Montag, 27. März 2017
Entlassungs- und Verhaftungswelle in der Türkei: Die Schergen Erdogans sind erfinderisch
Ahmet Şık, einer der (vielen) inhaftierten Journalisten im
gleichgeschalteten Erdoganland, hat es besonders schwer. Nicht, weil
er des Terrorismus angeklagt ist – das sind viele, sehr viele,
tendenziell jeder, der die Regierung kritisiert. Sondern weil er
angeklagt ist, den Terror der Gülen-Bewegung zu unterstützen. Und weil
er angeklagt ist, den Terror der PKK zu unterstützen. Gibt es noch
weitere Terroristen, die er unterstützen könnte? Die AKP vielleicht?
Die jedenfalls scheint damit überfordert, zwischen Gülen und der PKK
zu unterscheiden, die ja in durchaus sehr unterschiedlichen
politischen Spektren beheimatet sind. In dem Artikel „Ahmet Şık: sept
tweets, trois articles, un entretien et un procès qui traîne“ am 24.
März 2017 im Kedistan Magazin wird die Lächerlichkeit von Erdogans
eifrigen Anklägern aus der Geschichte des gewerkschaftlich engagierten
Journalisten deutlich: Er war schon einmal im Gefängnis von Silivri,
wo er auch jetzt gefangen gehalten wird: 2011, über ein Jahr lang.
Weil er enthüllt hatte, wie die Gülen-Bewegung die Behörden
infiltrierte. Aber damals war der Bruch zwischen den Expartnern
Erdogan und Gülen beim Streit um die Beute noch nicht so endgültig…
http://www.kedistan.net/2017/03/24/ahmet-sik-tweets-articles-proces-qui-traine/
Siehe zwei weitere aktuelle Beiträge zu Repression und Widerstand in
der Türkei
http://www.labournet.de/?p=114123
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