Sonntag, 15. September 2013
ZUM 70. GEBURTSTAG DES GENOSSEN STALIN
GESCHRIEBEN 1949
Von Kliment Jefremowitsch Woroschilow (Marschall der Sowjetunion)
VERLAG KULTUR UND FORTSCHRITT – BERLIN 1953
Herausgegeben mit Unterstützung des Kulturfonds der Deutschen Demokratischen Republik
Der deutschen Fassung dieses Werkes liegt eine Übersetzung von Nadeshda Ludwig zugrunde
Redaktionelle Bearbeitung: Carl-Ernst Matthias
Gesamtredaktion: Erich Müller
Den siebzigsten Geburtstag Josef Wissarionowitsch Stalins, des größten Menschen unseres Erdballs, begeht das Sowjetvolk zusammen mit der fortschrittlichen Menschheit am 21. Dezember 1949 und feiert ihn als weisen Führer, Lehrer und unermüdlichen Kämpfer um Frieden und Unabhängigkeit der Völker, als Baumeister der neuen menschlichen Gesellschaftsordnung und genialen Feldherrn.
In diesen Tagen richten Hunderte von Millionen körperlich und geistig schaffender Menschen aller Rassen und Nationalitäten ihren Blick voll Hoffnung und brüderlichem Vertrauen auf die Sowjetunion, das Land des siegreichen Sozialismus, auf den weisen und großen Freund aller Unterdrückten – Stalin. Sie wissen, daß die Sowjetunion mit dem großen Stalin an der Spitze ein mächtiger Kämpfer für Frieden und Sozialismus gegen die Reaktion und die Anstifter eines neuen Weltkrieges ist, ein Bollwerk im Kampf gegen die blindwütige Diktatur des englisch-amerikanischen Imperialismus, den die Anhänger der Volksdemokratie führen.
In den Jahren des heroischen Kampfes und der heldenhaften Arbeit hat das sowjetische Volk unter Führung der bolschewistischen Partei, gelenkt von den großen Führern Lenin und Stalin, weltgeschichtliche Siege errungen.
Indem unser Volk die Macht der Kapitalisten und Gutsbesitzer stürzte, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen für immer beseitigte und im Kampf gegen den inneren und äußeren Feind die sozialistische Heimat, seine staatliche und politische Unabhängigkeit bewahrte, hat es gewaltige materielle und geistige Werte geschaffen, hat es den Sozialismus aufgebaut und vollzieht erfolgreich den Übergang zur kommunistischen Gesellschaft. Im stolzen Bewußtsein der erkämpften Siege kann das Sowjetvolk zur Feier des 70. Geburtstages seines genialen Führers, des großen Stalin, erklären: Unüberwindliche Schwierigkeiten und Hindernisse hat es für die Sowjetmenschen nicht gegeben und kann es nicht geben, die von dem großen Stalin auf der Siegesbahn vorangeführt werden zu den Gipfeln des menschlichen Glücks, zum Kommunismus.
Im Gefühl tiefster Erkenntlichkeit und Liebe richtet in diesen bedeutungsvollen Tagen die ganze fortschrittliche Menschheit jenseits der Grenzen unserer Heimat Worte des Dankes an den großen Führer und genialen Feldherrn Generalissimus der Sowjetunion Stalin, der an der Spitze des Sowjetvolkes und seiner ruhmvollen siegreichen Armee für Hunderte von Millionen Menschen Freiheit, Unabhängigkeit und Voraussetzung zur sozialistischen Umgestaltung gesichert und der ganzen Menschheit Befreiung von der faschistischen Sklaverei gebracht hat.
Die richtige Außenpolitik der Sowjetregierung unter der weisen Führung Stalins war ein wichtiger Faktor zur Festigung der internationalen politischen Stellung des Sowjetstaates. Zwei Jahrzehnte verhältnismäßigen Friedens verschafften der Partei Lenins und Stalins und unserem Volk die Möglichkeit, mit aller Kraft an den Aufbau der sozialistischen Wirtschaft und Kultur zu gehen, gleichzeitig aber die Wehrkraft des Staates zu festigen und zu vervollkommnen.
Die Sowjetregierung trat als Verkünderin neuer Prinzipien der Außenpolitik auf, die sich grundsätzlich von denen der außenpolitischen Praxis der imperialistischen Staaten unterschieden. Die Neuheit dieser Prinzipien beruhte auf dem Wesen der Staats- und Gesellschaftsordnung der Sowjetunion.
Für die Sowjetordnung ist die Beseitigung jeder Ausbeutung des Menschen durch den Menschen charakteristisch. Der Sowjetstaat ist gegen jegliche Ausbeutung eines Volkes durch ein anderes Volk, er ist ein wirklicher Verfechter dauerhaften demokratischen Friedens und der Wegbereiter einer Politik der Gleichberechtigung aller Völker und Rassen. Darin besteht das wesentlich Neue der Außenpolitik des sozialistischen Staates, und darin liegt die Autorität und moralische Kraft, die er in den Augen der ganzen fortschrittlichen Menschheit besitzt.
In richtiger Einschätzung der internationalen Lage und unter Berücksichtigung der sich ergebenden Kräfteverhältnisse in jeder Geschichtsepoche haben die bolschewistische Partei und die Sowjetregierung unter Leitung des großen Stalin mit unentwegter Konsequenz, Planmäßigkeit und Ausdauer ihre Außenpolitik zur Verteidigung nicht nur der Lebensinteressen des eigenen Landes, sondern der Lebensinteressen aller friedlichen Völker, der großen wie kleinen, vor den Anschlägen des internationalen Imperialismus durchgeführt.
Nach Lenins Tod verwendete Stalin auf die sowjetische Außenpolitik viel Kraft und Aufmerksamkeit, und es gelang, im Kampf um den Frieden äußerst wichtige Maßnahmen und staatspolitische Schritte zu unternehmen.
Im Namen des Friedens und des Schutzes der Unabhängigkeit schwacher Länder traten die sowjetischen Vertreter im Völkerbundwährend des italienisch-abessinischen Krieges zur Verteidigung Abessiniens auf und kämpften bis zum Schluß für den Vollzug der wirtschaftlichen Sanktionen gegen den italienischen Aggressor. Als 1936 Hitler und Mussolini und deren Handlanger Franco Spanien zerfleischten und die englisch-französische Diplomatie unter der Maske der „Nichteinmischung“ die faschistischen Aggressoren bei ihrem Raubzug unterstützte, half nur die Sowjetunion dem ersten Opfer der faschistischen Aggression, dem ruhmvollen, ehrlichen spanischen Volke, soweit es in ihrer Macht stand. Später, 1938, als die Regierungen Englands und Frankreichs ihre Verträge und Abmachungen mit Füßen traten und die Tschechoslowakei Hitler zum Verschlingen preisgaben, da war es wieder nur die Sowjetunion, die bereit war, unverzüglich für die Verteidigung der Tschechoslowakei einzutreten. Sie erhob ihre Stimme, um gegen die verräterische Politik der „Befriedung“ und der „Nichteinmischung“ zu protestieren. Sie schlug vor, Vertreter der UdSSR, Englands und Frankreichs zusammenzurufen und über Maßnahmen zur Verteidigung der Tschechoslowakei gegen die faschistische Aggression zu beraten.
Die außenpolitische Linie der Sowjetunion zielte hin auf Festigung des allgemeinen Friedens, der internationalen Zusammenarbeit und Verteidigung der Lebensinteressen aller Völker gegen die aufziehende Kriegsgefahr, im „Westen von sehen des nazistischen Deutschlands, im Osten von Seiten des imperialistischen Japans. Ihr stand die außenpolitische Praxis des englisch-französischen Imperialismus gegenüber, die von den USA gestützt wurde und auf die Entfesselung eines Vernichtungskrieges gegen die UdSSR hinauslief. Durch die englisch-französische Politik der „Befriedung“, die Politik der „Nichteinmischung“ in die räuberischen Absichten des deutschen faschistischen Aggressors, die ihren endgültigen Ausdruck im sogenannten Münchner Abkommen 1938 fand, wurde der zweite Weltkrieg entfesselt.
Ohne jene riesige finanzielle Unterstützung, die Amerika systematisch gewährte und die der deutschen Industrie, insbesondere der Rüstungsindustrie, zugute kam, hätte sich der deutsche Imperialismus von seiner Niederlage im ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) niemals so rasch erholen und zu einer auf neue militärische Abenteuer lüsternen, tätlich aggressiven Macht auswachsen können. Die sowjetischen Forderungen nach realer Verteidigung des Friedens und kollektiver Sicherheit legten die regierenden Cliquen in Frankreich, England und den USA als Schwäche der UdSSR aus. Sie stellten ihnen ihre verräterische Politik entgegen, die die Sowjetunion zu isolieren und das angriffswütige Hitler-Deutschland auf uns zu hetzen suchte.
Die Hinterhältigkeit der englisch-französischen Diplomatie, die sich in der Münchner Politik offenbarte, zeigte sich ganz besonders deutlich bei den Unterhandlungen, die England und Frankreich im Mai und August 1939 mit der Sowjetregierung führten. Aber noch viel charakteristischer trat diese Doppelzüngigkeit im August 1939 bei den Unterhandlungen der englisch-französischen und sowjetischen Militärmissionen in Moskau zutage.
Gleich im Anfang der Zusammenarbeit mit diesen Missionen stellte es sich heraus, daß weder der englischen noch der französischen Regierung in Wahrheit irgendein Abkommen oder eine Militärkonvention erwünscht war, die sich Hitler hätte hinderlich in den Weg stellen und seine schon offenkundige Bedrohung von ganz Europa mit blutigem Krieg hätte aufheben können. Die Militärmissionen Englands und Frankreichs, die angeblich nach Moskau gekommen waren, um gemeinsame Schritte zur Bändigung des Aggressors auszuarbeiten, besaßen nicht nur keine Vollmacht zum Abschluß irgendwelcher Verträge und Konventionen, die englische Mission mit Admiral Drakes an der Spitze suchte sogar vergeblich in ihrem Portefeuille nach der einfachsten Bestätigung und Vollmacht, überhaupt zu verhandeln.
Zwei Wochen lang mühte sich die sowjetische Militärmission, die die Richtlinien unmittelbar von Stalin empfing, eingedenk des Auftrages ihrer Regierung, mit jedem Mittel die Militärmissionen Englands und Frankreichs davon zu überzeugen, wie notwendig der schleunige Abschluß eines Militärpaktes wäre. Denn sie erblickte darin das einzige Mittel, um die Vorbereitung der nazideutschen Aggression, wenn nicht zu unterbinden, so doch wenigstens zeitweise zu bremsen und Hitler-Deutschland im Falle seines Angriffs auf eines der unterzeichneten Länder die Streitkräfte dreier Großmächte entgegenzustellen. Zu diesem Zweck unterbreitete die sowjetische Militärmission einen eigenen ausführlichen konkreten Plan und teilte die Stärke der Streitkräfte und ihre technische Ausrüstung mit, die von der Sowjetunion gegen den gemeinsamen Feind eingesetzt werden könnten. Dennoch führten alle Bemühungen der sowjetischen Militärmission zu keinem positiven Ergebnis, sie konnten auch gar nicht dazu führen.
Eine bewaffnete Hilfe von seiten der Sowjetunion für England, Frankreich, Polen oder Rumänien im Falle des Überfalles von Hitler-Deutschland auf diese Länder oder eines von ihnen war nur unter einer Bedingung möglich: die sowjetischen Truppen erhielten Durchzugsrecht durch polnisches oder rumänisches Gebiet, je nachdem, in welcher Richtung die Faschisten vorstoßen würden. Einen anderen Ausweg konnte es nicht geben. Da die Sowjetunion keine gemeinsamen Grenzen mit Deutschland besitzt, konnte die Sowjetarmee nicht gut auf andere Weise mit den Truppen des Aggressors in Fühlung kommen. Hätten die Verantwortlichen für die englische und französische Politik wirklich Hitler Hindernisse in den Weg legen wollen und kein unehrliches Doppelspiel getrieben, so hätte man die Forderungen auf ein Recht der sowjetischen Truppen, durch Polen oder Rumänien zu marschieren, akzeptieren müssen, um dem Überfall des Feindes gemeinsam zuvorzukommen oder ihn an den Grenzen abzuwehren, bzw. außerhalb der Grenzen der betroffenen Länder zum Halten zu bringen.
