Donnerstag, 28. Januar 2016

Die Flüchtlingsfrage: Der Sozialstaat in der Pflicht



"Beim Umgang mit Flüchtlingen ist Deutschland tief gespalten: Auf der
einen Seite engagieren sich zahlreiche Menschen freiwillig und leisten
den Ankommenden vor Ort spontan Hilfe. Dies ist umso notwendiger, als
die eigentlich zuständigen Behörden vor allem in personeller Hinsicht
überfordert sind. Hier rächt sich der jahrelang betriebene Abbau
sozialstaatlicher Infrastrukturen, unter dem nicht nur Flüchtlinge
leiden, sondern alle Menschen, die auf öffentliche Leistungen
angewiesen sind. So begrüßenswert daher der Einsatz ehrenamtlicher
Helfer für die Flüchtlinge auch ist – er darf nicht zur Entlassung des
Staates aus gesetzlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge missbraucht
werden. Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes erlaubt keine Rückkehr
zu Prinzipien mittelalterlicher Caritas. Schon Johann Heinrich
Pestalozzi geißelte die Wohltätigkeit als „Ersäufung des Rechts im
Mistloch der Gnade“…" Artikel von Martin Kutscha und Tatjana Ansbach
in Blätter für deutsche und internationale Politik vom Januar 2016
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2016/januar/die-fluechtlingsfrage-der-sozialstaat-in-der-pflicht

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