Besuche in Migrant*innenherbergen, Haftanstalten,
Behörden, Bars
In den zwölf Jahren, die die jährliche Karawane nun unterwegs
ist, erreichte sie bisher 269 Treffen mit wiedergefundenen
Familienangehörigen. Wie jedes Jahr, hatten auch diesmal
hunderte von Personen, die die Reise nicht mitmachen konnten,
Fotos von ihren Angehörigen mitgegeben, die auf dem Weg aus
Zentralamerika in die USA mutmaßlich in Mexiko verschwanden.
Die Mitglieder der Karawane nahmen in den zurückliegenden
zweieinhalb Wochen an Foren und mehreren Pressekonferenzen teil.
Sie besuchten Migrant*innenherbergen, Bars, Regierungsstellen,
Haftanstalten und bekannte Treffpunkte von Migrant*innen im
ganzen Land und sammelten dabei Hinweise, mit denen sie hoffen,
weitere Angehörige ausfindig machen zu können. Organisiert wird
die Karawane vom Movimiento Migrante Mesoamericano (M3), der
mesomerikanischen Migrant*innenbewegung. Zum politischen Ziel
gehört es, auf den immer gefährlicheren Transit in Mexiko und
die menschlichen Tragödien der aktuellen Migrationspolitiken
aufmerksam zu machen.
Gefährdung der Migrant*innen seit Plan „Frontera
Sur“ noch größer
Auf ihren Veranstaltungen und in ihrer abschließenden
Pressemitteilung übte die Karawane deutliche Kritik an der
gleichgültigen bzw. staatliche Verbrechen an den Migrant*innen
tolerierenden Haltung der mexikanischen Regierung unter
Präsident Enrique Peña Nieto. Seit der Umsetzung des von USA
finanziell unterstützen Plans „Südgrenze“ (Frontera Sur)
im Jahr 2014, der die Migrationsbewegungen aus Mittelamerika
kontrollieren und stoppen soll, seien die Bedingungen für
Migrant*innen noch schlimmer und gefährlicher geworden. Die
mexikanische Politik sowie die Wahl Donald Trumps „lassen Zeiten
mit noch mehr Rechtsverletzungen und Unsicherheit erahnen“, so
die M3.
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