Ohne eigene Vorschläge zu machen, lehnten die englischen und französischen Militärmissionen jedoch die sowjetischen Vorschläge ab und brachten dadurch die Verhandlungen zum Scheitern. Die damalige reaktionäre polnische Regierung erklärte, natürlich mit Wissen ihrer englisch-französischen Herren, sie brauche überhaupt keine Hilfe von Seiten der UdSSR und werde auch keine annehmen.
Wie jetzt feststeht, waren jene Abgesandten Englands und Frankreichs zu keinen ehrlichen Verhandlungen gekommen. Ihre Absicht bestand vielmehr darin, Hitler-Deutschland noch stärker zum Angriff auf die Sowjetunion zu reizen.
Es wurde auch bekannt, daß damals die Regierungen Englands und Frankreichs mit Deutschland Verhandlungen geführt hatten. Diese Verhandlungen konnte die Sowjetunion einzig und allein als Vorbereitung zum Überfall auf die UdSSR bewerten.
Unsere Partei und Regierung hatten unter Leitung Stalins alles, was von ihnen abhing, getan, um die Staaten, die von der militärischen Aggression Hitlers bedroht waren, zur Vereinigung ihrer Kräfte zu bewegen und dadurch der Aggression den Weg zu verlegen. Aber der Haß gegen die Sowjetunion bei den regierenden Männern Englands und Frankreichs und ihre Hoffnung auf einen kriegerischen Zusammenstoß der UdSSR und Hitlers siegten in jenen Ländern über den gesunden Menschenverstand und die wahren Interessen der Völker. Wie teuer sollten diese nachher die dumme und verräterische Politik ihrer Regierungen bezahlen!
Angesichts dieser Konstellation des Verrats und der Provokation seitens der Regierungen Englands und Frankreichs war die Sowjetunion genötigt, den angebotenen Nichtangriffspakt mit Deutschland abzuschließen. Dies war der einzig richtige Schritt, den unsere Regierung unter den Bedingungen, wie sie sich damals herauf gebildet hatten, tun konnte. Nachdem die angebotene Hilfe von den englisch-französischen „Politikern“ abgelehnt war, erhielt das Sowjetvolk eine anderthalbjährige Atempause, die es zu verstärkten Verteidigungsvorbereitungen des Landes wirkungsvoll benutzte.
Damit ist mit kurzen Strichen die Situation umrissen, in der vom deutschen Imperialismus nach der Annexion Österreichs im Jahre 1938 und der ein Jahr später erfolgten Besetzung der Tschechoslowakei der zweite Weltkrieg entfesselt wurde. Der erste Schlag traf im September 1939 das damalige Polen, das am Vorabend des Überfalls die Notwendigkeit sowjetischer militärischer Hilfe hochmütig abgelehnt hatte. Dabei wäre diese reale und mächtig Hilfe imstande gewesen, nicht nur den Überfall des Aggressors abzuwenden, sondern diesen auch im Notfall mit vereinten Kräften zu schlagen.
Die Regierungen Englands und Frankreichs waren unter den entstandenen Umständen gezwungen, Deutschland den Krieg zu erklären. Doch das passive Verhalten der englisch-französischen Truppen, das von derselben Münchner Politik diktiert wurde, gab Hitler Gelegenheit, in aller Ruhe die deutsche Wehrmacht weiter zu verstärken und die letzten Vorbereitungen für seinen großen Krieg zu treffen.
Im Frühjahr 1940 entsandte dann das faschistische Deutschland genügend starke militärische Kräfte gegen seine „Befrieder“ England und Frankreich. Das deutsch-faschistische Heer besetzte in kurzer Frist Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien. „Blitzartig“ kapitulierte das geschlagene Frankreich. England erlitt eine militärische Katastrophe bei Dünkirchen. Anfang 1941 besetzten die Deutschen Jugoslawien und Griechenland. Mit Ausnahme der Britischen Inseln befand sich also im Frühjahr 1941 ganz Westeuropa in der Macht Hitlers.
Das stark mitgenommene England hatte um diese Zeit aufgehört, eine nennenswerte militärische Rolle zu spielen; es war still geworden und mühte sich, den tollwütigen Naziführer und seine wildgewordene Bande nicht zu reizen.
Das einzige wirkliche Hindernis, damit der Faschismus nicht ganz Europa versklave und die Weltherrschaft antrete, bot nur die Sowjetunion.
Noch ehe Nazi-Deutschland die Länder Westeuropas ganz zerschmettert hatte, bereitete es deshalb schon im geheimen seinen wortbrüchigen Überfall auf das Land des Sozialismus vor.
Am 22. Juni 1941 brach die faschistische deutsche Armee in verräterischer Weise den Nichtangriffspakt und drang in das Gebiet der UdSSR ein.
Hundertundsiebzig gut ausgebildete und technisch hervorragend ausgestattete Divisionen waren an unseren Grenzen aufmarschiert. Sie stützten sich auf die riesigen Hilfsquellen der reichen Industriebasis in allen von den Faschisten eroberten Ländern Europas. Die faschistischen Militärs, berauscht von den leichten Siegen im Westen, berechneten in ihrer überhitzten Phantasie schon die „blitzartig“ kurze Frist, in der sie den Krieg gegen die Sowjetunion beenden würden!
Am 30. Juni 1941 wurde das Staatliche Verteidigungskomitee gebildet mit Genossen Stalin an der Spitze. Am 19. Juli – am Ende des ersten Kriegsmonats -, als der Feind in rasendem Ansturm tief in unser Heimatland zu stoßen suchte, ernannte das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR Genossen Stalin zum Volkskommissar für Verteidigung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, und im August übernahm Stalin auf Beschluß des Präsidiums des Obersten Sowjets, des Rats der Volkskommissare und des Zentralkomitees der KPdSU(B) den Posten des Obersten Befehlshabers der Streitkräfte der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken.
Nach dem Willen von Partei und Regierung, die damit dem Wunsch des gesamten sowjetischen Volkes entsprachen, stellte sich Stalin in diesem für den sozialistischen Staat schwersten Augenblick, da unsere Heimat wirklich in Lebensgefahr schwebte, an die Spitze der Streitkräfte der Sowjetunion.
Wie die ganze Geschichte des Sowjetstaates verlaufen war, verknüpfte sich in der Vorstellung der Sowjetmenschen der Name Stalin mit dem Begriff des Sieges – gleichermaßen auf dem Gebiete des sozialistischen Aufbaus wie im Krieg gegen die Feinde des Sowjetvolkes. Deshalb nahm die sowjetische Öffentlichkeit seine Berufung auf den verantwortungsvollsten Posten mit Erleichterung und Zuversicht auf, und das sowjetische Volk begann fest an den Sieg auch in dieser schwersten Prüfung seiner Geschichte zu glauben.
Das Sowjetvolk sollte sich nicht geirrt haben. Am Ende des vierten Jahres des Großen Vaterländischen Krieges erlitt die von leichten Siegen in Westeuropa verwöhnte Hitlerwehrmacht im Einzelkampf mit der Sowjetarmee, die von ihrem genialen kommunistischen Feldherrn Stalin geführt wurde, eine katastrophale Niederlage, obwohl sie viele Millionen stark, gut gedrillt und mit der modernsten Kriegstechnik ausgerüstet war, obwohl sie von erfahrenen Militärfachleuten befehligt wurde und vielen in der Alten und Neuen Welt unbesiegbar vorkam. Wir haben hier keine Möglichkeit zu einer einigermaßen erschöpfenden Analyse der Fülle an Stalinschen strategischen Plänen und glänzenden Operationen, die von unseren heldenhaften Streitkräften unter der Führung ihres Obersten Befehlshabers eingeleitet und durchgeführt wurden.
Aber die Hauptabschnitte dieses größten kriegerischen Heldenepos müssen wenigstens flüchtig gestreift werden. Beim Studium und bei der Analyse des Großen Vaterländischen Krieges läßt sich der Ablauf der Kriegsereignisse entsprechend dem Wesen und Resultat der wichtigsten Operationen, allerdings bedingt, in etwa vier Perioden einteilen, deren jede eine Eigenart und stets höhere Stufe der Stalinschen Kriegskunst widerspiegelt.
Die erste Periode umfaßt die Operationen vom Juni 1941 bis etwa zum Herbst 1942, also bis zu unserer Gegenoffensive bei Stalingrad. Durch aktive Verteidigung, verbunden mit Gegenangriffen und Gegenoffensiven in den strategisch wichtigsten Richtungen, hat die sowjetische Oberste Heeresleitung in dieser Periode die Stoßkraft der faschistischen Armee untergraben und der deutschen „Blitzkriegs“-Strategie ein Ende bereitet. Die geniale Führung Stalins und der beispiellose Heldenmut unserer Truppen hatten nach Ablauf dieser Zeit das Kräfteverhältnis zu unseren Gunsten verschoben. Trotz des Ausbleibens der zweiten Front waren auf diese Weise für unsere Truppen günstige Bedingungen geschaffen, um in die entscheidende Offensive zu gehen. Leningrad, Moskau, Tichwin, Rostow – das waren jene geschichtlichen Meilensteine, wo die deutschen Streitkräfte vernichtende Schläge erlitten. In dieser Periode wurde der Mythos von der Unbesiegbarkeit der deutschen Armee in alle Winde geblasen. In unermüdlicher, wahrhaft heroischer Arbeit auf allen Gebieten der Wirtschaft erfüllten die Sowjetmenschen die Forderungen der Front. Mit Heldenmut schlugen sich die Sowjetsoldaten im Feld. Im Rücken des Feindes vollführten die sowjetischen Partisanen ihre glorreiche Kampftätigkeit. Diese unerhörten, in derartigem Maße vollbrachten Anstrengungen eines ganzen Landes für den Sieg haben in der Geschichte der Völker nicht ihresgleichen.
Die zweite Periode , etwa von Ende 1942, d.h. von der Schlacht bei Stalingrad, bis Ende 1943, bringt den radikalen Umschwung im Verlauf des Großen Vaterländischen Krieges. In zahlreichen glanzvollen Schlachten entriß die Sowjetarmee dem Feind endgültig die strategische Initiative, festigte ihre Überlegenheit über die Kräfte des Feindes, ging entschlossen auf einer Riesenfront zur Offensive über und befreite zwei Drittel des besetzten sowjetischen Gebietes. Die Wehrmacht des faschistischen Deutschlands, die gewaltige Verluste erlitt, wurde gezwungen, an allen Fronten in die Defensive zu gehen.
Zwei deutsch-faschistische Armeen in der Schlacht bei Stalingrad eingekesselt und gefangengenommen – in der verlustreichsten Schlacht, wie sie die Deutschen bisher nicht erlebt haben, von der sich die Hitlerarmee vor dem Ende des Krieges nicht mehr erholen sollte -; die deutsche Südfront zerschmettert; die Blockade um Leningrad durchbrochen; der deutsche Einsatz und letzte Versuch Hitlers, den Verlauf des Krieges zu seinen Gunsten zu wenden, in der Schlacht bei Kursk aufgerieben; die Ukraine links des Dnepr befreit und das Ringen um den Dnepr gewonnen – das sind die glorreichsten historischen Marksteine am Wege der siegreichen Streitkräfte der Sowjetunion in dieser Periode.
Die dritte Periode umfaßt die Operationen des Jahres 1944 und die entscheidenden Siege der Sowjetarmee; sie ist als die Periode der zehn Stalinschen Schläge bekannt.
In dieser Etappe erreichten Schwung und zerschmetternde Wucht der sowjetischen Streitkräfte bei den Offensivoperationen ihren Höhepunkt. Die Folge war der Ausfall der deutschen Verbündeten auf dem Balkan – des Königreichs Rumänien, des zaristischen Bulgariens und Horthy-Ungarns -, dann des faschistischen Finnlands. Die faschistischen Mordbrenner wurden bis zum letzten Mann aus dem Gebiet des Sowjetlandes verjagt und die Kriegshandlung ganz und gar auf das Territorium des Feindes verlegt.
