Sonntag, 8. Februar 2015

Gauck, die größte anzunehmende Kriegslüsternheit (Otto Köhler)

Vorher konnte die Stasi sich nicht über ihn beklagen. Dank seiner einfühlsamen Zusammenarbeit mit dem Unrechtsstaat, besonders bei Kirchentagen, bekam er alle nur denkbaren Privilegien. Pünktlich am 10. November 1989 aber erkannte Joachim Gauck, daß er schon immer Widerstand gegen den SED-Staat geleistet hatte. Energisch. 2012, in seinem Lehrbuch »Freiheit. Ein Plädoyer« hat er dann dem ganzen Globus angekündigt: »In unserer Verantwortungsfähigkeit steckt ein Versprechen, das dem Einzelnen wie dieser ganzen Welt gilt.« Das war im selben Jahr, in dem der damalige Kriegsminister Thomas de Maizière das Ultimatum stellte: Keinen Platz darf es auf dieser Erde geben, auf dem der deutsche Soldat nicht stehen kann. Und Gauck fügte seiner Drohung hinzu: »Wir sind nicht zum Scheitern verurteilt.« Auf der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz hat er vor führenden Politikern dieses Planeten gedroht, und es war keine leere Drohung, daß Deutschland eine aktivere Rolle in der Welt einnehmen werde. Einschließlich auch des Einsatzes von Soldaten. So ging es das ganze Jahr 2014 weiter. »Zu den Waffen greifen« ist seither seine Parole. Um des Friedens der Welt willen – dieser Mann, dieser uns alle bedrohende Gauck muß scheitern und seine Soldaten müssen scheitern, mit ihm, wenn dieses Land nicht – wie unter einem seiner Vorgänger – untergehen soll. Gauck – das ist ein Wort für die größte anzunehmende Kriegslüsternheit in unserm Land – und der gegenwärtig über uns verhängte Bundespräsident, er strahlt mindestens hundert Gauck. Wir müssen uns wehren. Ich sehe nur noch einen Weg: eine dichte Dornenhecke rund ums Schloß Bellevue. Dahinter bei guter Verpflegung Joachim Gauck als lebenslänglicher Bundespräsident. Da kann er dann Kriege ausrufen, so viele er mag. Hauptsache, die gesamte Außenwelt ist vor jedem Kontakt mit ihm geschützt. Keine Post, kein Telefon, kein Internet, ausgeliefert nur der ARD, der das Kriegsgeschrei auch noch vergehen wird, welch ein Traum. Dazu allenfalls – wir müssen uns vor kommenden Amokläufern schützen – ein Wachbataillon ausgedienter Soldaten aus Afghanistan, jene volltraumatisierten armen Teufel, die man besser nicht in Freiheit herumlaufen läßt, aber gut versorgen muß. Sie dürfen dann für den Lebenslänglichen morgens und abends ein Parade abhalten. Hauptsache, wir sind vor ihnen sicher. Aber bitte, niemand hat die Absicht eine Dornenhecke zu bauen. Leider. Träume von einer schöneren Welt, die man nicht einmal einem alten Mann wie mir verzeihen darf. Wir sind in der Realität, und da kann dieser Herr, dieser Gauck, der uns von Rotgrün ebenso aufgezwungen wurde wie der erste deutsche Krieg seit Hitler, unendlich viel Schaden anrichten. Und darum wollen wir den Herrschenden dieses Landes eines garantieren: Mit uns könnt Ihr nicht rechnen. Wir alle hier sind Thersites: Schmäher aller Kriege, ihrer Feldherrn, ihrer Propagandisten, ihrer Professoren und jenes Bundespräsidenten, der uns diese Kriege bescheren will. Schlußsequenz aus Otto Köhlers Rede »Ja, ich bin es, Thersites – Schmäher aller Kriege, ihrer Feldherrn, ihrer Propagandisten und ihrer Professoren« von Otto Köhler auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz am 10. Januar 2015. Der Ossietzky-Mitherausgeber spricht am 24. Januar nachmittags vor der Marx-Engel-Engels-Stiftung Wuppertal in der Reihe »1945 – Befreiung und was dann?«: Wie Ludwig Erhard im Januar 1945 im Reichswirtschaftsministerium die Soziale Marktwirtschaft ausrief. Über die Deutschen Kontinuitäten vom Ersten Weltkrieg bis zur Neuen Verantwortungsergreifung spricht er abends am 26. Januar in Stuttgart (Die Anstifter im Kunstverein), am 27. Januar in Reutlingen (franz. Kulturverein) und am 28. Januar in Geislingen (Rätsche).

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