Donnerstag, 28. Januar 2016

Das giftige Wasser von Flint: Direktes Ergebnis des diktatorischen Neoliberalismus in den USA



Die Debatte in den USA wird zunehmend heftiger: Um das Wasser von
Flint, Michigan. Die Stadt, knapp über 100.000 EinwohnerInnen, ist in
den USA bekannt – als Gründungsort von General Motors und, nicht
zufällig, der Automobilgewerkschaft UAW. Und seit längerer Zeit als
Bankrott. Dadurch sei Flint zum Laboratorium geworden, schreibt in dem
Artikel „Viewpoint: The Flint Water Crisis from the Ground Up“ Sean
Crawford am 22. Januar 2016 in Labornotes. Einwohner Flints und
Basisgewerkschafter (bei GM) verweist er bei seiner Sicht der Dinge
darauf, dass das inzwischen landesweit berüchtigte Bleiwasser von
Flint gleichzeitig das teuerste der USA war. Wasserrechnungen von 100
Dollar im Monat sind üblich: Weil der vom Gouverneur ernannte und nur
diesem Verantwortliche Notstandsmanager die Preise zwecks Rettung der
Kasse hochgetrieben hatte, und gleichzeitig eben neue
Versorgungsquellen voller Blei erschloss. Die zuständige Behörde,
ebenfalls nur dem Gouverneur verantwortlich, segnete alle diese
menschenfeindlichen Schritte der neoliberalen Glaubenskrieger ab, und
machte das Szenario komplett: Demokratie abgeschafft, Versorgung
abgeschafft. Das Resultat: Bleiwasser überteuert. Mit den ganzen
Soforthilfen, die der sehr ehrenwerte Gouverneur jetzt bezahlen muss,
haben sich seine ganzen schönen Sparpläne in Luft aufgelöst – oder in
ihr glattes Gegenteil verkehrt. Eine Bewegung gegen diese Sparpolitik
gibtes inzwischen nicht nur in Flint – sondern auch bereits an einige
von ähnlichen Machenschaften betroffenen Orten. Diese Proteste, so
Crawford abschließend, müssten sich zu einer Demokratiebewegung
ausweiten, denn solche menschenfeindliche Pläne lassen sich seiner
Meinung nach nur ohne Kontrolle realisieren.
http://labornotes.org/blogs/2016/01/viewpoint-flint-water-crisis-ground

Siehe dazu auch: „Nach der Trockenheit: Verseuchtes Wasser. Und
ausströmendes Methangas. Die USA bleiben das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten…“ am 22. Januar 2016 im LabourNet Germany
http://www.labournet.de/?p=92171

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