Der vernichtende Schlag gegen die Deutschen vor Leningrad und gegen die Finnen in Karelien und im Hohen Norden; die Befreiung der Krim und der Ukraine rechts vom Dnepr; der Todesstoß gegen den mittleren Frontabschnitt der Deutschen in Belorußland; die Befreiung der Westukraine und der baltischen Sowjetrepubliken; die Besetzung Rumäniens und Bulgariens und der tiefe Einbruch nach Ungarn – alle diese Operationen vollzogen sich im klassischen Stil des gigantischen Ausmaßes Stalinscher Angriffsstrategie. Im Verlauf dieser Operationen hat die Sowjetarmee, immer wieder nach Stalinscher Kunst glänzend manövrierend, die Front des Gegners an verschiedenen Stellen gleichzeitig durchbrochen und dem Feinde dadurch die Möglichkeit genommen, Reserven zusammenzuziehen und unsere massierten, überraschenden Angriffe aufzufangen.
Parallel dazu durchbrachen unsere Truppen an mehreren Abschnitten zu verschiedenen Zeiten die feindlichen Stellungen. Durch die einander folgenden Einbrüche war der Feind häufig gezwungen, seine Reserven hin- und herzuwerfen; sie waren schon physisch und moralisch erschöpft, bevor sie noch zum Einsatz kamen. Ferner führten die Durchbrüche durch die feindlichen Linien an den Nahtstellen, wo die Flanken seiner Armeen zusammenstießen, zu tiefen Vorstößen ins Hinterland, zur Einkesselung und Vernichtung starker Verbände des Feindes. Damit rundet sich die Vorstellung von Stalinscher Kriegswissenschaft in der Praxis ab und vervollständigt sich das Bild von den Kampfoperationen der Sowjetarmee und ihrer noch nie dagewesenen Wucht und Stärke. In dieser Periode beruhten die militärischen Operationen der sowjetischen Streitkräfte auf dem bis zur Vollendung entwickelten Manöver des Einkesselns und Liquidierens der Hauptstellungen des Feindes.
Die vierte und letzte Periode von Ende 1944 bis zur Beendigung des zweiten Weltkrieges kann als diejenige der abschließenden Siege der Sowjetunion über Hitler-Deutschland und des Niederringens des imperialistischen Japans bezeichnet werden. Durch dreijährige Kampferfahrungen bereichert, beherrschte die Sowjetarmee nun auf vollendete Weise alle komplizierten Formen operativen Manövrierens und die taktischen Methoden des von der gesamten Truppe geführten Kampfes mit genau berechnetem Einsatz technischer Kampfmittel in der nötigen Stoßrichtung. Sie überwand daher in dieser Periode schnell alle bestehenden Befestigungen in Ostpreußen und in der zentralen Stoßrichtung von der Weichsel nach Berlin. Diese Befestigungen standen in Stärke nicht hinter der bekannten „Siegfriedlinie“[1] zurück und wurden von der Naziführung als uneinnehmbarer Wall angesehen. Die stürmische Offensive der sowjetischen Truppen vermochten sie aber nicht zum Stillstand zu bringen, ja nicht einmal aufzuhalten.
Die glorreichsten Siege dieser Periode bestehen im Zerschmettern des Südflügels der deutschen Front und in der Einnahme von Budapest und Wien, im Niederringen der Deutschen in Ostpreußen, im Zerschlagen der zentralen Heeresgruppen des Feindes in der Richtung Warschau-Berlin, in der Tschechoslowakei, in Schlesien und Pommern. Und als Abschluß – erfolgte die völlige Auflösung und Kapitulation der faschistischen deutschen Armee und die Einnahme Berlins durch unsere Truppen.
Das sowjetische Volk und seine siegreiche Armee unter Führung des genialen Strategen und Feldherrn Stalin hatten als Ergebnis eines vierjährigen Krieges den vollen Triumph über Hitler-Deutschland davongetragen.
Unerfüllt blieben die „Prophezeiungen“ des feindlichen Lagers und dieser und jener aus den Reihen der „Verbündeten“ auf den Britischen Inseln und jenseits des Ozeans, die von den ersten Monaten des Krieges an mit Ungeduld die Niederlage der Sowjetarmee erwartet hatten.
Die versteckte und die offene Sabotage der Eröffnung der zweiten Front im Westen und die Strategie winziger Aktionen auf Seiten des englisch-amerikanischen Oberkommandos brachten es zuwege, daß die deutsche Armee ihre ganze Kraft auf die Sowjetunion konzentrieren konnte. Durch ihr unwürdiges herausforderndes Spiel gaben die englisch-amerikanischen „Verbündeten“ in ihrem Wunsch, die Sowjetunion möglichst zu schwächen und zu erschöpfen und den Krieg tunlichst zu verlängern, Hitler die Möglichkeit, ohne Bedenken, ohne Befürchtungen für sein Hinterland, drei Jahre lang den Krieg ausschließlich an der sowjetischen Front zu führen und hier Truppen und technisches Material in riesigen Massen zu konzentrieren.
Erst nachdem es offensichtlich geworden war, daß die vernichtenden Schläge der Sowjetarmee unabwendbar tödlich ausfielen und die Sowjetunion allein und selbständig dem nazistischen Deutschland und seinen Satelliten den Garaus machen würde, da fühlten sich die Churchills und Marshalls genötigt, die Eröffnung der zweiten Front zu beschleunigen.
Es erwies sich als nicht mehr möglich, die Sabotage, das „Spiel“ mit der zweiten Front, noch länger fortzusetzen, da die sowjetischen Truppen wie eine Stahllawine über die von Hitler beherrschten Länder Europas und auf das Nest des Hitlerismus, auf Deutschland selbst, heranrollten, auf ihrem Wege allen und jeden Widerstand zermalmend und hinwegfegend. Die heimlichen und nicht ganz geheimen Hoffnungen der Herren Churchill, Marshall & Co., daß der Sowjetstaat im Einzelkampf mit dem nazistischen Deutschland sich erschöpfen und „ausbluten“ würde, erlitten offensichtlich Schiffbruch. Die Truppen der Sowjetunion aber allein die faschistischen Kräfte vernichten und die europäischen Völker vom faschistischen Joch befreien zu lassen, das paßte natürlich nicht in die Berechnungen der englisch-amerikanischen Imperialisten-„Strategie“. So landeten also am 5. Juni 1944, d.h. mit einer Verspätung von zwei Jahren (!), die Truppen der Verbündeten im Norden Frankreichs, in der Normandie.
Die faschistische Generalität hat im ganzen Verlauf des zweiten Weltkrieges mit ihrer Kriegskunst, der eine reaktionäre idealistische Weltanschauung zugrunde lag, nichts Neues den allgemeinen Grundsätzen der Kriegskunst bürgerlicher Staaten hinzugefügt, und sie konnte auch nichts Neues hinzufügen. Das Höchste, wozu sich die faschistischen Militärs aufschwangen, war die nochmalige Zuflucht zu der Idee des „Blitzkrieges“, die bereits im ersten Weltkrieg bankrott gemacht hatte – eine Idee, in der sich die den deutschen Militärs anhaftende Unfähigkeit ausdrückte, sich auf das Niveau einer wissenschaftlichen Auffassung moderner Kriegführung zu erheben.
Daß das faschistische Deutschland die Armeen Westeuropas in ausnehmend kurzer Frist zu Beginn des zweiten Weltkrieges völlig aufgerieben hatte, das vernebelte den nazistischen Führern den Kopf, schien die Richtigkeit ihrer Konzeption des „Blitzkrieges“ zu bestätigen und die Fähigkeit der deutschen Wehrmacht zu erweisen, diese Konzeption gegen jede beliebige Armee und unter jeder beliebigen Bedingung auszuführen.
Wenn also die hitlerische Führung auf ein schnelles Niederschlagen der Sowjetunion rechnete, so verließ sie sich dabei wieder auf die gleiche Idee des „Blitzkrieges“, die Unbesiegbarkeit der deutschen Waffen und die entscheidende Rolle des Überraschungsfaktors. Das Ergebnis des Krieges Hitler-Deutschlands gegen die UdSSR zeigt, wie völlig verfehlt die Berechnung war, man könnte mittels der Methode des „Blitzkrieges“ siegen. Was für den Hitlerismus in Beziehung auf die kapitalistischen Länder Westeuropas real und wirksam war, stellte sich im Kriege gegen die Sowjetunion als illusorisch und verhängnisvoll heraus.
Die deutsch-faschistische Idee des „Blitzkrieges“, ohne Berücksichtigung der wahren sozial-ökonomischen und moralisch-politischen Kräfte und Möglichkeiten des neuen, nichtkapitalistischen Gegners auf die Sowjetunion angewandt, gab dem sogenannten Plan „Barbarossa“ (dem Krieg gegen die UdSSR) einen äußerst gewagten Charakter und mußte sich unweigerlich in das schlimmste militärische Abenteuer, in eine Tragödie für das ganze deutsche Volk auswachsen. Und dies geschah auch.
Wirkliche Kriegswissenschaft kann es nur in der UdSSR unter den Bedingungen einer sozialistischen Ordnung, unter den Bedingungen vorherrschender marxistisch-leninistischer Ideologie und sozialistischer Praxis geben.
Die sowjetische Kriegswissenschaft entstand und vervollkommnete sich gleichzeitig mit dem Entstehen und der Entwicklung der Streitkräfte des Sowjetlandes. Sie wird bei uns mit Recht Stalinsche Kriegswissenschaft genannt. Von den ersten Tagen des Entstehens der Sowjetstreitkräfte an verwandte Stalin große Aufmerksamkeit und viel Mühe darauf, Grundlagen der sowjetischen Kriegswissenschaft zu erarbeiten und theoretisch zu erhärten. Die Stalinsche Kriegswissenschaft beruht auf der richtigen Erkenntnis der gesellschaftlichen Entwicklungsgesetze. Sie wurde gleichzeitig mit der Machtergreifung durch die Arbeiterklasse geboren, entwickelte sich und erstarkte auf der Grundlage der sowjetischen Staatsordnung. So entscheidende Elemente des neuen sozialistischen Systems der Gesellschaftsordnung wie die Planwirtschaft, die neuen Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse der Menschen, die neue Ideologie und Moral bilden das Fundament, auf der das ganze Gebäude der Stalinschen Kriegswissenschaft ruht.
Sie stellt ein wohlgeordnetes System einer wirklich wissenschaftlichen Kenntnis des gesamten Fragenkomplexes des modernen Krieges dar und umfaßt neben rein militärischen Elementen wie Strategie, operative Kriegskunst, Taktik, Formierung und Ausbildung der Truppen auch eine Reihe sozialpolitischer, ökonomischer und moralischer Faktoren in ihrer Gesamtheit wie ihrer Wechselwirkung und ihrem bestimmenden Einfluß auf das Kriegswesen als solches.
Die sowjetische Kriegskunst ist ein Bestandteil der Kriegswissenschaft. Sie hat sich die Lehren der früheren Kriege zu eigen gemacht und sie der sozialistischen Natur unseres Staates entsprechend umgearbeitet. Die theoretischen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der Strategie, der operativen Kriegskunst, der Taktik, der Formierung und Ausbildung der Truppen, die sie den Kadern unserer Befehlshaber vermittelt, machen es diesen möglich, den Charakter des Krieges richtig einzuschätzen und das Wesen der modernen Operationen und Kriegführung wie auch die Rolle der verschiedenen Waffengattungen in ihrer Bedeutung und praktischen Anwendung zu verstehen.
In diesem Zusammenhang muß ausdrücklich betont werden, daß Stalin bei Erörterung der Frage der ständig wirkenden Faktoren der Bedeutung des ökonomischen und moralischen Potentials des Landes für den Sieg im modernen Krieg eine entscheidende Rolle zuweist.
Stalin hat diese Faktoren streng in zwei Gruppen unterteilt – in zeitweilige, zufällige Faktoren und ständig wirkende Faktoren. Für jeden Faktor wird Platz, Rolle und Bedeutung, die ihm zukommen, und seine Wechselbeziehung zu den übrigen bestimmt.
