Sonntag, 15. September 2013
11. SEPTEMBER 1973 – Santiago de Chile:
„Die Demokratie muss gelegentlich in Blut gebadet werden“ (Putsch-General Pinochet)
AM 11. SEPTEMBER 1973 FIEL GENOSSE SALVADOR ALLENDE, SOZIALISTISCHER PRÄSIDENT DER REPUBLIK CHILE, IM KAMPF GEGEN PUTSCHENDE MILITÄRS MIT DER WAFFE IN DER HAND
von Ulrich Schliz, Nicaragua
übersetzt und ergänzt von Jens-Torsten Bohlke
Managua, 10. September 2013. – Wir vergessen niemals das von der CIA und der übrigen imperialistischen Schlächterbande organisierte feige Verbrechen des faschistischen Militärputsches in Chile. Der demokratisch und rechtmäßig gewählte sozialistische Präsident, Genosse Salvador Allende Gossens, welchem die chilenische Bourgeoisie Marxismus vorwarf, weil er die Nationalisierung der von den US-Konzernen Kennecott und Anaconda ausgebeuteten Kupferminen betrieb und Chiles Kindern den täglichen Liter Milch garantierte, wurde von den putschenden Militärs ermordet und starb mit 17 Kugeln in seinem Körper. Trotz dieser unwiderlegbaren Fakten beharren seine Gegenspieler bis heute auf dem Lügenmärchen seiner Selbsttötung. Noch nach seinem Tod fürchten sie die Ausstrahlung dieses großen humanistischen Märtyrers des chilenischen Volkes.
Der faschistische Militärputsch unter General Pinochet richtete ein Blutbad am chilenischen Volk an. Offizielle Quellen der faschistischen Militärjunta gaben 6000 Ermordete zu. Katholische und andere Menschenrechtsorganisationen rechneten die Zahlen der gemeldeten Opfer der faschistischen Militärdiktatur auf 30.000 bis 80.000 Menschen hoch. Dabei handelte es sich um Demokraten, Gewerkschafter, Linke, Arbeiter, Bauern, Jugendliche, Intellektuelle, Kulturschaffende, Journalisten. Sie wurden für vogelfrei erklärt und kurzerhand auf offener Straße erschossen, von Hubschraubern und Schiffen aus im Meer ertränkt, in Folterkellern und Konzentrationslagern gepeinigt und ermordet.
Wir werden niemals vergessen, wie die sich demokratische Weltöffentlichkeit nennende Gemeinschaft des multinationalen Monopolkapitals den schweigenden Komplizen der faschistischen Bestien in Uniform in jenen schrecklichen Wochen des Putsches abgab. Hochrangige Vertreter aller imperialistischen Länder schüttelten die blutbefleckten Hände der faschistischen Generäle der chilenischen Militärjunta unter Pinochet. Die Bundesrepublik Deutschland leistete damals vor allem Militärhilfe zur Perfektionierung des militärischen Drills und der militärischen Dienstvorschriften der chilenischen Streitkräfte, deutsche Faschisten im Exil in Lateinamerika sowie aus Deutschland nach Chile übergesiedelte Kriminelle der berüchtigten „Colonia Dignidad“ bei Temuco folterten und mordeten mit am chilenischen Volk. Ein CDU-Politiker übernahm kurzerhand Pinochets Worte zur Rechtfertigung der Verbrechen der faschistischen Militärjunta: „Die Demokratie muss hin und wieder in Blut gebadet werden.“
Nichts und niemand sind vergessen! Wir vergessen Euch nicht, Ihr imperialistischen Herren und Speichellecker, Ihr Verbrecher am chilenischen Volk, Ihr Blutbad-Schergen und Folterknechte! Wir fordern Gerechtigkeit und werden weiterhin Gerechtigkeit fordert und diese Gerechtigkeit eines Tages in Prozessen herstellen, die ein 2. Nürnberger Kriegsverbrechertribunal darstellen werden. Ihr werdet Euren Strafen im Namen der Völkergemeinschaft nicht entgehen können. Wir haben Euch im Gedächtnis, wir haben Eure Namen dokumentiert, wir verfolgen Euch Euer gesamtes Leben lang wo immer Ihr seid.
Wir vergessen auch nicht Salvador Allende, der für seine Überzeugung, auf friedlichem und ausschließlich bürgerlich-demokratischem Weg die nationale und soziale Befreiung des chilenischen Volkes vollenden und den Sozialismus schrittweise aufbauen zu können, zum Märtyrer der Arbeiter und Bauern seines Landes und der gesamten antiimperialistisch-demokratischen Weltbewegung wurde. Sein Griff zur Kalaschnikow, die ihm einst Fidel Castro geschenkt hatte, versinnbildlicht klar die Lehre des Marxismus-Leninismus, dass die Bourgeoisie als herrschende Ausbeuter- und Unterdrückerklasse ihre Herrschaft und ihren Besitz an den Produktionsmitteln niemals friedlich und aus Respekt vor den bürgerlich-demokratischen Gesetzen hergibt, sondern der revolutionäre Sturz der bürgerlichen Gesellschaft die Diktatur des Proletariats im Bündnis mit allen antiimperialistisch-demokratischen und am Aufbau des Sozialismus aus ihren Klasseninteressen heraus sich an die Seite der Arbeiterklasse stellenden Bauern, Frauen, Jugendlichen, Intellektuellen, Künstlern und kleinen Selbständigen erfordert, welche sich einer Vielfalt der Kampfformen ohne jede Einschränkung auf Gewaltlosigkeit oder sonstigen Verzicht beispielsweise auf Todesurteile an Verbrechern am Volk bedienen. Wir Kommunisten meinen, dass Opfer wie der großartige Sozialist und Humanist Salvador Allende, der in seinen Liedern im Herz aller Völker weiterlebende Victor Jara und all die vielen Kinder und armen ausgebeuteten Menschen des Volkes von Chile nicht umsonst gewesen sein dürfen und uns die Augen geöffnet und die Hirne frei für die Lehre halten müssen, dass wir uns nicht in bürgerlich-demokratischen Illusionen wiegen dürfen, sondern beim revolutionären Sturz der Bourgeoisie mit der Errichtung der Diktatur des Proletariats das Volk vor solchen Opfern eines faschistischen Blutbades zu schützen haben, indem wir es bewaffnen, so dass es seine Feinde mit Waffengewalt niederhält und unterdrückt sowie eine sozialistische Gesellschaft aufbaut, in welcher die Völker zu dauerhaftem Wohlstand, die Welt zu stabilem Frieden und die Natur zu harmonischem Einklang mit den Grundbedürfnissen der Menschheit insgesamt gelangt.
Wie heißt es in einem Text von QUILAPAYÚN:
„Das Licht einer roten Morgendämmerung
verkündet das Leben, welches kommen wird.“
Ulrich Schliz und Jens-Torsten Bohlke
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