Mittwoch, 15. August 2012

Kubanische ehemalige „politische Häftlinge“ hungern in Spanien

Man liebt den Verrat – aber nicht die Verräter Von Günter Ackermann Kommunisten-online am 6. August 2012 – Die katholische Kirche, die Regierung Spaniens und Amnesty International wollten ein gutes Werk tun und gleichzeitig das Gute mit dem (antikommunistischem) Nützlichen verbinden und holten in den Jahren 2010 und 2011 129 Antikommunisten, die aus verschiedenen Gründen in Kuba im Knast waren, aus Kuba in die „freie“ Welt. Sie nahmen ihre Familien mit und landeten in der freien Wohlstandsgesellschaft der EU, in Spanien. Die rechte Presse feiere sie, die rechten Parteien und die EU verwursteten sie auch noch. So trugen vier der der Exilierten die schreckliche Lage der Kubaner in Kuba vor, damit die EU schärfere Sanktionen gegen das sozialistische Kuba verhängt. Natürlich sagten sie nicht, dass jeder Kubaner kostenlos Zugang zu den Bildungseinrichtungen, zum Gesundheitswesen und zu Kultur, laut UNICEF sterben in Kuba keine Kleinkinder aus Unterernährung – als einziges Land der Dritten Welt. Auch bekommt jeder ausreichend Nahrung von Staat garantiert. Das war natürlich nicht das Thema, dass die Ex-Dissidenten und Antikommunisten den Herren und Damen der EU sagen wollten. Die rechtslastige Partido Popular (PP), die aus der faschistischen Bewegung um den Diktator Franco hervor ging, nahm sich ihrem antikommunistischem Geschwätz an. Ihr Gründer, Manuel Fraga Iribarne, war unter Franco Mitglied der Falange, der spanischen Entsprechung der NSDAP, begleitete hohe Staatsämter unter der faschistischen Diktatur – bis hinauf zum Ministert. Die PP verwurstete eine Zeitlang die antikommunistischen Kubaner, als Gegenleistung bekamen sie Sozialleistungen. Aber dann nutzte es sich ab. Keiner hörte mehr hin, keiner interessierte sich für die kubanischen Dissis – also wurden die Sozialleistungen eingestellt und die armen Exilkubaner stehen nun ohne Einkommen und somit ohne ausreichend Nahrung und ohne ein Dach über dem Kopf im Eldorado Spanien da. Klar, dass die das gar nicht schön finden. Sie seien „Total verwirrt“ darüber, erklären sie. Wir nicht, dann alles hat in diesem System seinen Preis und die Ex-Dissis hatten ihre Schuldigkeit getan und wurden nun sich selbst überlassen. So ist es nun mal in der „freien“ Welt. Also protestierten sie in Madrid vor dem spanischen Außenministerium. Sie bauten ein Zelt auf und traten in den Hungerstreik. Nun aber bekamen sie die ganze Wucht der freiheitlichen kapitalistischen Ordnung zu spüren. Die spanische Regierung fand es gar nicht komisch, dass die Kubaner, die man erst aus den Knästen Castro holte, jetzt auch nicht die Unverfrorenheit besitzen, Wohnung, Essen und Trinken vom Staat bezahlt zu bekommen. Die Polizei ging brutal mit den Kubanern um, verhaftete sogar vier. Einer der Kubaner berichtet: „Wir wurden auf dem Boden geschleift, ins Gesicht geschlagen, auf den Arm und einer von uns hat eine gebrochene Nase.“ Jetzt wollen viele zurück nach Kuba. Aber die Einsichten kommen zu spät, ihnen fehlt das Geld zur Rückreise und diesmal bezahlt das die spanische Reaktion nicht – schon gar nicht die postfaschistische PP. Man liebt nicht den Verräter – nur den Verrat liebt man. Siehe auch: http://www.voltairenet.org/

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