Unter all den zeitweiligen, zufälligen Faktoren, auf denen sich die strategischen Berechnungen der deutschen Führung bei ihren Kriegsplänen gegen die UdSSR stützten, hebt Stalin „das Überrumpelungsmoment“ als besonders wirksam hervor.
Zur zweiten Gruppe der Faktoren, die Verlauf und Ausgang des Krieges bestimmen, zählt er: Festigkeit des Hinterlandes, die Moral der Truppen, Quantität und Qualität der Divisionen, Bewaffnung der Armee und organisatorische Fähigkeiten des Kommandobestands.
Im Befehl vom 23. Februar 1942 schrieb Stalin:
„Nunmehr wird das Schicksal des Krieges nicht durch solch ein zufälliges Moment wie das Moment der Überrumpelung entschieden werden, sondern durch die ständig wirkenden Faktoren: die Festigkeit des Hinterlandes, die Moral der Armee, die Quantität und Qualität der Divisionen, die Bewaffnung der Armee, die organisatorischen Fähigkeiten des Kommandobestands der Armee. Dabei ist ein Umstand hervorzuheben: es brauchte nur das Moment der Überrumpelung aus dem Arsenal der Deutschen zu verschwinden, damit die faschistische deutsche Armee vor einer Katastrophe stand.“[2]
Die von Stalin gegebene tiefschürfende wissenschaftliche Analyse dieser Faktoren hat nicht nur enorme theoretische Bedeutung, sondern auch unter den Bedingungen eines besonders erbittert geführten Krieges praktische Bedeutung. Die Sowjetmenschen hatten damit den Schlüssel zum Verständnis der Kriegsaussichten und der Unausbleiblichkeit des Sieges der Sowjetunion in die Hand bekommen. Es war kein Zufall, daß Stalin immer wieder in seinen Reden entweder auf alle diese Faktoren insgesamt oder einen davon zu sprechen kam, je nach den Umständen, unter denen sich die Ereignisse vollzogen.
Die These Stalins von der Überlegenheit und von der Bedeutung der dauernden, ständig wirkenden Faktoren und der Begrenztheit der zeitweiligen, zufälligen Faktoren weckte im sowjetischen Volk und in seiner Armee die feste Überzeugung, daß wir dem Feind überlegen waren. Auf sie gründete sich der unerschütterliche Glaube an den Sieg. Von ihr waren die Heldentaten an der Front und die gewaltigen Arbeitsleistungen des Hinterlandes inspiriert. Das Vertrauen auf die eigene Kraft und der feste Glaube an den Sieg waren mächtige Triebkräfte und die natürlichen Vorbedingungen, um einen Krieg zu gewinnen.
Zum Begriff der Sicherheit des Hinterlandes gehört alles, was zum Leben und Wirken des ganzen Staates gehört: soziale Ordnung, Politik, Wirtschaft, Produktionsapparat, Organisiertheit der Werktätigen, Ideologie, Wissenschaft, Kunst, moralische Haltung des Volkes und anderes mehr.
Der moderne Krieg verwischt die Grenzen zwischen Front und Hinterland,
„er ist nicht nur ein Krieg zwischen zwei Armeen … er hat unser Land in ein einiges und allumfassendes Hinterland verwandelt, das die Front… bedient“.[3]
Unter den heutigen Verhältnissen wird die Kampffähigkeit einer Armee in weitem Maß von der Kampffähigkeit des Hinterlandes, d. h. des Staates insgesamt, bestimmt. Vor fast dreißig Jahren hat Stalin schon gesagt:
„Keine Armee der Welt kann ohne ein stabiles Hinterland siegen (wir sprechen natürlich von einem dauerhaften und festen Sieg). Das Hinterland hat für die Front erstrangige Bedeutung, denn vom Hinterland, und nur vom Hinterland, wird die Front sowohl mit Proviant und Material als auch mit Menschen, das heißt mit Kämpfern, Stimmungen und Ideen gespeist. Ein schwankendes, und um so mehr ein feindliches Hinterland verwandelt die allerbeste, geschlossenste Armee unweigerlich in eine schwankende Masse ohne Zusammenhalt.“[4]
Wieviel wichtiger wird dieser Stalinsche Grundsatz, auf den modernen Krieg angewandt!
Der Umfang der modernen militärischen Operationen, die gewaltige Anzahl der an diesen Operationen teilnehmenden Menschenmassen und die Menge der hierbei eingesetzten technischen Kampfmittel stellen an das Hinterland (das ganze Land) ungewöhnlich hohe Anforderungen; von ihrer rechtzeitigen Erfüllung hängt der Ausgang der Kämpfe an der Front und letzten Endes der Ausgang des ganzen Krieges ab.
Aber der moderne Krieg ist auch mehr als irgendein Krieg in der Vergangenheit eine entscheidende Probe für die politische Kraft und Stabilität des kriegführenden Staates, nicht nur hinsichtlich seiner Wirtschaft, sondern auch seiner politisch-moralischen und organisatorischen Grundlagen, der Geisteshaltung seines Volkes, folglich der moralischen Kräfte seines Heeres. Lenin sagt:
„Der Krieg ist eine Probe aller wirtschaftlichen und organisatorischen Kräfte jeder Nation. Letzten Endes… siegen wir und werden wir siegen, weil wir ein Hinterland haben und das Hinterland fest ist, weil Arbeiter und Bauern, ungeachtet des Hungers und der Kälte, fest zusammenstehen, in Einigkeit stark sind und auf jeden schweren Schlag mit verstärktem Zusammenschluß der Kräfte und ihrer wirtschaftlichen Macht antworten. Nur daher waren die Siege über Koltschak, Judenitsch und ihre Verbündeten, die stärksten Mächte der Welt, möglich.“[5]
Das starke sowjetische Hinterland war ein entscheidender Faktor für den siegreichen Ausgang des Bürgerkrieges. Von der geringen Festigkeit ihres Hinterlandes wurde von vornherein die Niederlage Denikins, Koltschaks, Wrangels und aller anderen Agenten der ausländischen Imperialisten bestimmt.
Wenn Stalin schon zu Beginn des Krieges in genialer Weise die unvermeidliche Niederlage der Hitlerarmee voraussagte, so stützte er sich dabei auf die Kenntnis von der relativen politisch-ökonomischen und sozialen Schwäche Hitler-Deutschlands, d. h. auf die Kenntnis von der Unzuverlässigkeit des Hinterlands Deutschlands und auf das Vertrauen in die Festigkeit des sowjetischen Hinterlandes, d. h. unseres Staates als Ganzes.
Als Stalin die einzelnen Punkte aufzählt, die die Fehlrechnung der deutschen Führung bei ihren strategischen Plänen ergeben, stellt er an die erste Stelle ihre falsche Beurteilung des Hinterlandes ihres Gegners. Er sagte:
„Doch der Feind hat sich gründlich verrechnet. Er berücksichtigte nicht die Stärke der Roten Armee, berücksichtigte nicht die Festigkeit des sowjetischen Hinterlands, berücksichtigte nicht den Siegeswillen der Völker unseres Landes, berücksichtigte nicht die Unzuverlässigkeit des europäischen Hinterlands des faschistischen Deutschlands, berücksichtigte schließlich nicht die innere Schwäche des faschistischen Deutschlands und seiner Wehrmacht.“[6]
Bei der Analyse des Verlaufes und der treibenden Kräfte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion gegen Hitler-Deutschland hebt Stalin als grundlegenden, entscheidenden Faktor die Festigkeit hervor, die unüberwindliche Ausdauer des Sowjetstaates als allumfassendes Hinterland der Roten Armee. Er war imstande, die Rote Armee ununterbrochen mit vollwertigen Ersatzmannschaften, qualitativ gutem technischen Material in genügender Menge zu versorgen und die entsprechende moralischpolitische Stimmung zu inspirieren. In seinem Bericht vom 6. November 1941 sagte Stalin:
„Niemals noch war das Sowjethinterland so fest wie jetzt. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß jeder beliebige andere Staat, der solche Gebietsverluste erlitten hätte wie wir, die Prüfung nicht bestanden hätte und niedergebrochen wäre. Wenn die Sowjetordnung die Prüfung so leicht bestanden und ihr Hinterland noch gefestigt hat, so bedeutet das, daß die Sowjetordnung heute die stabilste aller Ordnungen ist.“[7]
Gerade in Anbetracht der entscheidenden Rolle, die das Hinterland im modernen Krieg spielt, räumte Stalin dem sowjetischen Hinterland schon in seiner ersten Rede vom 7. Juli 1941 soviel Platz ein.
Nachdem er im allgemeinen die Aufgaben des Hinterlandes bei der Umstellung aller Betriebe und Verwaltungen auf den Krieg und die bestehende Notwendigkeit zur Hebung von Arbeitsproduktivität und Produktionskapazität unserer Fabriken und Werke auf einen dem ausgebrochenen Krieg entsprechenden Stand umrissen hatte, konkretisierte er diese Aufgaben für jeden Arbeiter, Kolchosbauern und Angehörigen der sowjetischen Intelligenz auf so klare, einfache Art, wie nur er, unser Stalin, es vermag.
Auf die Organisation und Arbeit des sowjetischen Hinterlandes kam er in seinen Berichten und Befehlen in allen Kriegsetappen wiederholt zu sprechen. Immer wieder betonte er die außerordentliche und entscheidende Bedeutung des Hinterlandes, um die militärischen Operationen zu sichern und den Feind zu vernichten.
Als es die Umstände während der ersten Etappe des Krieges verlangten, daß der Vormarsch des Gegners aufgehalten und dabei seine widerstandsfähigsten Elitetruppen erschöpft und möglichst viel von ihrem Kriegsmaterial unbrauchbar gemacht werden mußte, war es das feste sowjetische Hinterland, das die heldenmütigen Taten der Sowjetarmee bei der Verteidigung eines jeden Meters sowjetischen Bodens ermöglichte.
Als in der zweiten Etappe die Sowjetarmee zur Offensive übergegangen war, als in der Bilanz des Krieges schon große Erfolge der Sowjettruppen standen, als glänzend durchgeführte Offensivoperationen die Niederlage der deutschen Militärmaschine immer unausbleiblicher machten und schließlich die deutsch-faschistischen Okkupanten von der sowjetischen Erde vertrieben waren, sah Stalin als Oberster Befehlshaber die entscheidende Vorbedingung für den Triumph der Streitkräfte der Sowjetunion in der unerschütterlichen Festigkeit und Standhaftigkeit des Hinterlandes.
Im Bericht vom 6. November 1944 sagte er:
„Wenn die Rote Armee ihre Pflicht vor der Heimat erfolgreich zu erfüllen vermochte und die Deutschen vom Sowjetboden vertrieb, so geschah dies dank der Tatsache, daß unser ganzes Land, alle Völker unseres Landes hinter ihr standen und sie hingebungsvoll unterstützten.“[8]
Wenn man vom Hinterland im weiten Sinne des Wortes spricht, muß man die Rolle und Bedeutung der eigentlichen Etappe für die kämpfenden Truppen noch besonders hervorheben.
Welch verwickeltes Problem – so ein vielseitiger komplizierter Versorgungsorganismus, geschaffen, eine viele Millionen zählende Armee, die Kriegsflotte und die Luftstreitkräfte mit allem zu speisen, was der moderne mechanisierte Krieg gierig und ununterbrochen in Mengen verschlang, eine Front damit zu versehen, die eine Ausdehnung bis zu 3000 km Länge erreichte und durch Wälder, Sümpfe, Steppen, über Flüsse und Meere führte! Eine rechtzeitige umsichtige Lösung konnte nur dem organisatorischen Genie Stalins gelingen. Neben der Obersten Heeresleitung erforderte diese außerordentlich ernste Aufgabe im Verlaufe des ganzen Krieges viel Zeit und schöpferische Energie.
Den nächsten der ständig wirkenden Faktoren stellt die Moral der Truppe dar.
Dieser Faktor ergibt sich organisch aus der moralisch-politischen Verfassung, in der das Hinterland ist. Von ihm bezieht die Armee nicht nur Nachschub aller Art, wie Munition, technische Ausrüstung, Waffen, Proviant, Mannschaften, sondern auch ihre Ideen und Stimmungen, ihre Ideologie und Moral.
