Wie hier links in El Salvador wird nun auch in Brasilien die Armee gegen die Ägyptische Tigermücke (rechts) in den "Kampf" geschickt (fotos: gemeinfrei/privater Blog/montage: "rf-news")
28.01.16 - Der Zika-Virus hat sich seit Mai 2015 in 21 Ländern Süd-, Mittel- und Nordamerikas ausgebreitet. Die Folgen für die betroffenen Frauen, Familien und Neugeborenen sind teilweise furchtbar. Zwar erzeugt das Virus nur bei jedem Fünften grippeähnliche Symptome, bei schwangeren Frauen ist es aber sehr gefährlich. Die Zahlen der Infizierten steigen ständig. Die Weltgesundheitsorganisation geht allein für Brasilien von bis zu 1,5 Millionen Zika-Fällen aus. Aus Brasilien werden 4.000 Neugeborene mit Mikrozephalie, das heißt einem zu kleinen Schädel und Gehirn, gemeldet.
Spektakulär geht die Regierung Brasiliens derzeit mit 220.000 Soldaten vor, die Insektenvernichtungsmittel gegen die Ägyptische Tigermücke versprühen, die das Zika-Virus überträgt. Die Regierung treibt aber nicht in erster Linie das Schicksal der Frauen und Babies um, sondern die Gefährdung der Olympischen Sommerspiele 2016 in Brasilien. Sonst hätte sie auch das rigide Abtreibungsverbot aufgehoben, dass Frauen im Land zum Austragen schwerstgeschädigter Föten zwingt.
Das Problem der Zika-Virus-Epedemie liegt aber tiefer. Der Diplom-Psychologe und Wissenschaftsjournalist Christoph Klug aus Recklinghausen weist auf den Zusammenhang zum Übergang in eine globale Klimakatastrophe hin. Er schreibt:
"In den vergangenen Tagen ist viel vom Zika-Virus die Rede. Natürlich sind vor allem viele schwangere Frauen über diese Meldungen sehr besorgt und fragen sich, ob und was sie tun können, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Der Nachweis einer Infektion mit einem Zika-Virus ist nicht so einfach, weil es keine spezifischen Tests für Zika gibt. Das Virus war bislang in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Die zwei Testverfahren (Elisa und die PCR) können zeigen, ob man mit einem Flavirus infiziert ist. Ob es sich aber um das Zika-Virus oder um ein das Gelbfieber oder Denguefieber auslösendes Virus handelt, ist schwer zu unterscheiden. Denn diese Viren, die zu der Gruppe der RNA-Viren zählen, sind sich untereinander sehr ähnlich. Das Zika-Virus selbst ist nicht neu – wohl aber die Frage, warum Zika sich in Länder und Erdteile verbreiten kann, wo es zuvor nicht aufgetreten ist. Die das Zika verbreitende Ägyptische Tigermücke findet ganz offensichtlich neue Lebensräume.
Aber sie müssen dann dort auch die entsprechenden Lebensbedingungen vorfinden. Ein Blick auf die Karte ihrer Verbreitung zeigt, dass sie keine kalten Temperaturen vertragen. Die Erderwärmung ist somit ganz sicher ein Schrittmacher dafür, dass Zika neue Lebensräume findet und schon gefunden hat. Man kann Zika nicht mit Soldaten besiegen. Ähnlich wie bei der Malaria muss man an erster Stelle die Erwärmung bekämpfen. Gut möglich, dass es einen Impfstoff gegen Zika geben wird. Aber das wird wohl noch etwas dauern."
Das alleinherrschende internationale Finanzkapital nimmt den Übergang in eine globale Klimakatastrophe und seine Folgen wie Zika billigend in Kauf. Es ist typisch, dass in den bürgerlichen Massenmedien zwar breit über Zika berichtet wird, aber gerade diese Zusammenhänge unter den Tisch fallen. Umso wichtiger ist es, sich damit zu beschäftigen und die Auseinandersetzung darum zu führen.
Spektakulär geht die Regierung Brasiliens derzeit mit 220.000 Soldaten vor, die Insektenvernichtungsmittel gegen die Ägyptische Tigermücke versprühen, die das Zika-Virus überträgt. Die Regierung treibt aber nicht in erster Linie das Schicksal der Frauen und Babies um, sondern die Gefährdung der Olympischen Sommerspiele 2016 in Brasilien. Sonst hätte sie auch das rigide Abtreibungsverbot aufgehoben, dass Frauen im Land zum Austragen schwerstgeschädigter Föten zwingt.
Das Problem der Zika-Virus-Epedemie liegt aber tiefer. Der Diplom-Psychologe und Wissenschaftsjournalist Christoph Klug aus Recklinghausen weist auf den Zusammenhang zum Übergang in eine globale Klimakatastrophe hin. Er schreibt:
"In den vergangenen Tagen ist viel vom Zika-Virus die Rede. Natürlich sind vor allem viele schwangere Frauen über diese Meldungen sehr besorgt und fragen sich, ob und was sie tun können, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Der Nachweis einer Infektion mit einem Zika-Virus ist nicht so einfach, weil es keine spezifischen Tests für Zika gibt. Das Virus war bislang in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Die zwei Testverfahren (Elisa und die PCR) können zeigen, ob man mit einem Flavirus infiziert ist. Ob es sich aber um das Zika-Virus oder um ein das Gelbfieber oder Denguefieber auslösendes Virus handelt, ist schwer zu unterscheiden. Denn diese Viren, die zu der Gruppe der RNA-Viren zählen, sind sich untereinander sehr ähnlich. Das Zika-Virus selbst ist nicht neu – wohl aber die Frage, warum Zika sich in Länder und Erdteile verbreiten kann, wo es zuvor nicht aufgetreten ist. Die das Zika verbreitende Ägyptische Tigermücke findet ganz offensichtlich neue Lebensräume.
Aber sie müssen dann dort auch die entsprechenden Lebensbedingungen vorfinden. Ein Blick auf die Karte ihrer Verbreitung zeigt, dass sie keine kalten Temperaturen vertragen. Die Erderwärmung ist somit ganz sicher ein Schrittmacher dafür, dass Zika neue Lebensräume findet und schon gefunden hat. Man kann Zika nicht mit Soldaten besiegen. Ähnlich wie bei der Malaria muss man an erster Stelle die Erwärmung bekämpfen. Gut möglich, dass es einen Impfstoff gegen Zika geben wird. Aber das wird wohl noch etwas dauern."
Das alleinherrschende internationale Finanzkapital nimmt den Übergang in eine globale Klimakatastrophe und seine Folgen wie Zika billigend in Kauf. Es ist typisch, dass in den bürgerlichen Massenmedien zwar breit über Zika berichtet wird, aber gerade diese Zusammenhänge unter den Tisch fallen. Umso wichtiger ist es, sich damit zu beschäftigen und die Auseinandersetzung darum zu führen.
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