Donnerstag, 2. August 2012

DIE OBDACHLOSIGKEIT BLEIBT TAUSENDEN SPANIERN

übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Havanna, 23.Juli 2012, Cubadebate/Telesur. (auf Kommunisten-online am 24. Juli 2012) – Im 1. Quartal 2012 erreichten die gerichtlich angeordneten Wohnungsräumungen in Spanien die Rekordmarke von 46.559 laut amtlichen Zahlen in der Presse des iberischen Landes. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Krise 2008. Davon sind bereits 18.424 von den Gerichten genehmigt und bestätigt worden, was gegenüber demselben Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 18,5% darstellt. Von den 28.135 weiteren Räumungsverfahren, welche von den Gerichten in erster Instanz bereits angeordnet wurden, spielt sich die Mehrzahl mit über 7000 in Katalonien ab. Es folgt die Region Madrid mit ca. 4300, dann folgen Valencia und Andalusien mit jeweils ca. 3500. Zu diesen Räumungsverfahren kommt es, wenn die Hypothekendarlehen nicht mehr gezahlt werden, die Miete geschuldet wird oder die laufenden Kosten für Einrichtungen oder Wohnungsunterhaltung nicht gezahlt werden. Laut letzten Angaben des Nationalen Statistischen Instituts für Statistik (INE) Spaniens fiel im Mai 2012 die Bedienung der Hypothekendarlehen bei den Wohnungen um 30% gegenüber demselben Monat des Vorjahres. Dies bedeutet, daß 2011 in Spanien ca. 58.000 Wohnungskäufe über die Banken ausgeführt wurden, während mit insgesamt über 5 Millionen Wohnungen jede fünfte Wohnung im ganzen Land leer steht. Die Wohnungsbeauftragte von Süd-Andalusien, Elena Cortés, prangerte kürzlich die Regierung von Mariano Rajoy an, „den Blick nur auf die Bankiers zu richten und darüber zu vergessen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Räumungen zum Stillstand zu bringen“. In Erklärungen gegenüber Journalisten legte Cortés in Sevilla dar, daß „die Regierung nicht nur nichts für die aus den Wohnungen Geräumten tut, sondern bei der Rettung der Banken härteste Anpassungen für die große Mehrheit der Bürger beschließt“. Sie fügte hinzu, daß sie einen Brief an den Wirtschaftsminister Luis de Guindos geschickt hat, um sich über diesbezügliche Anstandsregeln zu erkundigen, auch wenn „es bisher keine Antwort gegeben hat“. Am Ende wies sie darauf hin, daß ihre Abteilung an einem Mittel arbeitet, damit „die Resignation Geschichte wird, es Schutz und Verteidigung seitens der andalusischen Regierung für die Menschen gibt, die so einer dramatische Lage wie dem Obdachlosendasein ausgesetzt werden“. Die spanische Zentralregierung hat brutale Haushaltskürzungen im Bereich von Bildung, Gesundheit, Bergbau und bei den Löhnen für die öffentlich Bediensteten mit dem Ziel vorgenommen, die vom IWF diktierten Bedingungen für das Erlangen von Geldern zur Rettung des spanischen Bankwesens zu erfüllen. Diese Maßnahmen der Haushaltsausgabenkürzungen werden vom spanischen Volk stark kritisiert. Das Volk demonstriert und drückt seine Unzufriedenheit gegenüber der Bankenrettung und den Haushaltsanpassungen auf Kosten der Bürger aus. (Gestützt auf Telesur) Quelle: http://www.cubadebate.cu/

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