Schon in allen Kriegen der Vergangenheit war die Moral, die Standhaftigkeit der kämpfenden Truppe von erstrangiger Bedeutung. In den modernen Kriegen kämpft nun aber nicht nur die Truppe, sondern das ganze Land, das ganze Volk. An den Kampfhandlungen nehmen auf jeder Seite millionenstarke Armeen teil. Die Schlachten sind lang und erschöpfend. Die moralische Festigkeit und Widerstandskraft, der Heroismus der kämpfenden Truppe spielen aber eine außerordentliche Rolle. Deshalb hebt Stalin diesen Faktor besonders hervor als einen der ausschlaggebenden Faktoren im Großen Vaterländischen Kriege.
Alle Feldherren und Theoretiker der Kriegskunst maßen schon in der Vergangenheit dem moralischen Faktor hohe Bedeutung bei. Sie betrachteten ihn aber isoliert, nicht im Zusammenhang mit dem Charakter des Krieges, mit den sozialpolitischen, ökonomischen und moralisch-ideologischen Grundlagen des kriegführenden Staates. Sie sahen ihn losgelöst von den Volksmassen, von jener wichtigsten Kraftquelle, die letzten Endes den Sieg über den Feind entscheidet.
Einsatzbereitschaft, Standhaftigkeit, Tapferkeit, die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu überwinden, Siegeswille wurden in der Armee der verschiedenen Länder zu verschiedenen Zeiten erreicht. Dennoch lagen allen Methoden der Erziehung und Aufrechterhaltung der Truppenmoral sowohl beim Söldnerheer wie auch bei der auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht aufgestellten Armee dieselben Elemente moralisch-physischer Einwirkung zugrunde: – Drill, strenge Disziplin (häufig Prügelstrafe), Angst vor dem Vorgesetzten und vor Gott usw. Mit diesen Methoden wurde der Kampfgeist der feudalistisch-gutsherrlichen wie auch der bürgerlich-kapitalistischen Armeen gefestigt.
Mit ähnlichen Methoden wird heutzutage auch in den modernen Heeren der imperialistischen Staaten die moralisch-politische Erziehung, der Geist der Truppen erreicht.
Über den moralischen Faktor der Truppe und seine Bedeutung ist von den bürgerlichen Militärschriftstellern viel geschrieben worden. Aber ihre Art, das Problem der Truppenmoral zu behandeln, hat mit der Fragestellung, mit der Stalin an dasselbe Problem herangeht, nichts gemein. Stalin macht den moralischen Faktor, den Geist der Truppen, in erster Linie abhängig vom Wesen der politischen Kriegsziele, folglich vom Wesen der Gesellschaftsordnung, vom Wesen der Innen- und Außenpolitik des betreffenden Staates, vom Bewußtseinszustand und der Kultur der breiten Volksmassen, von der herrschenden Ideologie usw.
Was für eine Moral konnte in der deutsch-faschistischen Armee herrschen, wenn diese „Moral“ bestimmt wurde von der räuberischen Politik einer Clique politischer Gauner, die den Willen des deutschen Imperialismus erfüllten! Über welche „Moral“ konnte schon die Armee des nazistischen Deutschlands verfügen, wenn sie die Aufgabe hatte, fremde Länder zu erobern, zu vergewaltigen und auszuplündern und deren Völker zu versklaven, wenn sie in einer bestialischen menschenfeindlichen Ideologie erzogen wurde, die alle und jede internationale Norm und Regel menschlicher Moral leugnete!
Die Moral solcher Armeen wird solange standhalten, wie diese aus dem einen oder anderen Grund an der Front bequeme Erfolge haben und die Soldatenmassen leicht und sicher plündern und Gewalttaten verüben können. Aber sie brauchen nur auf hartnäckigen Widerstand eines in politischer und militärischer Hinsicht starken Gegners zu stoßen oder sogar einige Niederlagen zu erleiden, und von ihrer „Moral“ bleibt nichts als ein übler Geruch. So ist es mit der Hitlerarmee gegangen, so ging es mit der Armee Tschiang Kai-scheks, die dem chinesischen Volk feindlich gegenüberstand, und so wird es bestimmt und unweigerlich mit allen anderen Armeen der aggressiven imperialistischen Staaten gehen.
Indem Stalin die Lehre des Marxismus-Leninismus von Krieg und Heer weiterentwickelte und vertiefte, deckte er mit der ganzen ihm eigenen Klarheit Wesen und Bedeutung des moralischen Faktors auf als eines der wichtigsten Elemente in jedem Krieg, besonders aber im modernen, mechanisierten Krieg.
Die Moral der Armee, so lehrt Stalin, wird hauptsächlich und in erster Linie vom Charakter des politischen Kriegszieles bestimmt, d.h. von dem, wofür der Staat kämpft. Sie wird ferner bestimmt durch den Grad des Bewußtseins von Mannschaften und militärischen Führern der Armee, durch die Tiefe ihres Verständnisses für die Gerechtigkeit des stattfindenden Krieges und für die Notwendigkeit, ihn zu führen, um das eigene Land vor dem angreifenden, aggressiven Feind zu schützen, durch die Stärke der Liebe zur Heimat und den Glauben an die gerechte Sache, den Glauben an den Sieg und den Glauben an die Führung des Staates und der kämpfenden Streitkräfte.
Bei der Analyse der Gründe, die zum Zusammenbruch des „Blitzkrieges“ der Deutschen in der ersten Etappe des Krieges geführt haben, hob Stalin das moralische Übergewicht der Sowjetarmee hervor, das an dem politischen Kriegsziel und der Erkenntnis dieses Zieles durch alle Angehörigen der Sowjetarmee lag.
„…Die moralische Verfassung unserer Armee ist… höher als die der deutschen, denn sie verteidigt ihre Heimat gegen fremdländische Eindringlinge und glaubt an ihre gerechte Sache, während die deutsche Armee einen Eroberungskrieg führt und ein fremdes Land ausplündert und somit auch nicht eine Minute lang ernsthaft glauben kann, daß ihre niederträchtige Sache gerecht sei.“[9]
Edle und erhabene Kriegsziele – und das waren die Ziele des Vaterländischen Krieges des Sowjetvolkes und seiner Armee, die ihre sozialistische Heimat vor den Angriffen des vertierten Faschismus verteidigten -, darin liegt das Unterpfand für unerschütterliche Moral eines Volkes von Patrioten und seiner Armee.
Quantität und Qualität von Divisionen, Ausrüstung, organisatorische Tüchtigkeit des Kommandobestandes – diese anderen ständig wirkenden Faktoren, durch die der Umfang der strategischen Kriegspläne und ihre Verwirklichung bestimmt werden, sind um so unbestreitbarer und offenkundiger, als sie im Grunde von der gleichen ökonomischen und moralisch-politischen Kraft eines Landes abhängen.
Andererseits macht es die Frage der dauernden, ständig wirkenden Faktoren im Verlauf des Krieges unbedingt erforderlich, ihr Übergewicht zu unseren Gunsten zu sichern. Die ständig wirkenden Faktoren sind keine ein für allemal gegebenen Größen. Ihr Übergewicht erlangen sie weder spontan noch mechanisch, sondern nur durch die angespannte Arbeit des Volkes und eine richtige Lenkung. In der Herbeiführung dieses Übergewichts aller entscheidenden, dauernden, ständig wirkenden Faktoren, die letzten Endes den sowjetischen Waffen den Sieg sicherten, liegt eines der größten Verdienste der Partei Lenins und Stalins und des Führers der Völker der Sowjetunion, des Obersten Befehlshabers Josef Wissarionowitsch Stalin.
Neben der These von den ständig wirkenden Faktoren des Sieges steht in den strategischen Kriegsplänen zu entscheidenden Feldzügen und zu Einzeloperationen eine andere, nicht minder wichtige These – die von den Reserven.
Stalin verwandte auf die Reserven stets besonders ernstes Interesse. Seine Einschätzung ihrer Rolle ist schon aus der Periode des Bürgerkrieges und der Intervention bekannt. Deshalb haben in der ersten Etappe des Großen Vaterländischen Krieges neben der Organisierung der aktiven Verteidigung das Bereitstellen strategischer und operativer Reserven zur Führung eines langen, siegreichen Krieges den Löwenanteil von Stalins Aufmerksamkeit in Anspruch genommen.
Seine berühmte These über die ständig wirkenden Faktoren hat er bereits in der äußerst kritischen Anfangsperiode des Krieges formuliert. Er sah die grundlegende und entscheidende Aufgabe, die vor dem Sowjetland stand, darin:
„daß unser Land keinen Augenblick in der Ausbildung von Reserven zur Unterstützung der Front nachläßt. Es ist notwendig, daß immer neue Truppenteile an die Front gehen, um den Sieg über den vertierten Feind zu schmieden. Es ist notwendig, daß unsere Industrie, insbesondere unsere Kriegsindustrie, mit verdoppelter Energie arbeitet. Es ist notwendig, daß die Front mit jedem Tag immer mehr Panzer, Flugzeuge, Geschütze, Granatwerfer, Maschinengewehre, Gewehre, Maschinenpistolen und Munition erhält.“[10]
Auch diese Aufgabe, die der große Stalin dem Sowjetvolk neben anderen stellte, die Aufgabe, Reserven bereitzustellen, wurde so erfolgreich gelöst, daß er sagen durfte:
„Im Laufe des Krieges füllte sich die Rote Armee mit neuen Lebenskräften, sie erhielt Ergänzungen an Menschen und Material, bekam neue Reservedivisionen zur Unterstützung. Und die Zeit kam, da die Rote Armee die Möglichkeit erhielt, an den Hauptabschnitten der gewaltigen Front zur Offensive überzugehen.“[11]
Bekanntlich mußten auf Anordnung des Obersten Befehlshabers in allen Etappen des Krieges für jede Operation die notwendigen Reserven sichergestellt sein. Hierin lag eine der Besonderheiten der Stalinschen strategischen Leitung der Kampfhandlungen im Großen Vaterländischen Kriege.
Großartig löste der Oberste Befehlshaber eine der allerwichtigsten Aufgaben – die Aufgabe, Führungskader zu schaffen. Im Verlaufe des Krieges wuchsen der Sowjetarmee neue Heerführer heran, eine Generalität und ein Offizierskorps, die mit ihren Taten im Kampf die Treue zur Heimat und zur bolschewistischen Partei bewiesen haben und es verstanden, in den größten Schlachten die Stalinschen strategischen und taktischen Operationspläne lebendige Wirklichkeit werden zu lassen.
Der Große Vaterländische Krieg mit einer Frontlänge von insgesamt mehreren tausend Kilometern verlangte von der sowjetischen militärischen Leitung die Lösung eines äußerst komplizierten Problems: das strategische Zusammenwirken mehrerer Fronten mußte vorbereitet werden. Derartige Operationen einzuleiten, ununterbrochen mit Nachschub zu versorgen und nach einheitlichem Plan zu einem einheitlichen Ziel zu lenken, ist eine äußerst verwickelte, schwierige Aufgabe. Nur das militärische Genie Stalins war imstande, diese Aufgaben zu lösen – erschöpfend zu lösen.
Die Offensive der Sowjetarmee im Winter 1942/43, insbesondere die Befreiung der Ukraine links vom Dnepr im Jahre 1943 nach dem Sieg unserer Truppen im Kursker Bogen, sind in ausgezeichnet abgestimmten Operationen vieler Fronten mit außergewöhnlicher Zielstrebigkeit durchgeführt worden. Auf einem Kriegsschauplatz von 1000 Kilometern Länge spielten sich diese Operationen nach einheitlichem strategischem Plan und dem einheitlichen lenkenden Willen des Obersten Befehlshabers, dem Willen des großen Stalin, ab.
Noch erstaunlicher, was ihren außerordentlichen Umfang und ihren glänzenden Erfolg anbelangt, waren vom Standpunkt des Zusammenwirkens der Fronten die Angriffsoperationen der sowjetischen Streitkräfte im Jahre 1944/45, als die Sowjettruppen im riesigen Raum von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer der Wehrmacht des faschistischen Deutschlands und seiner Verbündeten mit aufeinanderfolgenden oder gleichzeitigen Vernichtungsschlägen den Rest gaben.
