Montag, 27. März 2017
Studie: Ausbeutung auf dem globalen Clickwork-Markt
"Clickworker bieten auf Plattformen ihre Arbeitsleistung an, meist zu
geringem Lohn und schlechten Arbeitsbedingungen. Forscher untersuchten
diesen neuen Markt und fordern ein Zertifizierung für faire Arbeit.
Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen werden in den
kommenden drei Jahren weltweit mehr als eine Milliarde Menschen in den
Arbeitsmarkt eintreten. Für Arbeitssuchende, primär aus Asien und
Subsahara-Afrika, bedeutet dies insbesondere, Aufträge aus dem
digitalen Niedriglohnsektor anzunehmen: So genanntes Clickworking
besteht aus gering entlohnten Aufgaben, beispielsweise aus den
Bereichen Grafik-Design, Übersetzung und Suchmaschinenoptimierung,
vermittelt durch eine Online-Plattform. (…) Mit dieser Arbeit gehen
der Studie zufolge verschiedene Formen von Unsicherheiten und
Diskriminierung einher. Durch ein Überangebot an Arbeitskraft
konkurrieren Clickworker um verhältnismäßig wenig Aufträge. Sie sind
dementsprechend hohem Leistungsdruck ausgesetzt. Ein Arbeitsvertrag
mit Festanstellung wird von den Plattformen in der Regel nicht
vergeben. Soziale Isolation, kurze Abgabefristen sowie mangelhafte
oder gar nicht erbrachte Steuer- und Versicherungsabgaben tragen zur
Ausbeutung bei. Manche Arbeiter berichten von Rassismus und fühlen
sich gezwungen, ihre Nationalitätsangabe im Profil je nach
potentiellem Kunden ändern zu müssen. Durch Vereinzelung und
mangelnden Austausch mit anderen Clickworkern fehlt den Arbeitern
nicht nur der soziale Aspekt ihrer Arbeit. 94 Prozent der Befragten
gaben an, dass sie nicht gewerkschaftlich organisiert sind..." Beitrag
von Lennart Mühlenmeier vom 23.3.2017 bei netzpolitik.org
https://netzpolitik.org/2017/studie-ausbeutung-auf-dem-globalen-clickwork-markt/
Siehe dazu: Studie von und beim Oxford Internet Institute (pdf)
https://www.oii.ox.ac.uk/wp-content/uploads/2017/03/gigwork.pdf
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen