Internationale Solidarität mit den verurteilten Gewerkschaftsaktivisten bei Maruti-Suzuki in Indien!
„Todesstrafe“, das war die Forderung der Staatsanwaltschaft im Prozess gegen 13 Arbeiter und Streikaktivisten beim indischen Autobauer Maruti-Suzuki. Nach übereinstimmenden Medienberichten verurteilte Richter R.P. Goyal in Gurgaon die 13 Hauptangeklagten zu lebenslanger Haft. Die restlichen über 170 Verhafteten wurden zu teilweise langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Sofort hat das Industrieproletariat im Maruti-Suzuki-Konzern und den Werken der betroffenen Region seine Solidarität mit den Verurteilten bekundet: Am Donnerstag boykottierten bis zu 100.000 Arbeiter im Industriegürtel in über 50 Werken aus Solidarität das Mittag- und Abendessen. Am Tag der Urteilsverkündung traten Arbeiter in vier großen Fabriken in Manesar in einen einstündigen Streik, so im Maruti-Suzuki-Antriebswerk und in der Motorradfabrik von Suzuki.
Diese Urteile sind ein Skandal und müssen zurückgenommen werden. Offensichtlich wollen die Herrschenden in Indien damit ein Exempel gegen kämpferische Vertreter der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in Indien statuieren. Krass fordert der Maruti-Suzuki-Konzern sogar eine Revision des Urteils, besteht auf der Todesstrafe für die 13 Arbeiter.
Was war passiert: Die kämpferische Belegschaft des Werks Manesar (Bundesstaat Haryana) des Maruti-Suzuki-Konzerns hat sich in jahrelangen harten Klassenauseinandersetzungen ihre Gewerkschaft, die Maruti Suzuki Workers Union (MSWU), erkämpft (englische Homepage der MSWU). Sie mussten sich dabei wiederholt gegen massive Polizeieinsätze zur Wehr setzen. Bei einer Auseinandersetzung mit „Sicherheitsleuten“ des Werks, die die Arbeiter bepöbelten und angriffen, kam ein Personalleiter des Werks, Awanish Kumar Dev, ums Leben. Teile des Werks gingen in Flammen auf. Die Kämpfe der Arbeiter richteten sich gegen das Workers Contract System – einem System zur willkürlichen Einstellung und Entlassung von Beschäftigten zu Niedrigstlöhnen.
170 Arbeiter – darunter die Gewerkschaftsführer – wurden verhaftet. Der darauf folgende Prozess diente nie dem Zweck, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es ging immer nur darum, die Arbeiter als Schuldige an den Pranger zu stellen. Alle Indizien sprechen dafür, dass keinen der Angeklagten überhaupt eine Schuld am Brand und dem Tod des Personalleiters trifft. So war keinem der Angeklagten die Auslösung des Brands nachzuweisen. Der ums Leben gekommene Awanish Kumar Dev war nach übereinstimmenden Berichten der Arbeiter gegenüber der Belegschaft freundlich eingestellt. Keiner der Angeklagten hatte ein Motiv, ihm die Beine zu brechen und dann im brennenden Werk liegenzulassen. Außerdem gelang es der Verteidigung nachzuweisen, dass 89 der danach Festgenommenen einzig aufgrund von alphabetisch aufgelisteten Einteilungen von Maruti-Suzuki-Vertragspartnern und angeblichen Augenzeugen inhaftiert worden sind. Weitere Informationen in englischer Sprache finden sich hier.
Internationale Solidarität mit den zu lebenslanger Haft verurteilten MSWU-Aktivisten ist notwendig! Kontakt: 7011865350 (Ramniwas), 9911258717 (Khusiram) für das PWC, MSWU. E-Mail: marutiworkerstruggle@gmail.com Achtet auf neue Beiträge auf: http://www.marutisuzukiworkersunion.wordpress.com
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