Bei allen diesen glänzenden Stalinschen Operationen kam sowohl das Zusammenwirken einzelner Frontabschnitte in einheitlicher strategischer Richtung als auch das Zusammenwirken ganzer Fronten, von denen zwar jede in ihrer eigenen strategischen Richtung vorging, trotzdem aber alle zusammen nach dem einheitlichen Stalinschen strategischen Plan kämpften, in vollem Umfange zur Geltung. Das Genie Stalins inspirierte die Befehlshaber der Fronten und Armeen, die Offiziere und Mannschaften der mächtigen Sowjetarmee zu Heldentaten für ihre sozialistische Heimat.
Im Großen Vaterländischen Krieg wurde unter Führung Stalins eines der schwierigsten und kompliziertesten Probleme der Kriegskunst praktisch gänzlich gelöst: das Manöver zum Einkesseln und Vernichten großer feindlicher Truppenmassen. Immer wieder hat sich das deutsch-faschistische Oberkommando im Verlauf des letzten Krieges vergeblich bemüht, dasselbe strategische Manöver gegen die Sowjettruppen anzuwenden. Aber den Angriffsoperationen der Sowjetarmee wurde dieses Manöver des Einkesselns zur vorherrschenden Form der Kampfhandlungen.
Die Deutschen glaubten von jeher das Monopol auf diese Kampfform zu haben, deren Wesen am deutlichsten in der Schlacht bei Cannä[12] zutage getreten ist. Besonders lautes Geschrei erhoben sie nach der Katastrophe der französischen Armee bei Sedan[13] im französisch-preußischen Krieg 1870/71. Doch bekanntlich hat dieses „Privileg“ der Deutschen sich bereits im ersten imperialistischen Weltkrieg nicht praktisch verwirklichen lassen. Alle Versuche des deutschen Oberkommandos, wenigstens ein kleines „Cannä“ zu erringen, endeten stets mit einem großen Mißerfolg.
Das Entstehen starker beweglicher Kampfmittel, wie Panzer und Flugzeuge, bestärkte die faschistischen preußischen Militärs noch in ihren Bemühungen, ihre strategischen Pläne auf diesem Manöver als der grundlegenden Methode ihrer „Blitzkriegs“-Theorie aufzubauen.
Bekanntlich waren die Offensiven auf Moskau, Stalingrad und Kursk dem strategischen Plan der Deutschen nach Einkesselungsoperationen, aber trotz der riesigen Beweglichkeit und Durchschlagskraft der faschistischen Armeen endeten alle diese Operationen mit völligem Fehlschlag oder wurden, wie es bei Stalingrad geschah, selbst zu Proben grandioser „Cannäs“ des 20. Jahrhunderts, die ihnen die Sowjetarmee unter der Führung des Obersten Befehlshabers, des großen Stalin, gab.
Die Forderungen Stalins, „durch ein kunstvolles und kühnes Manöver die Nachschubwege des Feindes abzuschneiden, seine Truppen einzukesseln und aufzureiben, Mannschaften und Material des Feindes zu vernichten oder zu erbeuten“ – diese Forderungen wurden bei den vielfältigen Einkesselungsverfahren verwirklicht, die von der Sowjetarmee unter den verschiedenen Bedingungen der Kampflage angewandt wurden. Damit ist die weitverbreitete Theorie der bürgerlichen Militärfachleute, wonach die Einkesselungsoperation äußerst selten und Zufallserscheinung sei, widerlegt. Was die bürgerlichen Heere im ersten Weltkrieg und die deutsche faschistische Armee mit ihren Operationen gegen die Sowjettruppen im zweiten „Weltkriege nicht zu erreichen vermochten, das war für die Streitkräfte des Sowjetstaates möglich und durchführbar.
Hervorragende Einkesselungsoperationen mit völliger Vernichtung des Feindes waren die bei Stalingrad, Korsun-Schewtschenkowski, Minsk, Jassy-Kischinjow, Berlin und noch andere mehr. Sie zeugten von der Entwicklung und Reife der sowjetischen Soldaten, Offiziere und Generale der Stalinschen Schule. Sie hatten im Verlauf des Großen Vaterländischen Krieges allmählich diese komplizierteste Form des strategischen und taktisch-operativen Manövers beherrschen und meistern gelernt und wandten es nun schöpferisch unter den verschiedensten Bedingungen bei den Kampfhandlungen der Truppen an.
Nach der historischen Schlacht bei Kursk, die den hitlerschen Angriffsplan endgültig scheitern ließ, erlitt die faschistische Armee bis zum Fall von Berlin eine vernichtende Niederlage nach der anderen, die in kleinerem oder größerem Maßstab die Stalingrader Schlacht wiederholten.
Künftig werden die Historiker der Kriege und der Kriegskunst nicht nur mit „Cannä“ und „Sedan“ operieren. Die Sowjetarmee hat im Großen Vaterländischen Krieg die Stalinschen strategischen Ideen verwirklicht und der Geschichte sowohl in Durchführung als auch im erzielten Resultat ausgezeichnete Beispiele großer Operationen zum Einkesseln und Vernichten der wichtigsten feindlichen Stellungen gegeben.
Viele dieser Operationen werden als klassische Musterbeispiele in die Geschichte der Kriege eingehen.
Bekanntlich spielt bei den modernen Angriffsoperationen, die es in den meisten Fällen mit einer tiefgestaffelten starken Verteidigungsstellung des Feindes zu tun haben, der Frontalstoß als das radikale Mittel, um diese Stellung zu durchbrechen und den Erfolg in der Tiefe der feindlichen Stellung zu erringen, die entscheidende Rolle. Als anschaulicher Beweis dafür, wie hilflos die nazistische deutsche Armee in dieser wichtigsten taktisch-operativen Frage gewesen ist, können die schon genannten Schlachten bei Leningrad, Moskau, Stalingrad, Kursk und andere dienen. Obwohl den Plänen der hitlerschen Führung nach die obigen strategischen Ziele von erstrangiger Wichtigkeit waren, ist es ihr nicht gelungen, unsere Verteidigung zu durchbrechen. Im Gegenteil: das Resultat der Gegenoffensive der Sowjetarmee an diesen Hauptkampflinien war bekanntlich, daß die Deutschen bei Moskau und Kursk Niederlagen, bei Stalingrad eine völlige Katastrophe erlitten und bei Leningrad schon im Januar 1943 nach großen Verlusten die Blockade nicht mehr aufrechterhalten konnten.
Im Laufe des Krieges vor die Notwendigkeit gestellt, die bis zu hoher Vollkommenheit entwickelten deutsch-faschistischen Abwehrstellungen zu durchbrechen, fand die Oberste Heeresleitung die Kräfte, technischen Mittel und taktisch-operativen Methoden, um auch dieses schwierigste Problem mit gutem Erfolg zu lösen. Mehr noch, sie hat wohl bei zahlreichen Angriffsoperationen, um die Abwehrfront zu durchbrechen, den Frontalstoß in vielfacher schöpferischer Abwandlung angewandt. Dieser wuchs sich aber nach dem Durchbruch durch die Verteidigungsstellung des Gegners mit Hilfe der beweglichen schweren Waffengattungen, wie Panzern, Sturmgeschützen, motorisierter Infanterie und Kavallerie, und im Zusammenwirken mit der Luftflotte sehr bald zu anderen Formen des Manövrierens aus, führte unausbleiblich zum Einkesseln und zur Vernichtung der feindlichen Truppen oder zur Zersprengung und Verfolgung des Feindes bis zu einer Tiefe von strategischer Bedeutung.
Der starke Frontalstoß in einer Richtung und die Serie von verteilten Stößen in mehreren anderen Richtungen, um die Verteidigungsstellung des Feindes in breiter Form zu spalten, und der Stoß, der die Front in großer Tiefe aufriß – alle diese Stalinschen Formen des Manövers, in ihrem operativen und operativ-strategischen Zusammenwirken streng aufeinander abgestimmt, kamen bei den Angriffsoperationen der Sowjetarmee in weitem Maße zur Anwendung. Besonders vernichtenden Charakter nahmen die Gefechtsoperationen unserer Truppen in den Jahren 1943 bis 1945 an. Dank der heldenmütigen Arbeit der sowjetischen Menschen im Hinterland war der Oberste Befehlshaber in die Lage versetzt worden, die nötigen Massierungen von Sturm- und Beschußwaffen (Panzer, Luftflotte, Sturmgeschütze und sonstige Artillerie) in den Hauptrichtungen des Durchbruchs vorzunehmen. Unter diesen Umständen wurde die deutsch-faschistische Abwehrfront mit sicherem Erfolg am ersten oder nächsten Operationstage in der beabsichtigten taktischen Tiefe durchbrochen. Die Folge war in der Regel, daß sich die Offensive in außerordentlich stürmischem Tempo weiterentwickelte.
Ganz besonders muß eine so entscheidende Kampfform wie die strategische Gegenoffensive hervorgehoben werden. Mit ihrer Hilfe gelang es den sowjetischen Streitkräften in der ersten Etappe des Krieges, als Armeen und Mittel des Gegners das erdrückende Übergewicht hatten, ihn mit aktiver Verteidigung zu schwächen, sich der operativen und strategischen Initiative zu bemächtigen und alle Voraussetzungen für die späteren Gegenoffensiven zu schaffen, jene Operationen von gigantischen Ausmaßen längs der gesamten sowjetisch-deutschen Front.
Diese Ausführungen erschöpfen bei weitem nicht die ganze Fülle der strategischen und taktisch-operativen Probleme, die unter der obersten Leitung des großen Stalin von der hervorragenden Generalität, dem Offizierskorps und der unüberwindlichen heldenmütigen Sowjetarmee und Kriegsflotte im Verlauf des Großen Vaterländischen Krieges mit solchem Erfolg gelöst wurden.
Der gewaltige Umfang der aufeinanderfolgenden und gleichzeitigen Operationen längs der Front und in großer Tiefe, geführt mit vernichtender Schlagkraft und Wucht; kunstvolles taktisches und operatives Zusammenwirken aller Waffengattungen in elastischen, kühnen Manövern unter, beliebigen Kampfbedingungen; bis zur Vollkommenheit entwickelte aktive Verteidigung, fähig, Schlägen jeder Stärke standzuhalten und die Vorbedingungen für den Übergang zu entschlossener Gegenoffensive zu schaffen; Massierung und wirkungsvolle Verwendung der Panzertruppen und der Luftflotte in den Hauptrichtungen der Offensive, um die gesamte operativ-strategische Tiefenstaffelung des Feindes niederzuringen; Artillerieoffensive in der besonders zweckmäßigen Form eines Angriffs aller Geschützarten und eine ganze Reihe anderer, äußerst wichtiger militärischer Probleme – sie alle fanden ihre richtige und erschöpfende Lösung bei den Kämpfen der Sowjetstreitkräfte im Großen Vaterländischen Krieg.
In die Geschichte wird der Große Vaterländische Krieg als Triumph der sozialistischen Sowjetordnung eingehen, als Beweis für die Überlegenheit der Streitkräfte des Sozialismus über die faschistischen Armeen, als Beweis für die unanfechtbare Überlegenheit der sowjetischen Stalinschen Kriegswissenschaft über die reaktionäre Lehre des deutschen Imperialismus, als Triumph der militärstrategischen Kunst und des Feldherrngenies des großen Stalin.
Die internationalen Beziehungen der UdSSR zu den Verbündeten aus jüngster Zeit nach Beendigung des zweiten Weltkrieges können in wenigen Worten als die Periode angespanntesten Ringens des Sowjetstaates um den Triumph der unerschütterlichen Prinzipien der Stalinschen sowjetischen Außenpolitik bezeichnet werden – Ringens um dauerhaften Frieden, in der ganzen Welt, um Unabhängigkeit, Demokratie und Völkerfreundschaft.
