Samstag, 25. August 2012
WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat ein Menschenrecht auf politisches Asyl
ALBA UND UNASUR BERATEN ÜBER BRITISCHE DROHUNGEN
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Guayaquil/Ekuador, 18. August 2012, Cubadebate. (auf Kommunisten-online am 19. August 2012) – Die Regierungsvertreter der Mitgliedsländer des Bolivarischen Bündnisses für die Völker Unseres Amerikas (ALBA) und der Union der Südamerikanischen Nationen (UNASUR) beraten an diesem Wochenende in der ekuadorianischen Stadt Guayaquil über die von Ekuador wegen des Falls des WikiLeaks-Gründers Julian Assange angeprangerte britische „Drohung“.
Zuerst werden sich die Regierungsvertreter der ALBA am Samstagmorgen zusammensetzen, während UNASUR am Sonntag tagen wird, wie das ekuadorianische Außenministerium mitteilte. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte gegenüber EFE, daß auf der 9. Tagung des Politischen Rates der ALBA David Choquehuanca aus Bolivien, Nicolás Maduro aus Venezuela, Bruno Rodríguez Parrilla aus Kuba sowie Nikaraguas stellvertretender Regierungschef Valdrack Jaentschke ihre Teilnahme zugesagt haben.
Die Beratung, an welcher auch Ekuadors Kanzler Ricardo Patiño teilnehmen wird, soll im Gebäude der Regierungsverwaltung der Küstenzone Ekuadors in Guayaquil stattfinden. Das konkrete Thema heißt „Einschätzung der durch das Asylgesuch des Herrn Julian Assange in der Botschaft Ekuadors in der Stadt London entstandenen Lage“. Am Ende der Beratung wird es eine Pressekonferenz geben, die auf 20 Uhr Ortszeit angesetzt worden ist. Dort sollen die Schlussfolgerungen vorgestellt werden.
UNASUR wird eine Sitzung der Außenminister der Mitgliedsländer am Sonntag am gleichen Ort durchführen, welche ebenfalls mit einer Pressekonferenz zum gleichen Thema enden soll.
Die Themenstellung bei UNASUR lautet „Die Drohungen der Regierung Großbritanniens gegen die Integrität der Botschaft Ekuadors in London und gegen das souveräne Recht Ekuadors auf Ausübung seiner Asylpolitik“. Zugesagt wurde die Teilnahme von hochrangigen Regierungsvertretern aus Argentinien, Brasilien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ekuador, Guayana, Peru, Uruguay und Venezuela.
Mit diesen Beratungen will Ekuador regionale Unterstützung gegenüber der „Bedrohungslage“ mobilisieren, welcher Ekuador seitens der britischen Behörden ausgesetzt worden ist. Die britischen Behörden drohten mit dem Eindringen in die Botschaft Ekuadors in London zwecks Verhaftung von Assange und seiner Auslieferung nach Schweden, wo er wegen angeblicher sexueller Straftaten gesucht wird, die er bestreitet.
Auch der Ständige Rat der OAS nahm heute einen Vorschlag von Ekuador an, um in Washington am 24. August um 11 Uhr eine Sitzung wegen der Spannungen mit Großbritannien einzuberufen.
Gestern hat die Regierung von Ekuador Assange Asyl gewährt und dabei in Betracht gezogen, daß er keine Garantien von Großbritannien und Schweden erhalten hatte, daß er nicht an die USA ausgeliefert werden würde, wo er fürchten muß, wegen der veröffentlichten vertraulichen Meldungen aus den diplomatischen Korrespondenzen Washingtons mit bis hin zur Todesstrafe verurteilt zu werden.
Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange flüchtete in die Botschaft Ekuadors in London am 19. Juni. Er nutzte dabei den Hausarrest aus, um seiner Auslieferung nach Schweden zuvorzukommen. Seit er im Dezember 2010 in Großbritannien verhaftet worden war, hatte die Verteidigung von Julian Assange alles versucht, um seine Auslieferung nach Schweden zu verhindern, weil befürchtet wird, daß man ihn von dort aus in die USA ausliefert.
(Gestützt auf Meldungen von EFE)
Quelle:http://www.cubadebate.cu/
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen