diese Aktion deutlich gemacht wurde – sowohl von Aktiven
des Linksblocks, als auch von der Basisgewerkschaft der Docker, die
jeweils ihre Solidarität mit dem Streik unterstrichen. Siehe dazu vier
aktuelle Beiträge und die Erklärung der Docker
http://www.labournet.de/?p=120812
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