Der englisch-amerikanische Imperialismus hat die auf den Konferenzen von Jalta und Potsdam gemeinsam gefaßten und feierlich verkündeten Beschlüsse mit Füßen getreten. Sie sollten eine neue deutsche Aggression verhindern und ein gemeinsames Vorgehen der Mächte der Antihitlerkoalition bewirken, um Frieden und Sicherheit in Europa und in der ganzen Welt auf demokratischer Grundlage zu gewährleisten. Statt dessen hat er sich selbst auf den Weg zur Isolierung des Sowjetstaates begeben, auf den Weg zum offenen Anstiften und Vorbereiten eines neuen Weltkrieges.
Die Vereinigten Staaten von Amerika, England und Frankreich, die zusammen mit der Sowjetunion die Verpflichtung übernommen haben, die Entmilitarisierung und Demokratisierung Deutschlands durchzuführen und auf dieser Grundlage das Nachkriegseuropa im Interesse des Friedens und der allgemeinen Sicherheit zu gestalten, haben diese Verpflichtung verräterisch gebrochen. Die Vereinigten Staaten von Amerika, England und Frankreich haben durch separates Vorgehen Deutschland gespalten, in der Westzone den nazistisch-hitlerischen Elementen Tür und Tor geöffnet und damit den Boden für einen europäischen und einen Weltkrieg vorbereitet.
Die Truman-Doktrin und der unglückselige „Marshall-Plan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas“, ergänzt durch den Nordatlantikpakt der marshallisierten Länder, stellen eine Bedrohung des allgemeinen Friedens und der Sicherheit dar. Die Ziele und Pläne des englisch-amerikanischen Imperialismus haben sich jetzt bis zur Schamlosigkeit gezeigt. Insbesondere ist der in Bonn geschaffene Marionettenstaat, der sogenannte Deutsche Bundesstaat, nichts anderes als ein Herd des wiedergeborenen deutschen Militarismus und Revanchegedankens. Der westliche Teil Deutschlands soll in einen Herd neuer Aggressionen und militärischer Abenteuer verwandelt werden, die in erster Linie gegen die Sowjetunion und die Länder der Volksdemokratie gerichtet sind.
Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, die am 7. Oktober 1949 in Berlin erfolgte, war ein schwerer Schlag für die Pläne der englisch-amerikanisch-französischen Imperialisten, die ein neues weltumspannendes Kriegschaos vorbereiten.
Damit haben die Besten in Deutschland tatsächlich die Möglichkeit erhalten, all ihre Kräfte für den Aufbau einer einheitlichen demokratischen friedliebenden deutschen Republik einzusetzen. Darin liegt das Unterpfand für die Wiedergeburt des deutschen Volkes. Dadurch wird es ihm möglich, sich dem Lager der friedliebenden demokratischen Staaten anzuschließen, die den Kampf um Frieden, Fortschritt und Völkerfreundschaft gegen die imperialistischen Brandstifter eines neuen Krieges führen. Darin liegt die Rettung des deutschen Volkes vor den Erschütterungen durch neue Kriege, vor der endgültigen Zerstörung und dem Untergang.
In seiner an den Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik, Wilhelm Pieck, und den Ministerpräsidenten, Otto Grotewohl, gerichteten historischen Grußbotschaft sagte der große Stalin:
„Die Gründung der Deutschen Demokratischen friedliebenden Republik ist ein Wendepunkt in der Geschichte Europas. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Existenz eines friedliebenden demokratischen Deutschlands neben dem Bestehen der friedliebenden Sowjetunion die Möglichkeit neuer Kriege in Europa ausschließt, dem Blutvergießen in Europa ein Ende macht und die Knechtung der europäischen Länder durch die Weltimperialisten unmöglich macht.“[14]
Im weiteren führt er aus:
„Wenn diese beiden Völker die Entschlossenheit an den Tag legen, für den Frieden mit der gleichen Anspannung ihrer Kräfte zu kämpfen, mit der sie den Krieg führten, so kann man den Frieden in Europa für gesichert halten.“[15]
Der große Generalissimus der Sowjetunion hat als oberster Baumeister des Friedens das ausgesprochen, was unser gesamtes Volk denkt, was allen, die nach Frieden, Fortschritt und einem besseren Leben für die Menschen streben, am Herzen liegt.
Stalin sagte in seiner Grußbotschaft noch:
„Sie brauchen nicht daran zu zweifeln, daß Sie, wenn Sie diesen Weg einschlagen und den Frieden festigen, eine große Sympathie und aktive Unterstützung aller Völker der Welt finden werden, darunter auch des amerikanischen, englischen, französischen, polnischen, tschechoslowakischen, italienischen Volkes, schon gar nicht zu reden vom friedliebenden Sowjetvolk.
Ich wünsche Ihnen Erfolg auf diesem neuen glorreichen Wege. Es lebe und gedeihe das einheitliche, unabhängige, demokratische, friedliebende Deutschland.“[16]
Nur der große Führer des mächtigen Sowjetstaates, nur der geniale Stalin, versteht Ereignisse vorauszusehen, die von der Zukunft verborgen sind, und konnte so klar und verständlich nicht nur Sinnen und Trachten des deutschen Volkes und Gefühle und Gedanken der Sowjetmenschen aussprechen, sondern auch die Wünsche und Hoffnungen der ganzen fortschrittlichen Menschheit. Die ganze Welt der ehrlichen, freiheitliebenden, fortschrittlichen Menschen hat die Worte Stalins mit großer Begeisterung aufgenommen, die die demokratischen Kräfte Nachkriegsdeutschlands zu beharrlichem Kampf um den Frieden und ein demokratisches, unabhängiges, friedliebendes, einiges Deutschland aufrufen. Die englisch-amerikanische Spaltungspolitik der Nachkriegszeit zeugt von den aggressiven Raubgelüsten des amerikanischen Imperialismus, andrerseits aber auch von der blinden panischen Angst vor der ständig wachsenden Autorität der UdSSR als der mächtigen Verteidigerin des allgemeinen Friedens und der souveränen Rechte der friedliebenden Völker. Dabei wiederholt sie nur die englisch-französische Außenpolitik in der Vorbereitungszeit des zweiten Weltkrieges.
Deshalb ist es nicht erstaunlich, wenn die heutigen Verfechter einer Fortsetzung der Münchner Politik mit den amerikanischen „Münchnern“ an der Spitze sich so eifrig bemühen, die historischen Tatsachen zu verfälschen und die letzten Spuren verräterischer Handlungsweise in der Vorgeschichte des verflossenen Krieges zu verwischen. So wie sie es damals taten, müssen sie auch heute die öffentliche Meinung zu täuschen suchen über die wahre Rolle der UdSSR, der Kämpferin für Fortschritt und Unabhängigkeit der demokratischen Staaten und Völker, die getreulich und entschlossen auf Friedenswacht steht.
Aber die Weltlage hat sich gewandelt. Die ganze fortschrittliche Menschheit weiß sehr wohl trotz der systematischen schmutzigen Lüge und Verleumdung, die sowohl von hohen offiziellen Persönlichkeiten wie von der käuflichen imperialistischen Presse über die Sowjetunion verbreitet wird, der große Stalin, Haupt der Regierung und Führer der Völker des Sowjetstaates, bleibt stets der wahrhaftige standhafte Streiter und Bereiter des Friedens in der ganzen Welt, der er immer gewesen ist.
In diesem edlen Unternehmen steht das ganze mächtige Volk des Sowjetlandes geschlossen wie ein Mann hinter Stalin, seinem erprobten, geliebten Führer. Das heldenhafte Sowjetvolk kennt den Krieg nur zu gut. In seiner kurzen Geschichte hat es für das Recht, ohne Unterdrücker leben zu können, für das Recht, sein friedliches sozialistisches Leben aufbauen zu dürfen, viel heiliges edles Blut im Kampf gegen die imperialistischen Räuber vergossen. Das Volk der UdSSR ist freiheits- und friedliebend, stark, einig, ideologisch fest und von hoher Kultur. Seine Avantgarde ist die Partei Lenins und Stalins, einmalig in Organisation und weltanschaulicher Zielsetzung. Sein Führer ist der größte Mensch der Welt – Stalin.
Unser heroisches Volk ist großmütig und nicht nachtragend.
Aber unser Volk und sein Staat sind nicht leichtfertig. Stalin, Partei und Regierung sind auf der Hut. Sie tun alles, damit unsere große sozialistische Heimat ständig und zuverlässig geschützt ist und vor allen geheimen und offenen, allerdings stets geschlagenen Feinden verschont bleibt.
Hartnäckig und unbeirrbar führte die Sowjetregierung die konsequente Stalinsche Politik des Friedens durch und entlarvte damit gleichzeitig die aggressiven Raubabsichten der englisch-amerikanischen Imperialisten. Dadurch wuchs die Autorität der UdSSR, und ihre internationale Bedeutung als entscheidende Kraft im Kampf um allgemeinen demokratischen Frieden und internationale Sicherheit erreichte große Höhe.
Die Sowjetmenschen gehen von der Möglichkeit aus, daß die beiden Systeme, das kapitalistische und sozialistische, gleichzeitig bestehen und für eine lange Zeitspanne die Grundlage internationaler, demokratischer sachlicher Zusammenarbeit bieten können, wie es der große Stalin und die Vertreter der Sowjetregierung wiederholt erklärt haben. Die Sowjetmenschen kämpfen und werden unter der Leitung ihres großen Führers um den Frieden der ganzen Welt weiterkämpfen und die Fürsprecher und Brandstifter eines neuen Weltkrieges erbarmungslos entlarven.
Je ferner das Ende des zweiten Weltkrieges rückt, desto frecher und offener entfaltet der amerikanische Imperialismus seine Tätigkeit auf dem ökonomischen, militärstrategischen und ideologischen Gebiet, mit dem gleichen Ziel, das sich seinerzeit Hitler stellte, die Weltherrschaft bewußt und hartnäckig zu erreichen, wobei er die günstige Konjunktur – seine früheren Konkurrenten auf dem Weltmarkt, Deutschland und Japan, fehlen, England ist zu einer untergeordneten Macht zweiten Ranges hinabgesunken – wie in einem wilden Börsenrausch ausnutzt.
Zum Deckmantel für seine räuberischen, aggressiven Absichten benutzt der internationale Imperialismus immer wieder das gleiche abgedroschene „Argument“, er bekämpfe den Kommunismus, bekämpfe den Bolschewismus.
Die Bekämpfung des Bolschewismus mußte als Argument für die länger als drei Jahre dauernde militärische Intervention des deutschen, englisch-französischen und japanisch-amerikanischen Imperialismus in Sowjetrußland während der Periode des Bürgerkrieges herhalten. Unter dem Vorwand, Asien vor der kommunistischen Gefahr zu retten, drang im Jahre 1931-1932 Japan in die Mandschurei ein und streckte etwas später seine „Retter“-Hände nach Nord- und Zentralchina aus. Unter demselben Vorwand, Deutschland vor der kommunistischen Gefahr zu retten, gelangte 1933 Hitler an die Macht. Unter dem Vorwand, das gleiche Schreckgespenst – die kommunistische Gefahr – zu bannen, drangen Deutschland und Italien 1936 in Spanien ein. Unter dem Vorwand, den Bolschewismus zu bekämpfen, in Wirklichkeit aber, um einen zweiten Weltkrieg offen vorbereiten zu können, wurde zwischen Deutschland und Japan der sogenannte Antikomintern-Pakt abgeschlossen. Mit dem Argument, den Kommunismus zu bekämpfen, hat Frankreich und England die Münchner Politik durchgeführt – jene Politik, um den deutschen Aggressor aufzupäppeln und hochzuzüchten, der nicht gezögert hat, seinen „Wohltätern großzügig zu danken“.
Die ganze zersetzende Arbeit des antidemokratischen, imperialistischen Blocks läuft jetzt ganz unverhohlen darauf hinaus, die Organisation der Vereinten Nationen in ein blindes Werkzeug für die räuberische Expansionspolitik der USA und für die Rechtfertigung der verbrecherischen Propaganda und Vorbereitung eines neuen Krieges zu verwandeln.
Das uferlose Geschwätz und der vorsätzliche Schwindel der Imperialisten, daß den USA oder England von selten des „Weltbolschewismus“, von Seiten der UdSSR Gefahr drohe, sind darauf berechnet, das „Wettrüsten der USA und das gigantische Anwachsen ihres Militärbudgets zu begründen, ihre imperialistische aggressive Politik zu tarnen und die öffentliche Meinung davon abzulenken, daß die USA auf fremden Territorien an allen Enden der Welt Luft- und Flottenstützpunkte errichten.
