Montag, 27. März 2017
Der Kampf um die Freiheit der Maruti 13 ist ein Kampf gegen ein gestärktes reaktionäres Regime, das frech auftrumpft – und gegen die größte Autofirma Indiens
Nach den jüngsten „Landtagswahlen“ in Indien fühlt sich die
Zentralregierung, nicht zu Unrecht, gestärkt. Insbesondere die
Nominierung des Ministerpräsidenten (Chief Minister, CM) für den
bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens, Uttar Pradesh mit rund 220
Millionen Menschen durch Ministerpräsidenten Narendra Modi, zeigt
dies in aller Deutlichkeit: Yogi Adityanath ist der vielleicht
bekannteste „Safran-Faschist“ des Landes, berüchtigt wegen zahlreicher
Aufrufe zur Jagd auf „Rindfleischfresser“, die im heutigen Indien oft
genug in Mord und Totschlag endet. Erst recht fühlt sich die in Delhi
regierende BJP bestärkt in ihren „Wirtschaftsreformen“ (weswegen ihr
Wahlsieg auch vor allem in der EU mit offensichtlicher Genugtuung
registriert wurde). Zu diesen angeblichen Reformen gehört auch eine
stark antigewerkschaftliche Orientierung zugunsten derer, die man im
ideologischen bürgerlichen Sprachgebrauch Investoren zu nennen pflegt
– und gerade deswegen ist die Parteinahme der politischen und
behördlichen Einrichtungen zugunsten des größten Auto-Unternehmens des
Landes und gegen den Protest der Belegschaft sowohl keine
Überraschung, als auch massiv. Dies hat aber andererseits auch dazu
geführt, dass die Solidarität mit den „Maruti 13“ – also jenen
Gewerkschaftern, die zu lebenslänglich Gefängnis verurteilt worden
sind, endlich jene Dimensionen annimmt, die sie schon lange hätten
haben müssen – vor allem in Indiens selbst, aber auch weltweit. Siehe
dazu aktuelle Berichte über Solidaritätsaktionen und –erklärungen
(auch erstmals aus der BRD), einen Hintergrundbeitrag über die Kämpfe
in der indischen Autoindustrie und eine Dokumentation über die
Machenschaften der indischen Polizei gegen die Maruti-Kollegen
http://www.labournet.de/?p=114082
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