21.01.16
21. Januar 2016, GG/BO-Soligruppe Jena
http://gefangenensolijena.noblogs.org/
Im südthüringischen Knast von Untermaßfeld gibt es seit Sommer 2015 eine Sektion der Gefangenengewerkschaft / Bundesweite Organisation (GG/BO). Vom ersten Moment an war sie der Repression durch die Behörden ausgesetzt. Die Thüringer Allgemeine Zeitung [1] berichtete bereits Ende August 2015 von einer Zellenrazzia und der Nicht-Aushändigung von Post an den Sprecher der GG/BO in der JVA Untermaßfeld, David Hahn.
Dieser Repressionskurs setzt sich seitdem ungebrochen fort. Die zweite Ausgabe der Gefangenenzeitung Outbreak wurde David erst nach langem Warten ausgehändigt. Ein Grußwort Davids für eine Veranstaltung, die am 2. November 2015 in der Uni Jena stattfand und auf der unter anderem der Gründer der Gefangenengewerkschaft, Olli Rast, sprach, wurde aus dem Brief entnommen. Der Besuchsantrag eines Unterstützers der Gefangenengewerkschaft brauchte ganze zwei Monate, um endlich genehmigt zu werden.
Am 15. Dezember dann, als ein dickerer Brief der GG/BO-Soligruppe Jena bei David einging, wurde er aufgefordert, wieder einmal eine Urinprobe abzugeben. David hatte bereits im Oktober eine Urinprobe zwecks Drogentest abgeben müssen und das Ergebnis war schon damals negativ gewesen. Er verweigerte die Urinprobe und erklärte der Gefängnisleitung schriftlich, dass er, wie sie ja bereits wisse, keine Drogen nehme und die Maßnahme als Schikane betrachte. Er bekam keine Antwort. Stattdessen nahm die Knastleitung seinen Widerstand zum Anlass, noch härter zuzuschlagen. Er wurde umgehend in 23-stündigen Einschluss genommen. Kurz vor den Feiertagen wurde er in seinen Häftlingsraum zurückverlegt, um gleich Anfang Januar wieder in Einzelhaft genommen zu werden – für die nächsten vier Wochen. In seiner neuen Zelle gibt es nicht mal einen Tisch. Briefe muss er so auf dem kalten Boden sitzend schreiben und das Essen im Stehen an einem Regalbrett zu sich nehmen. Zusätzlich hat er Telefonverbot, Fernseh-Verbot, kann Besuche nur noch durch eine Trennscheibe empfangen und wird seine Post besonders rigide kontrolliert. Einem Brief von der GG/BO-Soligruppe Jena von Mitte Januar wurden von der Zensur 9 Aufkleber als „nicht genehmigte Briefeinlage“ konfisziert. Doch David lässt sich nicht kleinkriegen. Am 14. Januar begann er einen Hungerstreik, um gegen die Repression gegen ihn und die Gefangenengewerkschaft zu protestieren. Die Knastleitung drohte ihm daraufhin mit noch mehr Santktionen, sodass er seinen Hungerstreik nach 24 Stunden vorläufig beendete.
Der Widerstand hinter Gittern wächst. Vom 1. bis 11. Dezember 2015 befinden sich mehrere Gefangene von der GG/BO-Sektion der JVA Butzbach bei Frankfurt/Main im Hunger- und Bummelstreik. Am 11. Januar 2016 näht sich der GG/BO-Sprecher im Häfn von Graz-Karlau in Österreich, Georg Huß, den Mund zu und beginnt einen Hungerstreik. Dieser dauert bis heute an. Am 14. Januar führt David Hahn in der JVA Untermaßfeld seinen 24-stündigen Hungerstreik durch. Die Behörden reagieren darauf mit Repression. Jetzt ist es an uns, die rebellischen Gefangenen und ihre Gewerkschaft gegen diese Angriffe zu verteidigen!