Der künstlich bewerkstelligte Lärm über die Gefahr eines dritten Weltkrieges ist, wie Stalin sagte, auf Menschen mit schwachen Nerven berechnet. Das Sowjetvolk hat genügend starke Nerven, und sein Verstand ist klar genug, um die Absicht hinter den Drohungen der Anstifter eines neuen Krieges deutlich zu sehen und sich durch den Lärm und die „Atom“-Drohungen nicht einschüchtern zu lassen. Die Sowjetmenschen kennen Macht und Stärke des Sowjetstaates in ihrer Unüberwindlichkeit, kennen die Wachsamkeit und Weitsicht ihrer Regierung und ihrer Partei, der Partei Lenins und Stalins, kennen die große Weisheit und das allumfassende Genie ihres großen Führers Stalin. Sie glauben daran und sind felsenfest davon überzeugt, daß die makellos klare, ehrliche Außenpolitik des Sowjetstaates, die Politik des Friedens, die das Vertrauen und die Begeisterung der freiheitliebenden Völker der ganzen Welt erweckt, triumphieren und alle dunklen Mächte der tollwütigen imperialistischen Reaktion besiegen wird.
Dafür birgt die umfassende Bewegung, die alle ehrlichen Menschen der ganzen Welt ergriffen hat. Ständig mehren sich die Reihen der aktiven Anhänger und der Kämpfer für Frieden, Demokratie und Völkerfreundschaft gegen den Imperialismus, gegen die Brandstifter eines neuen Krieges, gegen die neuen Prätendenten auf die Weltherrschaft.
Der Imperialismus tobt umher und jagt nach Möglichkeiten, wie sich diese oder jene Gruppe von Friedenskämpfern erschrecken, demoralisieren und erschüttern ließe, wie er dem Lager des Kampfes für Frieden, Demokratie und Fortschritt in den Rücken fallen und möglichst großen Schaden zufügen könnte.
Zu diesem Zweck wird eine wüste Hetze und Jagd gegen alle Kommunisten und ehrlichen Demokraten in den Ländern der imperialistischen Diktatur veranstaltet. Zu diesem Zweck werden die griechischen Patrioten umgebracht, die indonesischen, vietnamesischen und malaiischen Kämpfer verfolgt, die um die nationale Befreiung ihrer Länder ringen. Zu demselben Zweck hat der Imperialismus die verräterische Tito-Bande in Jugoslawien gekauft und in seinen Dienst genommen. Ungeheuerlich war die Heuchelei der Tito-Clique. Um das jugoslawische Volk und die Länder des demokratischen Lagers zu betrügen, ihnen auf Geheiß des englisch-amerikanischen Imperialismus die faschistische Seele und die verbrecherische Handlungsweise gegen die Sowjetunion und die Länder der Volksdemokratie zu verbergen, schwur sie dem Sozialismus Treueide.
Die kürzlich durchgeführten Prozesse in Budapest und Sofia gegen die imperialistischen Agenten Rajk und Kostoff haben der ganzen Welt gezeigt, wie die Belgrader Abenteurer die Völker Jugoslawiens ins Joch der Wallstreet und der City hineingetrieben, wie sie aus Jugoslawien ein Spionagenest, ein Zentrum faschistischer imperialistischer Aggressionen auf dem Balkan gemacht haben.
In den Jahren des großen Befreiungskrieges gegen die Hitler-Tyrannei hat sich das Volk Jugoslawiens mit seinen großartigen Kämpfen die Anerkennung der ganzen fortschrittlichen Menschheit erworben. Heute ist es durch eine Clique schmählicher Verräter mit Hilfe von Terror und Gewalt aus der brüderlichen Völkerfamilie des demokratischen Lagers gerissen worden, das sich eng um die große Sowjetunion schart.
Unbesiegbar aber sind die Kräfte jener Völker, die den Weg zum Sozialismus beschriften haben. Es besteht kein Zweifel, daß alle Pläne der Imperialisten und ihrer jugoslawischen Lakaien unweigerlich scheitern werden.
Im Verlauf beinahe seiner ganzen sozialistischen Geschichte hat das Volk der Sowjetunion allein allen Mächten der räuberischen imperialistischen Reaktion standgehalten, die das Rad der Geschichte mit Waffengewalt zurückzudrehen versuchten und mit Spionage, Bestechung und Waffengewalt das ehemalige Reich der russischen Zaren wiederherstellen und von neuem Gutsbesitzer und Kapitalisten unseren Werktätigen in den Nacken setzen wollten. Als im zweiten Weltkrieg die Sowjettruppen unter dem obersten Befehl des Generalissimus Stalin die Völker Mittel- und Südosteuropas von der Sklaverei Hitlers befreit und ihnen die Möglichkeit geboten hatten, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, haben Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Albanien, die den Weg zum Aufbau des Sozialismus eingeschlagen haben, in kurzer Frist sowohl in bezug auf die neue volksdemokratische Staatsform als auch in der sozialistischen Wirtschaft merkliche Entwicklungserfolge erzielt.
Trotz des wütenden Widerstandes und der heimlichen wie offenen Einmischung von selten der inneren und äußeren Reaktion hat die sozialistische Industrie, die Landwirtschaft, die Wirtschaft im allgemeinen und die Kultur in diesen Ländern während der kurzen Nachkriegsperiode Erfolge zu verzeichnen wie nie zuvor. Die uneigennützige brüderliche Hilfe, die die Sowjetunion diesen Ländern angedeihen läßt, und die ständige Aufmerksamkeit und freundschaftliche Sorge, mit der der große Stalin ihre Entwicklung verfolgt, zeugen von der unerschütterlich festen, tätigen Freundschaft zwischen den Völkern der UdSSR und der neuen Volksdemokratie. Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges hat sich die Front der Friedenskämpfer gefestigt und erweitert; sie ist unbesiegbar geworden.
Auch im Osten hat sich das Lager der Kämpfer für Frieden und Demokratie verstärkt. Außer der Mongolischen Volksrepublik, die ungestört aufblüht, gibt es noch andere Länder, die nun die Ketten halbkolonialer Sklaverei, die Ketten des imperialistischen und des feudalen Jochs abgeschüttelt haben – die Koreanische Volksrepublik und die Volksrepublik China, das größte Land der Welt.
Die Voraussagen, die der große Stalin vor fast einem Vierteljahrhundert über die Stärke der revolutionären Bewegung in China gemacht hat, sind im vollen Umfange vom Leben selbst bestätigt worden. Die Welt ist Zeuge für die geniale Voraussicht des großen Stalin und den Triumph der Lenin-Stalinschen Theorie von der nationalen kolonialen Befreiungsrevolution. Die Siege der Sowjetunion über Hitler-Deutschland und das imperialistische Japan im zweiten Weltkrieg waren die wichtigsten Voraussetzungen für den weltgeschichtlichen Sieg des chinesischen Volkes im nationalen Befreiungskrieg.
Das chinesische Volk hat die volksfeindliche käufliche Clique Tschiang Kai-scheks samt ihren englisch-amerikanischen Oberherren in den Kehrichtkübel der Geschichte geworfen und sich auf den Weg der demokratischen Umgestaltung seines souveränen Staates, auf den Weg des Kampfes für Frieden, Unabhängigkeit und Freundschaft unter den friedliebenden Völkern begeben.
Die Front der Friedenskämpfer, die der Front der Kriegsbrandstifter gegenübersteht, stellt gegenwärtig eine riesige, unüberwindliche Macht dar. Mit Recht sind wir Sowjetmenschen stolz darauf, daß der große Stalin, die Partei Lenins und Stalins, die Sowjetregierung und unser ganzes sozialistisches Land im Bund mit den Volksdemokratien und dem freien China eine gewaltige Kraft ergeben, die sich den aggressiven Plänen der Brandstifter eines neuen Weltkrieges widersetzt.
Wir sind stolz auf die Außenpolitik der Nachkriegszeit, die der große Stalin, die Sowjetregierung und die Staaten der Volksdemokratie betrieben haben und die auf die Gleichberechtigung der Völker und die Achtung vor ihrer Souveränität gegen die Bedrohung durch neue Kriege und neue Anwärter auf die Weltherrschaft gerichtet war. Im Bund mit allen ehrlichen Menschen der Welt, und deren gibt es Hunderte Millionen, wird das Sowjetvolk den Kampf um die Festigung der Demokratie, um die Ausrottung der noch übriggebliebenen, wieder zum Leben erwachenden und von den Imperialisten immer mehr zum Leben erweckten Reste des Faschismus führen, den Kampf für die allgemeine Herabsetzung der Rüstung, für das Verbot der Atomwaffe, für einen dauerhaften Frieden und für Demokratie auf der ganzen Erde.
Der große geschichtliche Sieg des Landes des Sozialismus über das faschistische Deutschland und das imperialistische Japan, dieser Sieg, den das Sowjetvolk unter Führung der großen Partei Lenins und Stalins, unter dem obersten Befehl des genialen Stalin errang, hat dem kapitalistischen Weltsystem einen gewaltigen Schlag versetzt und Hunderten Millionen von Menschen geholfen, das Joch der alten Welt abzuwerfen.
Es entstand die mächtige Front des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus, die die freien Völker zu brüderlich einiger, demokratischer Familie um die Sowjetunion zusammenschließt. In seiner Ohnmacht, dem unerbittlichen Ablauf der Geschichte Einhalt bieten zu können, von wildem Klassenhaß geblendet, droht der englisch-amerikanische Imperialismus den freien Völkern ganz offen mit einem neuen Weltkrieg. Aber die Zeiten haben sich geändert, geändert hat sich das Verhältnis der realen Kräfte.
Der Sozialismus ist zur Grundlage vieler Länder und Völker geworden. Das Lager der Friedenskämpfer ist zu einer gigantischen Kraft angewachsen.
Der mächtige Ruf des großen Stalin, den Frieden in der ganzen Welt zu verteidigen, ist in alle Winkel des Erdballs geflogen und in Herzen und Seelen der Werktätigen und fortschrittlichen Menschen der ganzen Welt gedrungen. Sie, die einfachen und ehrlichen Menschen, wissen, jedes Wort des großen Stalin ist ein Sturmläuten, das zur Wachsamkeit und zum aktiven Widerstand gegen die Brandstifter des neuen Weltkrieges ruft. Als Antwort auf Stalins Ruf formieren sie die mächtigen Kolonnen zum Kampf für den Frieden, für die Freiheit und das Glück der Menschen. Ruhm dem weisen, genialen Führer und Lehrer aller werktätigen und fortschrittlichen Menschen!
Lange und ruhmreiche Jahre lebe in Gesundheit, zum Glück und Triumph der Werktätigen der ganzen Welt der wundervolle Mensch, der große Freund aller fortschrittlichen Menschen der Erde – Stalin!
FUSSNOTEN
Der Westwall an der Westgrenze des Deutschen Reiches. (Die Red.)
J. Stalin, Über den Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion, Dietz Verlag, Berlin 1951, S. 46.
Ebenda, S. 13, 17.
J. W. Stalin, Werke, Band 4, S. 285.
W.I. Lenin, Werke, 4. Ausgabe, Band 30, S. 133 (russ.).
J. Stalin, Über den Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion, S. 45.
Ebenda, S. 22.
Ebenda, S. 181.
Ebenda, S. 22.
Ebenda, S. 48.
Ebenda, S. 45.
Ort in Italien. In der Nähe hat im Jahre 216 v.u.Z. die karthagische Armee Hannibals im 2. Punischen Kriege mit unterlegenen Kräften (50000 Mann) eine römische Armee (86000 Mann) eingekesselt und fast völlig vernichtet. (Die Red.)
Stadt und Festung im Nordosten Frankreichs -1870 wurde dort eine 100000-köpfige Armee mit Napoleon III. an der Spitze nach kurzem Kampf von den preußischen Truppen eingekesselt und kapitulierte.
„Tägliche Rundschau“ Nr. 241 vom 14. Oktober 1949.
Ebenda.
Ebenda.
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