Samstag, 25. August 2012

Guatemala informiert - Berlin/Hamburg, Juli 2012

An alle Interessierten ! Angesichts der Fakten über die aktuelle politische Lage in Guatemala rufen wir alle Gruppen, Kollektive, Stiftungen, Organisationen oder Einzelpersonen, die an der Unterstützung und des Kampfes der indigenen Völker und Studenten, Syndikate (Gewerkschaften) und Menschenrechtler interessiert sind auf, sich zu solidarisieren. Seit Amtsantritts des aktuellen Präsidenten Otto Perez Molina, nehmen wir mit großer Sorge den tiefen Rückschritt in die Vergangenheit in Bezug auf die Verletzung der Menschenrechte in Guatemala zu Kenntnis, das heisst konkret: Kriminalisierung des sozialen Protestes, die Verfolgung von Führern der indigenen Gemeinden, Politik der Angst, Einschüchterung und Repression, Militarisierung der ländlichen Gemeinden und Städten, Entführungen und außergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche und rechtswidrige Verhaftungen. Seit Regierungswechsel und Einführung einer Regierung von Funktionären, die in leitenden Positionen in der Armee während des Genozids gegen das guatemaltekische Volk in den achtziger und neunziger Jahren waren, verzeichnet sich eine exorbitante Erhöhung der Mittel der staatlichen Sicherheit und Militärpolizei und Unterdrückungsmethoden bilden eine repressive Strategie in den verschiedenen Sektoren der Zivilgesellschaft. Im Folgenden sind einige Veranschaulichungen von dem, was in den letzten Monaten passiert ist. Gegen Bauern und die indigene Bevölkerung Aufgrund wirtschaftlicher Interessen sind speziell Gemeinden in "strategischen" Bereichen zu häufigen Verdrängungsversuchen durch staatlichen Sicherheitsbehörden ausgesetzt. Jeglicher organisierter Widerstand wird gewaltsam unterdrückt. Dies schafft extreme Spannungssituationen für Menschen, die keine Alternative haben, als ihr Land, wo sie wachsen und arbeiten, um wirtschaftlich zu überleben und ihr kulturelles und soziales Leben entwickeln, zu verteidigen, das heißt, ihre grundlegenden Rechte frei auszuüben, welche durch das nationale Friedensabkommen und das Völkerrecht für die indigene Bevölkerung garantiert sind. Als solches ist der Widerstand der Bauern absolut legitim, aber die Medien und die Regierung kriminalisieren diese Handlungen der Verteidigung und invisibilisieren ihn. Die momentan am stärksten von der Militärregierung und ihrer wirtschaftlichen Verbündeten verfolgt werden sind die Bewohner des Polochic -Tals und von Barrillas in der Provinz Huehuetenango. Im Bereich der Petén wurde die Gemeinde von Nueva Esperanza gewaltsam vor einem Jahr vertrieben und haust in Mexiko (Tenosique) unter unmenschlichen Bedingungen, da die mexikanischen Behörden jegliche Unterstützung verweigern. Die guatemaltekischen Grenztruppen versperren die Rückkehr. Im Juni und Juli wurden zwei Führer einer Gemeinde im Widerstand gegen die Einführung von Bergbauprojekten in ihrem Gebiet getötet. Gegen die urbanen Schüler: "Wir wollen Bücher, keine Waffen" In mehreren Schulen in und um die Hauptstadt protestierten Schüler gegen die einseitigen Entscheidungen der Regierung und dem Ministerium für Bildung, die sich speziell auf die Reduzierung der Bildung Budget, Lehrinhalte bezogen. Während der ersten Veranstaltung, dirigierte der Innenminister persönlich über Handy nahe des Tatgeschehens die völlig überzogene polizeiliche Repression, wo die Demonstranten auf der Flucht und mit Tränengas um mehr als einen Kilometer verfolgt wurden. Später gab es mehrere Demonstrationen, wo sich verschiedene soziale Bereiche verbunden, wie der Bäuerinnen- und der Frauen-Sektor, und wo von Militär- und Polizeiseite immer repressive Methoden angewandt wurden. In Schulen wurden tagelang die Eingänge vom Militär versperrt, so dass freie Ein-und Ausgänge der Schüler verhindert wurden. Es wurden sieben minderjährige Schüler, verhaftet, zwei Schüler sind verschwunden, und zwei Lehrer unter dem Vorwurf des Terrorismus verhaftet, –nur weil sie ihre Schüler bei den Demonstrationen begleiteten. Wir reden von einer Gruppe minderjähriger Personen, die friedlich gegen staatliche Maßnahmen protestierten und deren Folgen direkt auf sie zurück fallen. Wir rufen deshalb zur Solidarisierung mit Guatemala auf! Ihr könnt an die Botschaft von Guatemala in Berlin herantreten, sie anrufen und anschreiben und Druck machen. Botschaft der Republik Guatemala Joachim-Karnatz-Allee 47 10557 Berlin Tel.: 030 206 436 3 Fax: 030 206 436 59 Email: sekretariat@botschaft-guatemala.de Ihr könnt in der Tagespresse die Dinge verfolgen: www.elperiodico.com.gt gibt relativ klare Berichterstattung (auf Spanisch). Ihr könnt weiterleiten, weitersagen, weiter fragen und schreiben!

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