Donnerstag, 28. Januar 2016

Konkret zu H.Schmidt

 


27.01.16


schmidt.lafoZum Auftakt von Thomas Ebermanns Vortrag »Mit Keynes für Deutschland« in der Hamburger Bar Golem bat konkret-Herausgeber Gremliza das Publikum einer Stadt, die seit Wochen um ihren größten Sohn trauert, sich für eine Schweigeminute zu erheben– zum Gedenken an die 600.000 Bürger von Leningrad, die 1941 unter Mitwirkung eines Offiziers der 1. Panzer-Division ermordet wurden, der für seinen Einsatz mit dem Eisernen Kreuz dekoriert wurde. Sein Name: Helmut Schmidt. Davon auf zehntausend Zeitungsseiten und in tausend Sendestundender letzten Wochen kein Wort. Ein Land, das Medien hat, sagte Peter Hacks, braucht keine Zensur.
Am selben Tag wie Schmidt verstarb ein anderer Denker, der in den letzten fünfzig Jahren an anderer Stelle in derselben Sache unterwegs war: André Glucksmann. Ihren engeren Angehörigen werden die beiden fehlen, unersetzlich sind sie beide nicht: Schmidt lebt fort in dem von ihm verehrten Thilo Sarrazin, Glucksmann in der neuen französischen Meisterdenkerin MarineLe Pen, die sich von Schäuble oder Gabriel unterscheidet wie Glucksmann von seinem Helden Ronald Reagan. In diesem Heft hat Ernst Kahl Schmidts letzten Willen festgehalten(S. 53).
konkret 1/2016

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