Solidarität mit dem GG/BO-Sprecher und rebellischen Gefangenen David Hahn! Schluss mit der Repression gegen ihn, mit dem Einschluss, der Postzensur, dem Fernseh-Verbot, dem Telefonverbot, den Besuchen mit Trennscheibe! Und zwar sofort!
http://gefangenensolijena.noblogs.org/
Im südthüringischen Knast von Untermaßfeld gibt es seit Sommer 2015 eine Sektion der Gefangenengewerkschaft / Bundesweite Organisation (GG/BO). Vom ersten Moment an war sie der Repression durch die Behörden ausgesetzt. Die Thüringer Allgemeine Zeitung [1] berichtete bereits Ende August 2015 von einer Zellenrazzia und der Nicht-Aushändigung von Post an den Sprecher der GG/BO in der JVA Untermaßfeld, David Hahn.
Dieser Repressionskurs setzt sich seitdem ungebrochen fort. Die zweite Ausgabe der Gefangenenzeitung Outbreak wurde David erst nach langem Warten ausgehändigt. Ein Grußwort Davids für eine Veranstaltung, die am 2. November 2015 in der Uni Jena stattfand und auf der unter anderem der Gründer der Gefangenengewerkschaft, Olli Rast, sprach, wurde aus dem Brief entnommen. Der Besuchsantrag eines Unterstützers der Gefangenengewerkschaft brauchte ganze zwei Monate, um endlich genehmigt zu werden.
Am 15. Dezember dann, als ein dickerer Brief der GG/BO-Soligruppe Jena bei David einging, wurde er aufgefordert, wieder einmal eine Urinprobe abzugeben. David hatte bereits im Oktober eine Urinprobe zwecks Drogentest abgeben müssen und das Ergebnis war schon damals negativ gewesen. Er verweigerte die Urinprobe und erklärte der Gefängnisleitung schriftlich, dass er, wie sie ja bereits wisse, keine Drogen nehme und die Maßnahme als Schikane betrachte. Er bekam keine Antwort. Stattdessen nahm die Knastleitung seinen Widerstand zum Anlass, noch härter zuzuschlagen. Er wurde umgehend in 23-stündigen Einschluss genommen. Kurz vor den Feiertagen wurde er in seinen Häftlingsraum zurückverlegt, um gleich Anfang Januar wieder in Einzelhaft genommen zu werden – für die nächsten vier Wochen. In seiner neuen Zelle gibt es nicht mal einen Tisch. Briefe muss er so auf dem kalten Boden sitzend schreiben und das Essen im Stehen an einem Regalbrett zu sich nehmen. Zusätzlich hat er Telefonverbot, Fernseh-Verbot, kann Besuche nur noch durch eine Trennscheibe empfangen und wird seine Post besonders rigide kontrolliert. Einem Brief von der GG/BO-Soligruppe Jena von Mitte Januar wurden von der Zensur 9 Aufkleber als „nicht genehmigte Briefeinlage“ konfisziert. Doch David lässt sich nicht kleinkriegen. Am 14. Januar begann er einen Hungerstreik, um gegen die Repression gegen ihn und die Gefangenengewerkschaft zu protestieren. Die Knastleitung drohte ihm daraufhin mit noch mehr Santktionen, sodass er seinen Hungerstreik nach 24 Stunden vorläufig beendete.
Der Widerstand hinter Gittern wächst. Vom 1. bis 11. Dezember 2015 befinden sich mehrere Gefangene von der GG/BO-Sektion der JVA Butzbach bei Frankfurt/Main im Hunger- und Bummelstreik. Am 11. Januar 2016 näht sich der GG/BO-Sprecher im Häfn von Graz-Karlau in Österreich, Georg Huß, den Mund zu und beginnt einen Hungerstreik. Dieser dauert bis heute an. Am 14. Januar führt David Hahn in der JVA Untermaßfeld seinen 24-stündigen Hungerstreik durch. Die Behörden reagieren darauf mit Repression. Jetzt ist es an uns, die rebellischen Gefangenen und ihre Gewerkschaft gegen diese Angriffe zu verteidigen!
Solidarität mit dem GG/BO-Sprecher und rebellischen Gefangenen David Hahn! Schluss mit der Repression gegen ihn, mit dem Einschluss, der Postzensur, dem Fernseh-Verbot, dem Telefonverbot, den Besuchen mit Trennscheibe! Und zwar sofort!
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